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Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Schimmer der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schimmer der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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sie bloß an so etwas glauben konnte.
    Als es an die Erklärung der Zusammenhänge ging, ergriff Jack das Wort, und ich war froh, dass er sich wieder gefangen hatte. Er berichtete ihm über die akute Gefahr, die uns drohte, über den Grund für die plötzliche Versammlung und den Entschluss, ihn jetzt in alles einzuweihen.
    „Und so sind wir alle wohl Teile eines großen Puzz... Ganzen und kennen unseren Platz darin nicht im Voraus. Uns hat es in zwei Zeitalter verschlagen, und nur Gott weiß, warum“, endete er philosophisch.
    Für einen Moment war es andächtig still im Raum.
    „Bist du fertig?“, fragte Johannes nach einer Weile und dehnte seinen Rücken, als Jack nickte. Dann sah er Karin lange an, stand auf und ging wortlos zur Tür. Wir schauten ihm unschlüssig nach, und er drehte sich noch einmal um.
    „Ihr gestattet, dass ich allein darüber nachdenke?“
    Sein Blick schweifte über die Anwesenden, und bevor jemand etwas sagen konnte, schloss er die Tür von außen. Anna erhob sich.
    „Er braucht jetzt Zeit, das versteht ihr doch? Ich muss mich um das Mittagessen kümmern, bitte entschuldigt mich.“
    Ich nickte stumm, und Anna verließ uns. Karin hielt sich die Hände vor das Gesicht und murmelte etwas. Ich fragte sie nach ihren Gedanken, und sie gab zu, Angst zu haben. Johannes habe nicht den Eindruck erweckt, als hätte er ein Wort geglaubt, und außerdem hatten wir ihm nicht erzählt, dass sie gar nicht mit uns gehen wollte.
    „Johannes wird wiederkommen, und dann wird er diese Tatsache mit Erleichterung aufnehmen“, sagte Jack zuversichtlich.
    „Glaubst du das wirklich?“, entgegnete Anette. „Was ist, wenn er schon auf dem Weg zum Pfarrer ist, um Lisas Werk zu vollenden?“
    „Das würde er nie tun“, rief Jack aufgebracht. „Denk doch mal nach, er würde damit auch Karin in Gefahr bringen.“
    „Aber du siehst doch an Lisa, dass die Menschen hier ganz anders denken als wir“, beharrte sie und schaffte es allmählich, uns alle mit ihren Ahnungen zu beunruhigen.
    „Hört auf!“, schrie Karin dazwischen und hielt sich die Ohren zu. „Es ist meine Schuld, wir hätten es ihm nicht sagen dürfen ...“
    Sie schluchzte auf und lief aus dem Zimmer. Barbara folgte ihr, und Anette setzte das Streitgespräch mit Jack fort. Ich machte ab und zu den Mund auf, kam aber nicht gegen die beiden an.
    „Wegen einer Bettgeschichte werden wir hier sterben“, rief Anette verzweifelt. „Ich glaube das einfach nicht.“
    „Ach ja? Vorhin warst du noch dafür, dass wir es ihm erzählen. Warum hast du da nicht schon deine Bedenken geäußert?“, sagte Jack mit erhobener Stimme und zornig gewellter Stirn.
    „Ich habe euch eben vertraut, weil ich dachte, du und Karin hättet ihn irgendwie vorbereitet, aber er hatte ja keine Ahnung!“
    „Wie soll man denn jemanden auf so etwas vorbereiten? Kannst du mir das mal erklären?“, rief er.
    Ich hob beschwichtigend die Hände, aber sie ignorierten mich einfach. Wie zwei Kampfhähne standen sie sich gegenüber.
    „Wir können Karin auf keinen Fall hier lassen“, betonte Anette, was Jack zu einem entnervten Aufstöhnen veranlasste.
    „Das werden wir ihr schon selbst überlassen müssen, und schließlich wissen wir noch nicht, wie sich Johannes verhalten wird.“
    „Nein, das wissen wir nicht, ach, ich weiß überhaupt nichts mehr, außer, dass ich heute noch gehe, auch wenn ihr nicht mitkommt und ich allein im Urwald lande!“, rief Anette und rannte aus dem Zimmer.
    Jack starrte ihr nach, und ich legte eine Hand auf seine Schulter. Ich strich sanft über seine Wange, und er schloss die Augen.
    „Sie könnte es ernst meinen, Engelchen“, sagte er schließlich.
    Ich zuckte mit den Schultern und seufzte.
    „Wir können nur abwarten, bis Johannes wiederkommt.“
     
    Das Mittagessen nahmen wir schweigend und ohne Appetit zu uns. Direkten Augenkontakt vermieden wir, als wir uns gegenseitig die Schüsseln und den Brotkorb reichten. Es war Dienstag, und wir aßen frisches Gemüse, das Maria auf dem Markt gekauft hatte. Als wir vor einigen Monaten hier ankamen, hatte am nächsten Tag der Markt stattgefunden, und ich hatte alles staunend betrachtet. Inzwischen war es ganz normal geworden.
    Das Mädchen Pauline, das nun Lisas Pflichten übernommen hatte, betrat das Zimmer und meldete einen Besucher. Ich ließ das Besteck sinken. Anna fragte, wer es sei, und das Mädchen antwortete höflich.
    „Herr Johannes Meier.“
    Karin schrie unterdrückt auf und stürmte

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