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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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fantasiert! Allerdings fand ich nichts Belustigendes daran.
    „Was? Ihr habt euch in dem Zustand richtig unterhalten?“, fragte Anette völlig aufgelöst.
    „Der findet uns hier nie ...“, jammerte Jack und hielt sich den Bauch vor Lachen.
    Es mochte für ihn eine normale Art der Kommunikation gewesen sein, doch ich stand noch immer unter dem Bann des Erlebten. Ich hatte mich mit einem Geist unterhalten! Schließlich war ich noch ein Anfänger auf diesem Gebiet. Ich warf ihm einen strengen Seitenblick zu, und er verstummte. Ich erzählte der gespannten Anette und dem albernen Jack, was Matu mir übermittelt hatte.
    „Ich finde, da hat man uns aber eine ziemlich große Verantwortung aufgeladen, meint ihr nicht auch?“, kommentierte sie meine Ausführungen.
    Jack stimmte ihr zu, und ich erkannte in seinem Blick einen Anflug von Sorge. Anscheinend hatte auch er darüber nachgedacht, auf welche Weise wir die Aufgabe zu Ende bringen sollten.
    „Wir werden es schaffen“, sagte er zuversichtlich und tätschelte meinen Arm, als er meinen mutlosen Ausdruck sah. „Aber dass ich den Kristall bereits in den Händen gehabt haben soll, will mir nicht in den Kopf.“
    „Was ich sah, erinnerte an das Lager“, sagte ich.
    Plötzlich erhellte sich sein Gesicht, und er rieb sich in ungläubigem Staunen die Stirn, als verursache die plötzliche Erkenntnis Kopfschmerzen.
    „Ich weiß es, jetzt weiß ich es. Verdammt, ich Idiot!“
    Ich bedeutete ihm ungeduldig, er solle es nicht so spannend machen.
    „Es war tatsächlich im Lager. Ich wollte gerade in ein kleines schwarzes Kästchen schauen, als ...“ Er unterbrach sich und grinste.
    „... als du mit mir zusammengestoßen bist“, setzte ich fort. „Ich erinnere mich dunkel, dann hast du dich mit etwas anderem beschäftigt.“ Ich räusperte mich, und Anette grinste, ich hatte ihr davon erzählt, was Jack allerdings nicht wusste, sich jedoch wahrscheinlich denken konnte.
    „Und dann hast du den Kasten irgendwo hingestellt. Du weißt doch hoffentlich noch, wohin?“
    „Ich glaube schon. Ich hatte das total vergessen! Du hast mich so effektiv von dem Kasten abgelenkt, dass mein Hirn ihn total ausgeblendet haben muss. Kommt, lasst uns nachsehen gehen.“
    „Männer“, murmelte Anette, und grinste.
    Mit einem Sprung war Jack auf den Beinen, und wir gingen gemeinsam ins Lagerhaus. Ich bebte vor Aufregung. Waren wir nun endlich auf der richtigen Spur?
    Wir folgten Jack durch das Labyrinth von Kisten und Körben. Er trug eine Öllampe vor sich her, doch das Licht war spärlich. Ich stieß mich mehrfach an hervorstehenden Ecken und autschte leise vor mich hin. Jack übergab Anette die Lampe, stoppte vor einem Regal und griff hinter eine Kiste.
    „Dort hast du es versteckt?“, wunderte ich mich.
    Wir hätten es vermutlich erst in fünfzig Jahren zufällig wiedergefunden. Wenn überhaupt. Ich dachte an Matu und dankte ihm für seinen rettenden Hinweis.
    „Es erschien mir wertvoll, und ich wollte nicht, dass jemand vom Personal es stiehlt, deshalb habe ich es so weit nach hinten geschoben. Das war alles, was ich noch denken konnte in dem Moment“, sagte er grinsend und hielt es uns vor die Nase. Es war mit schwarzem Chinalack beschichtet und mit goldfarbenen Ornamenten verziert.
    „Das ist aber hübsch“, sagte Anette und strich mit den Fingern den Staub herunter.
    Jack sah uns bedeutungsvoll an. „Öffnen wir es.“
    Wir nickten, und mein Mund fühlte sich trocken an. Das Kästchen war nicht abgeschlossen. Jack hob vorsichtig den Deckel, zögerte einen Moment und öffnete ihn vollständig. Wir starrten hinein. Ich erspähte etwas Rotes.
    „Es liegt ein Tuch drauf“, sagte Anette, die Lampe hoch haltend.
    Vorsichtig entfernte ich das Tuch mit spitzen Fingern. Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Ein Kristall, der Gleiche wie in Mexiko, schimmerte uns im Licht der Lampe regenbogenfarben entgegen. Daneben glänzte etwas. Ich griff danach und zauberte einen silbernen Ring hervor, den ich sprachlos zwischen den Fingern drehte.
    „Das ist ja dein Ring“, sagte Anette atemlos.
    „Was?“, fragte Jack verdutzt, und mir wurde klar, dass er meinen Ring noch nie gesehen hatte, denn er steckte im 20. Jahrhundert in einem steinernen Tor.
    Ich wollte Jack an diesen Umstand erinnern, doch in diesem Augenblick wollte Anette offensichtlich den Kristall berühren, den Jack blitzschnell unter ihren Händen wegzog.
    „Bist du verrückt? Möglicherweise springt der Mechanismus an, und

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