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Schiffe versenken

Schiffe versenken

Titel: Schiffe versenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Chisnell
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Sturmtrupp unterbrochen wurde. Als Erster reagierte Tosh mit einer einzelnen wohlüberlegten Attacke, und der Mann verschwand außer Sicht. Die beiden Enterer hatten ihre Schwierigkeiten an dem überhängenden Rumpf, und Janac verfluchte ihre schlechte Kondition und die mangelhafte Technik. Ohne Bureya waren Tosh, Soey und Edi die einzigen, auf die er sich noch verlassen konnte. Ungefähr einen Meter ehe die Enterer oben waren, legten sie eine Verschnaufpause ein, und im gleichen Moment flog in hohem Bogen eine Handgranate über die Reling und explodierte drei Sekunden später mit Blitz und einem »Wumf« unten im Nebel. Die beiden Männer setzten ihren Weg fort, und Janac legte das Boot wieder unter die Enterleinen, als oben die Maschinengewehre erneut zu feuern begannen.
    Tosh, Edi und Soey waren auf dem Weg, als Janac den letzten Mann ans Ruder winkte. Das Feuer wurde eingestellt, während er selbst nach oben kletterte. Er ließ sich über die Reling fallen, die Smith & Wesson in der Hand. Mit einem Blick überschaute er die Lage. Seine fünf Männer lagen in Deckung auf dem Achterdeck. Man konnte kaum weiter als fünfzig Meter sehen, und wieder war es unheimlich still, denn der Nebel schien die Geräusche ebenso zu schlucken wie alles, was man normalerweise hätte sehen können.
    Janac machte eine Handbewegung: »Du und dein Kumpel, ihr verzieht euch nach Backbord. Mäht alles nieder, was sich bewegt, aber geht nicht rein, bevor wir nicht die Brücke genommen haben. Soey, du kommst mit mir.«
    Die anderen machten sich zu zweit davon, während sich Janac mit Soey auf die Steuerbordleiter zu den oberen Decks zubewegte. Leise, aber kraftvoll kletterte er nach oben, den Lauf der Smith & Wesson schussbereit. Dann hörte er Krachen und Maschinengewehrgeknatter von unten. Aus dem Funkgerät an seinem Gürtel meldete Toshs Stimme: »Wir haben’s geschafft.« Eine Leiter führte zur Brückennock hinauf. Nichts bewegte sich, es war keinerlei Widerstand erkennbar, aber Janac traute der Stille nicht: Die Brücke und der Funkraum waren von ausschlaggebender Bedeutung. Er trat zurück und schaute prüfend an der weißen Wand hinauf, die sich zwei Stockwerke hochzog. Dann zog er sich ans äußerste Ende des Laufgangs zurück. Dort fand er eine zusätzliche Leiter, gab Soey ein Handzeichen, hängte sich die Waffe über den Rücken und begann aufzuentern. Zwei von den Männern zögerten, als sie auf dem Seitendeck standen, aber alles blieb totenstill. Also setzten sie ihren Weg auf das Dach der Brücke fort, und Janac lugte immer wieder vorsichtig über die Kante, bis sie über dem Seitenfenster angekommen waren. Dann nahm er Soey die beiden Handgranaten ab.
    »Auf drei«, sagte er.
    Während er leise zählte, sprangen die beiden leichtfüßig auf das Seitendeck hinunter. Soeys Füße hatten kaum das Deck berührt, als ein Schuss mitten durchs Fenster kam. Janac warf die Granaten in hohem Bogen durch das Loch hinein, und die beiden Männer drückten sich eng an die Wand, als die Explosion die Brücke erschütterte. Dann trat Janac das Schott bis zum Anschlag auf und sprang mit vorgehaltener Waffe und Taschenlampe hinein. Nichts rührte sich in der Düsternis. Der Lichtstrahl glitt über Papierfetzen, Plastiktrümmer und Glasscherben. Immer noch rührte sich nichts. Dann hörte er einen kläglichen Schrei vom hinteren Teil der Brücke. Im Lichtschein der Taschenlampe sah er den Funkraum, wo zwei Männer auf dem Bauch lagen, noch betäubt von der Explosion, und einer, offensichtlich am Trommelfell verletzt, blutete aus dem Ohr.
    Janac tat einen Schritt in ihre Richtung und richtete dann seinen Revolver auf den einen der beiden Offiziere, der näher lag. Das Blut versaute dem Mann jetzt das weiße Hemd, und er starrte verblüfft in den Lauf, offensichtlich, ohne die Lage zu verstehen. Janac jagte ihm eine Kugel durch den Kopf, und die obere Schädeldecke landete auf dem zweiten Mann. Die Gehirnmasse in seinem Schoß schien ihn aus seinem Schock zu reißen. Vor lauter Angst wich alles Blut aus seinem Gesicht. Wieder krachte der Revolver, und auch er verabschiedete sich aus dem Stand heraus. Als ein Klingeln ertönte, griff Janac nach dem Funkgerät.
    »Die Brücke ist in unserer Hand, Operation läuft. Keine Gefangenen, ich wiederhole, keine Gefangenen.«
    Der Befehl wurde bestätigt, und Janac verstaute das Funkgerät wieder in seinem Gürtel. Dann schaute er auf das Chaos, das ihn umgab. »Scheiße!«, fluchte er. »Phillip

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