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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sexuell zu nennen war. Er verstand Toth nur allzugut. Sie zu beobachten war als sähe er in einen Spiegel, der nur das Geschlecht veränderte.
    »Ich kann Ihnen Macht geben«, sagte er knapp und winkte in Richtung Swanns. »Das kann Ihr Bodyguard sicher nicht.«
    Toth blickte durch die Scheibe. Swanns Lippen bewegten sich, als spräche er aus dem Mundwinkel heraus auf Cahill ein. Beide Männer beobachteten in den Rückspiegeln den Verkehr hinter der Limousine.
    »Lassen Sie sich von seinen Muskeln nicht täuschen«, winkte sie ab. »Er kann auch auf andere Art gefährlich sein.«
    »Natürlich kann er das«, sagte Hudson amüsiert. »Warum sollten Sie sich sonst mit ihm abgeben? Überlassen Sie ihn einfach mir.«
    Toth zögerte nicht. Sie hatte die ganze Zeit überlegt, was sie mit Swann anfangen sollte. Nun wußte sie es.
    »Also gut.«
    »Gut. Wissen Sie, wo die Akten aufbewahrt werden?«
    Toth hätte beinahe laut gelacht. »Natürlich. Aber vielleicht brauche ich ein bißchen Hilfe, sie zu entschlüsseln.«
    »Ist es schwer?«
    »Sieht er aus wie ein Weltraumforscher?« fragte Toth und sah auf die Trennscheibe. »Wenn er es geschafft hat, werden Sie es ja wohl auch schaffen.«
    Hudson rückte sich zufrieden zurecht.
    »Holen Sie die Akten«, sagte er leise. »Anschließend machen wir uns Gedanken über ihre Entschlüsselung.«
    Er hob das Kristallglas und beobachtete die winzigen Blasen, die immer noch aus dem Champagner aufperlten.
    »Einverstanden?« Das Wort war gleichzeitig eine Frage und eine Aufforderung.
    Toth hob ebenfalls ihr Glas, stieß klirrend mit ihm an und nickte.
    »Einverstanden«, sagte sie.
    Sie setzten ihre Gläser an, und dieses Mal leerte Hudson seines fast mit einem Zug ganz. Er schluckte immer noch, als die Gegensprechanlage zu summen begann, stellte das Glas ab und berührte einen Knopf in der Armlehne.
    »Ja?«
    »Wir werden verfolgt«, drang Cahills Stimme blechern durch den Lautsprecher, doch ehe er weitersprechen konnte, mischte Swann sich ein.
    »Mietwagen. Ein großer Kerl mit Bart.«
    »Er muss uns eingeholt haben, als wir anhielten, um unsere Fahrgäste aufzunehmen«, schloß Cahill die Durchsage ab.
    Hudson sah hinüber zu Toth, doch sie schüttelte den Kopf.
    Anscheinend hatte Cahill ihre Reaktion bemerkt, denn er sagte: »Ihr Partner hat ihn entdeckt. Also scheint es eine dritte Partei zu geben.«
    »Hängen Sie ihn ab«, wies Hudson seinen Fahrer an.
    »Mit dieser Limousine?« fragte Cahill. »Das wird nicht leicht sein.«
    »Darum sind Sie ja bei mir angestellt. Sie schaffen so etwas.«
    Hudson stellte die Gegensprechanlage ab, und die Limousine entwickelte im Handumdrehen eine wesentlich höhere Geschwindigkeit als zuvor.

22
    Cruz brachte das Gefährt zum Stehen. In der Nähe steckte eine Schaufel aufrecht in einem Haufen Geröll, hinter dem die Öffnung des schmalen Cañons lag.
    Als Laurel abstieg, fühlte sich der feste Boden unter ihren Füßen eigenartig schwankend an, so sehr hatte sich ihr Körper an die Bewegungen des Vehikels gewöhnt. Und an Cruz’. Was ein durchaus beunruhigender Gedanke war.
    Sie stakste an den Rand des Geröllhaufens und spähte darüber hinweg; das dahinter liegende Loch war hüfttief und etwa zweimal so breit. Hier hatte Cruz die Erde von einem aufgeworfenen Felsbett hochgeschaufelt, bis ein scharfer Bruch zutage getreten war, der nach unten in die Erde verlief, wo Cruz noch nicht zum Graben gekommen war.
    Cruz trat neben sie, und zwar näher, als es sich für einen Leibwächter geziemt hätte, blieb aber weiter weg, als es sein Verlangen diktierte.
    »Das ist es?« fragte Laurel und wies auf das Loch.
    »Das ist es.«
    »Nicht gerade spektakulär.«
    »Im Augenblick noch nicht. Zum Glück.«
    Mit diesen Worten ließ sich Cruz in das Loch fallen, wo er neben dem Bruch in die Hocke ging.
    »Soll das heißen, dass du ein Erdbeben erwartest?« fragte Laurel.
    »Zu unseren Lebzeiten wahrscheinlich nicht mehr, aber man kann nie wissen. Dieses Baby könnte losgehen, bevor ich das nächste Mal Luft hole.«
    »Du klingst einigermaßen zynisch«, murmelte Laurel.
    »Ich könnte daraus, wenn ich überleben würde, eine Menge lernen. Sieh, dort hinten.«
    Cruz zeigte in Richtung Südosten. In weiter Ferne entdeckte Laurel eine schwache blaue Linie, die Wasser oder aber eine von den Hitzewellen erzeugte Fata Morgana sein konnte.
    »Schätzungsweise«, sagte Cruz, »ist dieser lächerliche Riß eine neue Verwerfung, die versucht, sich mit einer anderen

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