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Schicksalsstürme: Historischer Roman (German Edition)

Schicksalsstürme: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Schicksalsstürme: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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sondern der Freude, dass Simon wohlbehalten wieder bei uns ist. Und dafür möchte ich ganz besonders Jungfer Brida danken, denn sie hat den größten Anteil daran, dass Simon noch am Leben ist. Ich möchte mein Glas auf die tapfere Jungfer erheben, die so viel gewagt hat, damit unser Sohn heimkehren konnte, und ihr unser aller Dank aussprechen.«
    Bridas Wangen wurden heiß, als alle ihr Glas erhoben. Sie war nie schüchtern gewesen, aber in diesem Augenblick hätte sie sich gern in ein Mauseloch verkrochen. Vor allem als Simons Vater weitersprach.
    »Auch die schönsten Worte vermögen nur annähernd meine Dankbarkeit auszudrücken, liebe Jungfer Brida. Aber vielleicht gibt es doch eine Kleinigkeit, die Euch Freude bereiten könnte. Wie ich hörte, hat Kapitän Cunard um Eure Hand angehalten, und es wäre mir eine große Freude, Eure Hochzeit ausrichten zu dürfen.«
    Elisabeth fing an zu klatschen, und rasch stimmten die Übrigen in den Applaus ein. Alle außer Simon, der seinen Vater mit versteinerter Miene musterte. Brida wurde schwindelig. Hatte sie überhaupt noch die Möglichkeit, Nein zu sagen? Sich aus der Falle zu befreien, in der sie sich gefangen fühlte? Cunard ergriff ihre Hand und strahlte sie verliebt an.
    »Ich … ich bin gerührt«, brachte sie hervor. »Aber … aber ich …« Verdammt, was sollte sie nur erwidern?
    »Vater, bitte erlaubt mir, etwas zu sagen«, mischte Simon sich nun ein. »Ich kenne Jungfer Brida besser als die meisten hier, Kalle und Kapitän Cunard einmal ausgenommen. Und deshalb weiß ich, wie wichtig es ihr wäre, dass ihr Vater seinen Segen dazu geben kann. Doch Kapitän Hinrich liegt derzeit schwer verletzt in einem Versteck auf Fehmarn. Und seiner Heimat Heiligenhafen droht tödliche Gefahr aus Dänemark. Ich halte es, sosehr ich Eure edle Geste schätze, verehrter Vater, für verfrüht, von Hochzeitsfeierlichkeiten zu sprechen, während Brida sich um ihren Vater und ihre Heimat sorgen muss.«
    Betroffene Stille. Im ersten Moment war Brida erleichtert, aber dann begriff sie, was Simon da gesagt hatte.
    »Was heißt das – Heiligenhafen sei in Gefahr?«
    »Ihr wisst es noch nicht«, antwortete er. »Aber wir haben heute schon Boten nach Hamburg gesandt, damit die Nordseeflotte zusammengezogen wird. Der dänische König plant am 24. Mai die Eroberung Heiligenhafens. Das war die Botschaft, die ich so dringend nach Lübeck überbringen musste.«
    »Am 24. Mai schon«, hauchte Brida, unfähig, lauter zu sprechen. Das waren gerade noch zwei Wochen. Simon nickte.
    Ulrich maß seinen Sohn mit strengem Blick. »Wir wollten heute Abend nicht vom Krieg sprechen. Dieser Abend dient der Feier deiner Rückkehr und dem Schluss neuer Bündnisse.« Er warf Kathrin von Oldesloe einen Blick zu.
    »Verzeiht, Vater, aber ich hielt es für notwendig, diese Umstände zur Sprache zu bringen. Ich kann nicht an rauschende Feste denken, wenn mein Herz bei denen ist, deren Leben auf dem Spiel steht. Die Sicherheit all derer, die uns wichtig sind, geht vor. Sie zu retten ist meine erste Pflicht, alles andere kommt danach. Und ich weiß genau, dass Brida, dass Kapitän Cunard und Kalle genauso denken.« Er nickte Brida und den beiden Männern bei der Nennung ihrer Namen jeweils zu.
    »Ist auch schon ein Bote nach Heiligenhafen geschickt worden?«, fragte Cunard.
    »Nein, wir werden die Bewohner selbst warnen«, antwortete Jannick. »Die Elisabeth wird morgen in aller Frühe auslaufen und dabei helfen, Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen. So haben wir es beschlossen.«
    »Die Adela wird sich Euch anschließen. Allerdings kann sie erst im Lauf des Vormittags auslaufen, denn ein Großteil meiner Mannschaft hat Landurlaub, und es wird eine Weile dauern, bis ich sie alle wieder an Bord habe.« Er wandte sich an Brida. »Wirst du mit mir fahren?«
    Brida spürte, wie ihr Herz immer schneller schlug. Wieder auf der Adela sein. Zu Hause, auf ihrem Schiff. Wie gern hätte sie Ja gesagt, doch zugleich wusste sie, dass sie bei Simon sein wollte. Sie warf ihm einen schnellen Blick zu.
    »Simon hat mir angeboten, auf der Elisabeth mitzufahren, damit wir schneller bei Vater sind. Ich mache mir große Sorgen um ihn.« Die kleine Lüge kam ihr erstaunlich glatt über die Lippen.
    »Ja, das verstehe ich.« Cunards liebevolles Lächeln trieb ihr das Blut in die Wangen. Zum Glück schien er es für ein Zeichen ihrer Zuneigung zu halten und erkannte darin nicht die Scham über ihre Lüge.
    Von dem

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