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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Austausch zu überleben.«
    »Aber… wenn ein solcher Austausch stattfindet… Kehren Sie dann in den Krieg zurück?«
    »Natürlich.«
    Neelix dachte darüber nach. Das Verhalten der
    Föderationsrepräsentanten verwunderte ihn oft, denn sie ließen sich von einer Ethik leiten, die ihm häufig rätselhaft erschien.
    Aber die Tatsache, dass sie Gewalt verabscheuten, wusste er sehr zu schätzen. Oh, sie kämpften natürlich, wenn es die Umstände erforderten, aber sie nutzten jede Möglichkeit, bewaffnete Auseinandersetzungen zu vermeiden. Neelix hielt diesen Standpunkt für richtig, denn immerhin hatte er seine Angehörigen im Krieg verloren. Er konnte es kaum fassen, dass Bnay den endlosen Krieg einfach so hinnahm.
    Die Wächter saßen wie üblich im einzigen schattigen Bereich der Mine: unter einem Felsüberhang, der aus der Flanke des Hügels ragte. Sie alle kauten auf faserigen Wurzeln, die berauschend wirkten, wie Neelix inzwischen vermutete. Zuerst waren sie entspannt und fröhlich, wurden dann schläfrig und schließlich gereizt, als die Wirkung der Droge nachließ. Neelix schauderte, als er sich in diesem Zusammenhang an seine Abhängigkeit von den Rhuludianischen Kristallen erinnerte. Er dachte an Wix, der ihn von der Sucht befreit hatte, dankte ihm einmal mehr dafür.
    »Ich hole uns einen anderen Antigravschlitten«, sagte er zu Bnay. »Dieser ist ein wenig lahm.«
    Der Rai’ nickte und Neelix steuerte den »lahmen« Schlitten an der einen Seite der Mine entlang, in Richtung Lagersektion.
    Sie grenzte an den Wald. Wenn ihnen die Flucht gelang, mussten sie durch den dichten Dschungel marschieren, nur geleitet von Chakotays Instinkten. Neelix empfand diese Vorstellung alles andere als angenehm.
    Hinter den Antigravbehältern stellte er fest, dass auch weiterhin Psilminitpulver materialisierte, zu Boden sank und sich nicht von dem Staub unterschied, der sich dort bereits angesammelt hatte. Bisher funktionierte der Plan.
    Er lenkte den Schlitten zu einigen anderen und nahm sich ein wenig Zeit bei der Auswahl eines Ersatzfahrzeugs. Als sein Blick über die nebeneinander stehenden Antigravschlitten glitt, sah er seine Fußspuren im Staub. Sie verschwanden nach und nach, als mehr Erzpulver materialisierte und zu Boden rieselte.
    Der Einfallsreichtum seiner Freunde erfüllte ihn mit Stolz und gleichzeitig spürte er, wie seine Zuversicht wuchs. Alles deutete darauf hin, dass es ihnen tatsächlich gelingen würde, aus der Gefangenschaft der Subu zu entkommen.
    An jenem Abend standen ihnen nicht nur die täglichen
    Rationen zur Verfügung, sondern auch die Nahrungsmittel, die Neelix aus der Mine geschmuggelt hatte. Sie nahm eine relativ üppige Mahlzeit ein und anschließend wandte sich B’Elanna mit bedeutungsvollen Worten an die Gruppe.
    »Wir müssen herausfinden, ob diese Geräte in der Lage sind, eine Person zu transferieren.«
    Stille senkte sich herab. Sie hatten sich in einer der beiden Unterkünfte versammelt und dachten an die Gefahren, die mit dem Transfer eines biologischen Organismus verbunden waren
    – den beiden Transportern fehlte der Sicherheitsfaktor eines Strukturspeichers. Die von B’Elanna und Harry Kim
    konstruierten Geräte funktionierten einwandfrei, wenn es darum ging, Psilminit zu beamen. Aber das bot keine Garantie dafür, dass auch eine lebende Person ent- und rematerialisiert werden konnte, denn ein solcher Vorgang war weitaus
    komplexer. Einige Sekunden verstrichen, bevor jemand das Wort ergriff.
    »Der Versuch sollte an mir durchgeführt werden«, sagte Chakotay. »Immerhin führe ich das Kommando.«
    »Genau deshalb kommen Sie nicht in Frage, Commander«, erwiderte Tom. »Wir können es uns nicht leisten, Sie zu verlieren. Außerdem tragen Sie das Implantat des Captains und das brauchen wir, wenn unsere Flucht erfolgreich sein soll.«
    Die anderen murmelten zustimmend.
    »Ich bin bereit«, sagte B’Elanna. »Harry kann mich beamen.«
    Sie lächelte schief. »Ich habe die Dinger konstruiert. Deshalb steht es mir zu, das Versuchskaninchen zu sein.«
    »Sie sind eine weitere Person, die wir nicht verlieren können, B’Elanna«, erwiderte Harry. »Wenn etwas schief geht,
    brauchen wir Sie für eine Modifizierung der Transporter.
    Beamen Sie mich.«
    Auf diese Weise ging es eine Zeit lang weiter – fast alle meldeten sich freiwillig für den ersten Transfer. Schließlich ertönte eine tiefe, entschlossene Stimme aus dem rückwärtigen Bereich der Unterkunft.
    »Ich sollte

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