Schief gewickelt (German Edition)
sage. Ich hab nichts mit Markus Heisenkamp zu tun. Schaun Sie, im dritten Kapitel sagt er zum Beispiel von sich: »Nun bin ich wirklich nicht so der knochige Typ, und es gibt viele Stellen, an denen mein Körper einen kräftigen Bobby-Car-Rammstoß gut abpuffern könnte.« Na, und jetzt schauen Sie mich mal an. Alles klar?
Hat Ihr Buch autobiografische Züge?
Hnnngrz! Also, damit Sie Ruhe geben: Ja, ich hab mal in einer Internet-Agentur gearbeitet, die während der Dotcom-Krise den Bach runterging. Aber nicht als Grafiker. Außerdem besitze ich ein Wurlitzer E-Piano und finde, dass es eins der wunderbarsten Musikinstrumente ist, die je gebaut wurden.
Na also, geht doch. Letzte Frage: Möchten Sie sich bei irgendjemandem bedanken?
O ja. Ich möchte mich bei meiner Frau Nathalie bedanken, die sich immer wieder als kritische Probeleserin zur Verfügung gestellt hat. Außerdem danke ich meinem Lektor Carlos Westerkamp und meinem Agenten Dr. Uwe Heldt für ihr großes Engagement. Ferner bedanke ich mich beim Bobby-Car-Club Deutschland, durch dessen Website Herr Baumer auf die Idee gekommen ist, sein Bobby-Car mit Beton auszugießen (auch wenn er es dabei fürchterlich übertrieben hat). Des weiteren danke ich den Verfassern der Günter-Hetzer-Kolumne in 11 Freunde für die großartige Redewendung »Oktan im Kanister«, und ich hoffe, dass sie auf diese Weise auch in fussballferne Bevölkerungsschichten durchsickert. Und nicht zu vergessen – danke auch an Il Santo, Taebs Bistro, Ellas Bistro, die Foccaceria und das Aiko für die exzellente Verköstigung während der Entstehung des Buches.
Und entschuldigen möchte ich mich bei einem mir namentlich nicht bekannten Bergstübl-Gast, den ich im Sommer 2005 aus Versehen mit dem Bobby-Car angefahren habe.
Ha, also doch noch mehr autobiografische Bezüge. Hab ich mir gleich gedacht.
Also, ich sag jetzt gar nichts mehr.
Mehr Comedy und Spaß auch im nächsten Roman von Matthias Sachau!
Matthias Sachau
K ALTDUSCHER
Ein Männer-WG-Roman
Können Männer denken, wenn sie unter sich sind? Und wenn ja, wie lange? Fehlt ihnen außer Sex überhaupt irgendwas? Und was passiert, wenn nicht nur wahnsinnige Vermieter, russische Schläger und alte Stasi-Hausgenossen, sondern auch noch Frauen ihre Kreise stören? Oliver und seine Mitbewohner müssen schwere Prüfungen bestehen, doch am Ende des Tages findet sich immer noch ein Bier in der Küche.
Wer eine Männer-WG betritt, ohne vorher dieses Buch gelesen zu haben, ist selber schuld.
Lesen Sie auf den nächsten Seiten, wie der Roman beginnt.
A NGRIFF
Meine Wände sehen ganz normal aus für einen, der in ein paar Tagen 24 wird und bis jetzt noch nicht wirklich was auf die Reihe gekriegt hat. Keine Poster, keine bunten Farben, dafür bin ich zu alt. Mit 24 hat man wieder weiße Wände, und als Verzierung pappt man sich höchstens hier und da willkürlich aus Zeitschriften rausgerissene Bilder dran. Bisschen Mode, bisschen Fotokunst und, ganz wichtig, ein paar Sachen, bei denen kein Mensch kapiert, was das eigentlich soll, zum Beispiel Guido Westerwelle, der gerade in ein Brötchen beißt, oder ein Orang-Utan, der wie Tom Cruise aussieht (ist aber bisher nur mir aufgefallen). Zwischen den Bildern hängen all die Notizzettel mit Adressen, Terminen und anderem wichtigem Zeug, das ich schleunigst in meinen Kalender eintragen sollte, wenn ich mir endlich einen angeschafft habe.
Wirklich alles ganz normal. Das Einzige, wofür ich dauernd den Vogel gezeigt bekomme, ist mein Abiturzeugnis. Es hängt direkt neben dem Kopfende meiner Matratze, und jeder fragt mich, was denn nun das bitte schön soll und ob ich nicht wenigstens die Durchschnittsnote 3,4 mit einem Aufkleber abdecken will.
Ich brauche das Zeugnis aber wegen meiner Alpträume. Die kommen alle paar Wochen. Keine Ahnung, warum. Immer das gleiche Grundmuster: Ich renne schwitzend durch leere Schulflure, weil ich, um in die elfte Klasse versetzt zu werden, eine Prüfung in irgendeinem Fach ablegen muss, von dem ich noch nie was gehört habe. Ich bin viel zu spät dran und weiß noch nicht mal die Raumnummer, geschweige denn, um was es bei Gewässersoziologie überhaupt gehen soll. Eine grauenhafte Lage. Selbst wenn ich am Ende schweißgebadet aufwache, brauche ich immer noch eine ganze Weile, bis ich weiß, dass die Welt eigentlich völlig in Ordnung ist: Hey, Moment mal, es gibt gar keine Prüfung in Gewässersoziologie … und, hey, die Elfte hab ich doch schon geschafft … und
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