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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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ich Dokumente, mit denen alles belegbar ist.«
    Die Kälte, die Laurel verspürte, nahm zu, als sie Cruz in die Augen sah. Seine Worte waren so unerbittlich wie sein blasser, kristallblauer Blick.
    »Swann steht unter dem Verdacht, Sprengstoff an südamerikanische Terroristen zu liefern«, sagte Cruz. »Es ist bekannt, dass er chemische Bestandteile von Nervengas an die Regierung eines kleinen asiatischen Landes geliefert hat.«
    Laurel stöhnte.
    Cruz’ Lider flatterten mitfühlend, doch sie merkte es nicht, denn sie hatte die Augen geschlossen, um ihn nicht mehr zu sehen.
    »Die Lieferung des Nervengases war kein direkter Gesetzesbruch«, sagte Cruz. »Und außerdem hat er selbst teilweise Wiedergutmachung geleistet, indem er das Gaslager zerstörte.«
    »Warum?« flüsterte sie.
    Cruz wußte nicht, ob Laurel ihn nur nach den Motiven ihres Vaters für die Zerstörung des Gasdepots fragte oder danach, weshalb Swann überhaupt in die Illegalität abgedriftet war.
    »Swann zerstörte das Gasdepot, als er erfuhr, dass es Ureinwohner vertreiben sollte, die der Nutzung von Hartholzwäldern im Wege standen. Aber für eine Sippe kam seine Hilfe zu spät. Das jüngste Opfer war vier Jahre alt. Swann hat den Mann, der das Gas eingesetzt hatte, umgebracht, aber die Toten sind damit nicht wieder auferstanden.«
    Laurel versuchte zu atmen, Luft durch ihre zugeschnürte Kehle zu zwängen.
    »Versteh mich nicht falsch«, sagte Cruz, als er Laurels Blässe sah. »Dein Dad wollte nicht, dass Unschuldige ums Leben kamen. Er hat einfach die Käufer nicht genau genug überprüft. Das ist ein häufiges Problem, wenn man nebulöse Geschäfte macht. Man hat es mit den größten Stücken in den globalen Jauchegruben zu tun. Hast du genug gehört, oder soll ich noch mehr erzählen?«
    Laurel schüttelte wie betäubt den Kopf.
    Cruz kniff die Augen zusammen und ließ sie los. Am liebsten hätte er Laurel an sich gezogen, aber er hatte Angst vor ihrem Widerstand. Das wollte er nicht. Er wollte nichts von alledem, trotzdem musste er zu Ende sprechen.
    »Irgend etwas ging schief in einer dieser Jauchegruben«, er bemühte sich um Milde. »Und jetzt ist dein Dad auf der Flucht, und sämtliche Höllenhunde hetzen ihn.«
    Langsam machte Laurel die Augen auf. Sie zeigten Entsetzen und Tränen, die zu sehr schmerzten, um vergossen zu werden.
    Mit zorniger Verbitterung tat Cruz, was er schon viel zu lange vermieden hatte; er drängte Laurel in eine Ecke, aus der es kein Entrinnen für sie gab.
    »Dein Dad braucht unsere Hilfe genau wie du«, sagte er. »Wenn sie ihn erwischen, ist er ein toter Mann.«
    »Ich...« Ihre Stimme brach. »Ich habe ihn gewarnt.«
    »Ja. Drei, zwei, sechs, vier, drei, sieben. DANGER. GEFAHR.«
    »Du wußtest es?« fragte sie überrascht.
    »Verdammt, ja, natürlich wußte ich es. Aber Swann weiß schon viel länger, dass er auf der Abschußliste steht. Darum hat er das Ei an dich geschickt.«
    »Ich bin seine Tochter. Da hat er ja wohl das Recht, mich um Hilfe zu bitten.«
    Cruz unterdrückte einen Fluch. Seine Beherrschung wollte mit ihm durchgehen, und nie zuvor hatte er sie so dringend benötigt.
    »Man fordert Unschuldige nicht auf, in ein Spiel einzusteigen, bei dem die anderen Teilnehmer ausschließlich Mörder sind«, sagte Cruz nachdrücklich.
    »Fein.« Laurel verzog die Mundwinkel. »Ich bin also aus dem Spiel raus. Ohne jeden Schaden, wie man so schön sagt.«
    »O nein, du bist nicht raus. Auf deinem Anrufbeantworter ist eine Nachricht von deinem Vater.«
    »Woher...«, setzte sie an.
    »Himmel«, schnauzte Cruz. »Wir haben Hacker, die selbst die Computer des Verteidigungsministeriums knacken. Dein Anrufbeantworter hat sie ein paar Sekunden Arbeit gekostet. Und nachdem wir ihn abgehört hatten, haben wir alles gelöscht, damit nicht noch ein Unbefugter die Nachricht abhören kann.«
    »Und was hat er gesagt?« Laurel klang unnatürlich ruhig.
    »Hi, Baby. Triff mich an unserem Lieblingsplatz. Bis bald. Oh, und bring deine Ausrüstung mit. Vielleicht machen wir eine kleine Reise.«
    Die Worte schnitten wie Rasierklingen in Laurels Herz, ließen es bluten und erstarren. Ihr Vater hatte sie noch nie gebeten, ihn zu begleiten. Noch nie.
    Nicht ein einziges Mal.
    »Verstehst du immer noch nicht?« fragte Cruz. »Dein Vater benutzt dich.«
    »Und du, du benutzt mich nicht?« fragte Laurel dünn.
    Noch während Cruz sich anschickte, es zu leugnen, fiel ihm Gillespies zweite Anweisung ein. Erschleich dir ihr

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