Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schimmernder Rubin

Schimmernder Rubin

Titel: Schimmernder Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
sie.
    »Ich ziehe die Bezeichnung >unabhängig< vor.«
    »Das mögen die meisten lieber.«
    Cruz wies wortlos auf eine Abbiegung, und Laurel folgte ihr, ohne zu fragen, wohin es ging.
    »Du bist also gerne unabhängig«, sagte er. »Lebst du deshalb alleine?«
    »Ist das eine Umschreibung der Frage, warum es keinen Mann in meinem Leben gibt?«
    »Warum? Nein. Aber wenn es einen Mann gibt, ist er dann für das trainiert, was dir bevorsteht?«
    »Was, wenn ich dafür trainiert bin?«
    »Ein trainierter, kompetenter Mann ist immer besser im Einzelkampf als eine Frau, es sei denn, du sprichst von Falken und Tauben.«
    »Je von der Möglichkeit der Mitte gehört?« fragte sie.
    »Und was ist, wenn die bösen Jungs auch schon davon gehört haben?«
    »Was, wenn nicht?«
    »Willst du etwa dein Leben darauf verwetten?« schoß Cruz zurück. »Bist du etwa bereit, deine Körperkraft und dein Sclbstverteidigungstraining mit meinen Fähigkeiten zu messen?«
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    »Das tue ich nicht. Du bist diejenige, die sich lächerlich macht.«
    »Ich passe auf mich selbst seit meinem sechzehnten Lebensjahr auf«, sagte Laurel steif.
    »Aber nicht gegen Kerle wie die, mit denen du es jetzt zu tun hast.«
    Cruz zeigte auf eine weitere Abbiegung. Direkt dahinter blinkten die Lichter eines kleinen Flughafens.
    »Bieg direkt hinter dem Schild nach rechts«, sagte Cruz.
    Die Straße führte durch ein offenes Tor auf die Taxispur des Flughafens. In einiger Entfernung sah Laurel die klaren Umrisse eines bereitstehenden Geschäftsflugzeugs. Es war ein beachtliches Gerät. Womit auch immer die Risk Ltd. handelte, offenbar machte sie einen beachtlichen Gewinn.
    »Halt neben dem Flugzeug an«, sagte Cruz.
    Laurel parkte neben dem linken Motor, der bereits lief.
    Cruz stieg nicht aus.
    »Ich will, dass du mitkommst«, sagte er.
    »Was, wenn ich nicht will?«
    Cruz’ schwarze Wimpern senkten sich, so dass seine Augen nicht viel mehr waren als zwei blitzende Striche vor dem dunklen Hintergrund seines Gesichts.
    »Dann«, sagte er, »würde ich denken, dass du zu verrückt bist, um dein Leben zu retten, und würde mich entsprechend verhalten.«
    »Das heißt?«
    »Du bist eine intelligente Frau. Also kannst du dir denken, was das heißt.«
    Über dem Verdeck des Wagens rumorten die Motoren des Flugzeugs. Eine dunkelhaarige Frau in einer adretten Uniform wartete oberhalb der kurzen Treppe. Offensichtlich waren die vor jedem Flug erforderlichen Kontrollen bereits erfolgt. Jetzt mussten nur noch die Passagiere an Bord.
    »Ein Jet komplett mit Stewardeß«, sagte Laurel.
    »Und so etwas wie du will eine Frau von heute sein«, entgegnete Cruz. »Sie ist die Pilotin.«
    »Eins zu null für dich. Was machen deine Rippen?«
    »Unkraut verdirbt nicht.«
    »Du bildest dir allen Ernstes ein, du könntest mich die Treppen hochschleifen, während ich trete und schreie?«
    »Das werde ich nicht ausprobieren.«
    »Ist auch besser so. Vor allem, wenn ich dir erzähle, dass ich sieben Jahre lang Taekwondo gemacht habe.«
    Cruz zog die Brauen hoch. »Eine vielseitige Frau.«
    »Und unabhängig.«
    Mit diesen Worten betätigte Laurel die Handbremse, stellte den Motor ab und streckte die Hand nach der auf dem Rücksitz liegenden Ledertasche aus. Dann wandte sie sich Cruz zu, dessen Blick sie schier außer Gefecht setzte.
    »Ich dachte, du hättest es eilig«, sagte Laurel.
    »Habe ich auch. Aber nicht, wenn ich allein gehe.«
    »Ich komme mit.«
    »Danke.«
    Während er sprach, hob er seine rechte Hand und strich mit dem Daumen über Laurels Unterlippe, berührte sie sanft wie ein Kuß. Als sie hörbar einatmete, übertraf die Schmerzlichkeit seines Verlangens noch den Schmerz seiner Rippen.
    Er wußte, dass er es nicht sollte, aber er musste über ihr fließendes Haar fahren und konnte nicht sagen, ob er sie näher zog oder sie freiwillig herüberkam. Alles, was jetzt zählte, war ihr warmes Gesicht und ihr Atem so rein wie diese Nacht. Er strich einmal mit seinen Lippen über ihren Mund, und dann noch einmal, ehe er sich gewaltsam zurückzog.
    »Aber ich behalte mir das Recht vor, nach Hause zurückzukehren, wann ich will«, flüsterte sie.
    »Das ist fair«, sagte Cruz und fügte lautlos hinzu: »Zumindest im Augenblick.«
    Er stieg aus, nahm ihre Hand und drückte sie sanft.
    »Ich werde auf dich aufpassen.«
    »Ich weiß. Aber darum komme ich nicht mit.«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Cruz in Laurels ihm zugewandtes Gesicht. Langsam,

Weitere Kostenlose Bücher