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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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zuständigen Polizeileutnant.
    »Dad, gleich kommt Hilfe«, rief Laurel in ihren Hörer. »Halt durch. Wir sind bald bei dir.«
    Sie wiederholte die Nachricht zahllose Male, aber ihr Vater reagierte nicht.
    »Beeil dich!« sagte sie zu Cruz. »Er spricht nicht mehr!«
    »Gift, vielleicht irgendwas Exotisches«, meldete Cruz ins Funktelephon. »Schicken Sie Sanitäter hin. Setzen Sie sich sofort mit der Notfallstation der Universitätsklinik in Verbindung.«
    Mit halbem Ohr hörte Laurel zu, wie Cruz die Situation erklärte und um Hilfe bat. Sie betete, dass niemand ihm widersprechen oder weitere Erklärungen fordern würde.
    »Ich habe ein paar Kontakte in der forensischen Abteilung des FBI«, sagte Cruz. »Aber sie brauchen physiologische Daten und Symptome, um etwas zu tun.«
    Laurel warf Cruz einen gehetzten Blick zu. Tränen liefen ihr lautlos über die Wangen, doch sie spürte sie nicht.
    »Ja, ich kümmere mich darum und rufe Sie dann wieder an«, sagte Cruz. »Wir haben keine Zeit für langwierige Erklärungen.«
    Er hängte ein und wählte eine andere Nummer, die ihn direkt mit Cassandra Redpath verband.
    »Sind Sie...«, begann Laurel.
    »Sie fahren gerade los«, sagte Cruz.
    Redpath hob beim ersten Klingeln ab.
    »Hier ist Cruz. Ich bin ungestört. Laurel ist in Sicherheit. Swann ist angeschlagen, aber noch nicht am Ende. Die Ärzte sind unterwegs.«
    »Was brauchen Sie?« fragte Redpath.
    »Die forensische Abteilung«, sagte Cruz schnell. »Wir brauchen die besten Daten über alle Gifte, die es auf der Welt gibt, und wir brauchen sie umgehend.«
    »Kriegen Sie. Irgendeine Möglichkeit der Eingrenzung?«
    »Wenn man die Spieler bedenkt, fangen wir am besten mit den exotischen, synthetischen Giften an. Sowjetstil. Vielleicht Digitonin. Irgendwas, das so aussieht, als hätte das Opfer einen Herzanfall.«
    »Bleiben Sie dran.«
    Cruz wandte sich Laurel zu.
    »Sprich weiter mit ihm, Liebes. Nimm die Taschenlampe und lies ihm notfalls aus dem Telephonbuch vor. Halt ihn wach.«
    Laurel begann wieder zu sprechen. Sie redete von ihren schönsten Kindheitserinnerungen, stellte sie ihrem Vater vor, wie eine Reihe schimmernder Achate, die sie in den Sturmwogen eines Strandes gefunden hatte.
    Sie zu hören, rührte Cruz so schmerzlich an, dass er kaum mehr Luft bekam.
    »Noch mal«, sagte er zu Redpath.
    »Drei Chemiker. Einer von ihnen hat ziemlich viel für Langley gemacht.«
    »Bitten Sie ihn um einen Gefallen. Auf jeden Fall ist bei uns bald die Zeit abgelaufen.«
    »Verstanden.«
    Während Laurels Stimme sich bei der lebendigen Schilderung ihrer Erinnerungen hob, gab Cruz Redpath die Telephonnummer des Polizeileutnants in Beverly Hills, mit dem er gesprochen hatte.
    »Wenn Ihr Chemiker eine gute Idee hat«, sagte Cruz, »dann soll er sich an ihn wenden. Der Leutnant steht in direktem Funkkontakt zu den Sanitätern.«
    »Sonst noch was?« wollte Redpath wissen.
    »Wie sieht’s bei Ihnen mit dem Beten aus?«
    »Besser, als Sie vielleicht denken.«
    »Dann gehen Sie in die Knie, Boß. Es steht zuviel auf dem Spiel, als dass man sich von seinem Stolz lenken lassen dürfte.«
    Cruz unterbrach die Verbindung, steckte das Telephon ein und griff nach seiner Pistole. Er zog sie hervor und legte sie auf den Tisch neben das Telephon, in dessen Hörer Laurel sprach.
    »Sie ist entsichert und schußbereit«, wisperte er. »Falls du irgendwen außer mir siehst, schieß.«
    Laurel drückte den Telephonhörer an ihr linkes Ohr. Sie legte die Hand auf die Waffe, um sie beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten anheben zu können.
    »Ich sehe mich noch mal im Hof um«, murmelte Cruz. »Dann komme ich durch die Küche zurück und mache viel Lärm. Verstanden?«
    Ohne ihren Redefluß zu unterbrechen, nickte sie.
    »Dad, Dad, hör mir zu, bleib dran. Du hast getan, was du tun musstest. Du hast mich gewarnt. Und jetzt laß uns dir helfen. Bleib bei mir, Dad. Hilfe ist unterwegs.«
    Außer Swanns schwachem, unregelmäßigem Atmen hörte sie nichts.
    Doch dies war die einzige Antwort, die Laurel vorderhand brauchte. Sie sagte ihr, dass ihr Vater noch am Leben war.
    Sie wiederholte die Aufzählung ihrer Kindheitserinnerungen, ihrer Hoffnung und ihrer Liebe pausenlos. Zwischen den Sätzen lauschte sie den Geräuschen am anderen Ende der Leitung. Sie wurden schwächer, vereinzelter, schienen sich ihr zu entziehen.
    »Daddy! Verlaß mich nicht!«
    Plötzlich hörte sie ein gedämpftes Krachen, gefolgt von diversen Stimmen. Dann drangen die

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