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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & William Rotsler
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ihnen waren Video-Kameras installiert. Mit ein paar Worten skizzierte er den Plan.
    »Das Alpha-Team, von dem ich, wie ich gestehen muß, sehnlichst hoffe, daß es unter meinem Kommando stehen wird …« – er blitzte ein breites Grinsen in die Kameras, und zustimmendes Gelächter klang hier und da auf – »… das Alpha-Team wird die Sowjetbombe einsetzen, den 400-Megatonnen-Sprengkörper, um Schiwa, diese Bedrohung unserer Erde, abzulenken. Das Omega-Team wird sich auf die sekundären Ziele konzentrieren, auf die kleineren, aber immer noch tödlichen Asteroiden des Typs, die bereits weltweit Zerstörung und Tod verursacht haben.«
    »Wer wird Omega kommandieren?« rief ein Reporter.
    Wieder das breite, vertrauliche Carl-Jagens-Grinsen. »Das ist noch nicht entschieden. Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß bis jetzt noch kein Plan definitiv festgelegt ist und noch keine Team-Kommandanten gewählt worden sind. Ich hoffe, wie gesagt, nominiert zu werden. Aber die Entscheidung liegt bei Chuck Bradshaw.«
    »Was versteht denn der Präsident von Weltraumfragen?« erkundigte sich der ABC-Reporter.
    »Der Präsident ist voll informiert und wird ständig auf dem laufenden gehalten«, antwortete Carl. »Ich war grade selbst bei ihm; er ist über das Projekt in jeder Hinsicht erstaunlich gut informiert. Und das ist, wie ich Ihnen versichern kann, das Resultat einer Kooperation, die in der Geschichte der Menschheit nicht ihresgleichen hat!«
    »Werden den Alpha-Omega-Teams auch Frauen angehören?« fragte die PBS-Reporterin.
    Carl Jagens wendete sich der Stimme zu, sah etwas weiter oben Grace Price auf den Stufen stehen und spendete ihr sein strahlendstes Lächeln. »Ja, ganz bestimmt«, sagte er, »allerdings haben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Idee, wer ausgewählt werden wird. Die Grundlage für die Mitwirkung jedes einzelnen ist selbstverständlich die Tüchtigkeit, nicht Rasse oder Geschlecht des oder der Betreffenden.«
    »Sehr hübsch gesagt, Carl«, bemerkte jemand.
    »Meine Damen und Herren«, setzte Carl wieder an und lächelte direkt in die Kameras, »und Sie, meine verehrten Zuhörer an Ihren Apparaten! Haben Sie Vertrauen! Alles, was getan werden kann, wird getan. Ich verbürge mich persönlich dafür. Präsident Knowles steht hundertprozentig hinter uns, und wir haben in diesem Fall das bestmögliche Team zur Verfügung.«
    »Was ist mit den russischen Kosmonauten?« fragte der CBS-Reporter.
    Carl sah ihn scharf an. »Wie meinen Sie das?«
    »Es kam vor einer Stunde über den Draht. Zusammen mit der Bombe kommt ein russisches Team. Entweder sie machen mit – oder keine Bombe.«
    Ein Lokalreporter rief dazwischen: »Wie wird sich das auf Ihren Alpha-Omega-Plan auswirken, Captain Jagens?«
    »Es gibt zahlreiche hochqualifizierte russische Kosmonauten. Ich habe einige kennengelernt – hier, auf dem Mond, auf Station I. Bestimmt werden sie ihre A-Mannschaft schicken. Ich danke Ihnen allen für Ihre Aufmerksamkeit – vielen Dank! Ich muß jetzt wieder nach Houston. Wir haben sehr viel zu tun.« Er drängte sich durch die Anwesenden, lächelnd, hier und da ein paar Worte wechselnd. Bei seinem schwarzen Dienstwagen drehte er sich noch einmal um und lächelte Grace Price zu. Er wußte ganz genau, daß selbst die Blasiertesten auf irgend jemanden, auf einen bestimmten Typ, ansprachen, selbst die Sekretärinnen von Präsidenten.
    Carl war sich bewußt, daß seine Männlichkeit ein Werkzeug zum Erfolg war, und seine Berühmtheit letzten Endes auch. Beides half einem, etwas durchzusetzen. Besonders wenn man beide ohne allzuviele Skrupel anwendete. Manchmal waren es Frauen, die man beeinflussen mußte oder mit denen man zu tun hatte – und dann mußte man nötigenfalls entsprechend vorgehen. Aber schon als Carl zum erstenmal das Astronaut Office betrat, war er mit der Geschichte des Weltraumprogramms vertraut und hatte auch mit »alten Hasen« gesprochen und daraus gelernt. Die Don Juans rangierten bei den Auswahlkomitees nicht so hoch wie die mit konventionelleren Befähigungsnachweisen. Außerdem kosteten Frauen Zeit, und die fehlte einem dann. Wenn die Etatmittel knapp oder periodisch gekürzt wurden, dann waren auch Kleinigkeiten teuer. Zum Beispiel die Zeit. Frauen waren im Grunde überflüssiger Luxus. Auch wenn haufenweise Frauen in Hotelfoyers oder bei Cocktailpartys herumschwirrten und einen bei offiziellen Anlässen strahlend anlächelten – was hieß das schon? Zum Teil wollten sie nur damit

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