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Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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das?« flüsterte sie.
    »Etwas Illegales.«
    Er griff abermals in den Koffer und holte eine kleine Derringer hervor.
    »Weißt du , wie man damit umgeht?« fragte er Laurel.
    »Was hast du da alles drin, ein Waffenarsenal?«
    »Ich werde Gillie sagen, dass es dir gefallen hat.«
    Laurel blickte auf die kleine Waffe in Cruz’ Hand.
    »Dad hat mir gezeigt, wie man so ein Ding benutzt«, gab sie unwillig zu.
    »Ja? Was hat er gesagt?«
    Sie zitierte kläglich: »Er sagte >Schieb sie dem Kerl hinters Ohr und dann drück ab<.«
    »Das ist eine gute Methode«, zollte Cruz Beifall.
    Er nahm Laurel die Pistole ab und gab ihr statt dessen die Derringer.
    »Sie ist geladen und gesichert«, sagte er. »Zeig mir, wie man sie entsichert.«
    Laurel nahm die Derringer und nach kurzem Suchen entsicherte sie sie.
    »Okay. Das reicht«, sagte Cruz. »Und jetzt schieb dir das Ding unters Hemd.«
    Unbeholfen schob Laurel die Derringer mit der Mündung nach unten in den Bund ihrer Jeans und zog das Hemd drüber.
    Cruz überprüfte seine eigene Pistole, ehe er sie entsicherte.
    Zum ersten Mal fiel Laurel auf, dass Cruz’ Pistole genau wie ihre eigene einen orangefarbenen Punkt über der Mündung aufwies. Es war eine echte Waffe, alles andere als ein Kinderspielzeug.
    »Komm«, sagte Cruz.
    »Was tun wir?« fragte Laurel schwach.
    »Wenn der Junge tatsächlich dem FBI angehört, haben wir nicht das geringste Problem.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann trink besser nicht, was er dir anbietet«, war Cruz’ sarkastischer Rat. »Auf geht’s.«
    Laurel hatte noch mehr Fragen auf Lager, aber er bewegte sich bereits.
    Ohne zu zögern folgte sie ihm in die Nacht.

30
    Durch die Büsche direkt hinter dem Tor gedeckt, verfolgte Cruz den Fortgang der Pantomime mit dem verlorenen Hund. Die leere Leine in der Hand stapfte der Mann abermals die Sackgasse an dem alten Haus vorbei und rief ins Gebüsch, als erwarte er tatsächlich das Auftauchen seines besten Freundes, hechelnd und mit wedelndem Schwanz.
    Insgeheim bewunderte Cruz die Darbietung. Die Augen des Mannes suchten unablässig die Gegend ab, ruhten nicht eine Sekunde lang, erkundeten die Eingänge des Hauses, erwogen eine geschickte Annäherungstaktik, analysierten mögliche Gefahren. Und die ganze Zeit über rief er nach dem Phantom-Charley.
    Bei jedem Schritt, jeder Bewegung, jeder Drehung verfolgte die Mündung von Cruz’ Pistole den Kopf des Mannes wie ein Radar. Sein Finger lag auf dem Abzug, jeder Nerv war angespannt. Der geringste Druck würde genügen, um die Waffe abzufeuern.
    Laurel trat zum Tor. Weisungsgemäß blieb sie auf der linken Seite, so dass sie Cruz nicht in die Schußlinie geriet.
    »Oh, gut, dass Sie noch da sind«, sagte sie zu dem Mann. »Ich hatte schon gefürchtet, Sie wären vielleicht weitergegangen. Ihr Hund ist in meinem Garten.«
    Die Kinnlade des Mannes fiel herab.
    »Eh, ich glaube nicht, dass er es ist«, sagte er.
    »Ist er klein?«
    »Ah...«
    »Schwarz?«
    »Hm...«
    »Heißt er Charley?«
    »Eh...«
    »Sie haben doch einen Hund verloren, oder nicht?« fragte Laurel, als wäre sie plötzlich mißtrauisch geworden.
    »Oh, ja. Sicher.«
    Mit einer eiligen Bewegung, die auf Ungeduld schließen ließ, öffnete Laurel das Tor.
    »Tja, dann kommen Sie rein, und holen Sie sich Ihren verdammten Köter ab«, sagte sie in barschem Ton. »Das Vieh gräbt gerade meine Stiefmütterchen aus.«
    Wie im Reflex trat der Mann auf das geöffnete Tor zu, wobei er sich ducken musste, um einer Hängepflanze auszuweichen.
    »Nehmen Sie die Hände hoch«, sagte Cruz von der Seite.
    Der Mann fuhr auf.
    Laurel drehte sich um und rannte davon.
    Cruz war in dem nachtschwarzen Gebüsch versteckt, aber der tödliche Schimmer seiner Pistole und der glühende Punkt über der Mündung blieben dem Mann nicht verborgen. Ebensowenig war die Tatsache zu leugnen, dass er das Ziel der Waffe abgab.
    »Laurel?« fragte Cruz leise.
    »Ich bin bereit.«
    Ihre Stimme kam vom oberen Ende des Weges. Sie hatte sich in der Dunkelheit versteckt, außer Reichweite für einen möglichen Angriff des ungebetenen Gastes.
    »Gehen Sie durch das Tor«, dirigierte Cruz den Mann mit tonloser Stimme. »Machen Sie es hinter sich zu. Langsam. Stolpern Sie nicht. Zögern Sie nicht. Langsam und zügig, oder Sie sind ein toter Mann. Ganz wie Sie wollen.«
    Der Mann schleppte sich die Einfahrt hinauf.
    »Rufen Sie wieder nach Ihrem Hund«, befahl Cruz leise.
    »Was, zum Teufel...«
    » Tun Sie, was ich Ihnen

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