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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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Bewährung. Ja, das ist es. Bewährung.«
    »Unter jeder anderen Bezeichnung würde es genauso stinken. Mein Gott, Chuck, er war neun Jahre auf Station I. Er kennt jedes Ventil, jeden Tank, jede Änderung, die nicht im Konstruktionsplan steht. Sie können ihn nicht versetzen!«
    »Ich habe ihn schon versetzt. Heute früh ist er umgestiegen. Haben Sie gelesen, was er gesagt hat? Er wäre nicht sicher, daß der Plan funktioniert, hat er gesagt.«
    »Donnerwetter – ich bin auch nicht sicher, daß es funktioniert! Und Sie ebensowenig!« Empört starrte sie ihm ins Gesicht. »Deswegen wollen Sie unseren besten Stationskommandanten aufs tote Gleis schieben?«
    »Es lag nicht mehr in meiner Hand. Die Sicherheitsabteilung steckt dahinter. Eigentlich wollten sie ihn hierbehalten und unter Tiefhypnose setzen, aber ich… ich hätte nicht mit ansehen können, daß so etwas mit Gerry angestellt wird.«
    Immer noch starrte Lisa ihn an. »Das wird ja immer schlimmer, Chuck. Nicht genug, daß wir draußen vor unseren Toren Tiger und drinnen Überläufer haben – wir haben auch noch Sicherheitsbeamte, die unsere besten Leute abschießen. War das mit Blaine Brennan auch so?«
    »Hm. Blaine war stockbesoffen und quatschte sich bei einem Zivilfahnder aus, für den das ein Fressen war, und der hat’s an die ›Sicherheit‹ weitergegeben. Anscheinend träumt er von Satan und Kanonenkugeln und davon daß die Erde wie ein Ei auseinanderbricht.«
    »Mein Gott, Chuck, wer träumt denn nicht davon, daß die Erde auseinanderbricht? Ich will Brennan wiederhaben, verdammt!«
    »Lisa, er ist doch schon Monate aus allem raus!«
    »Er ist immer noch besser als die meisten anderen. Wenn er was zu tun bekommt, dann hat er auch keine Alpträume mehr.« Sie kaute an ihrer Unterlippe und blickte in Bradshaws unbewegte Miene. Er saß einfach zusammengesunken da und starrte zurück. Dann seufzte er: »Ach, Schiet!« Seine Stimme klang unendlich müde. Er sah sie von unten herauf an. »Nun hören Sie mir mal zu. Brennan ist out. Er hat sich’s mit diesem Gequassel versaut. Tom Schumacher ist in. Schluß. Fertig. Berufung gibt’s nicht.«
    »Aber…« Sie verstummte unter seinem Blick, holte tief Luft und atmete mit einem seltsamen Lippenlaut aus. »Die Oberen Mächte, wie?« Er nickte. Mit schiefem Kopf lächelte sie ihn an. »Warum gehen Sie nicht nach Hause und ruhen sich ein bißchen aus?«
    »Meine Familie ist in die Basis übersiedelt. In eins von diesen fürchterlichen Notquartieren, die da erstellt worden sind.«
    »Und Sie mußten es natürlich nehmen, des guten Beispiels wegen. Herr Gott! Gehen Sie nach Hause. Denken Sie, dieser ganze Zirkus fällt auseinander, wenn Sie mal acht Stunden nicht da sind?«
    »Könnte schon passieren.« Er lächelte schwach. »Sie kleine Gluckhenne!«
    »Ab mit Ihnen, Bradshaw! Das ist ein Befehl!«
    »Jawoll, Madam Colonel.«
    Ein kleines Weilchen saßen sie beide still da; schließlich stützte Chuck die Hände auf die Knie und stieß sich hoch. Wortlos ging er hinaus. Lisa sah ihm nach.
     
    Im Ghetto von Philadelphia raste eine Feuersbrunst. In den Straßen wurde geplündert. Die Polizei schoß ohne Warnung. Ein Schwarzer stürzte zu Boden. Er trug einen teuren Anzug, hatte die Taschen voller Scheine, ein halbes Dutzend Kameras um den Hals. Niemand sah auch nur hin.
    Seattle geriet in einen Schwarm von Mikrometeoren. Desgleichen Leipzig in Deutschland und Arnhem in den Niederlanden.
    Bei Salisbury in der südenglischen Grafschaft Wiltshire sammelten sich über tausend Frauen und Männer, die sich als Hexen und Hexenmeister bekannten, bei den prähistorischen Megalithen von Stonehenge, um das Unheil Schiwa zu »bannen«.
    Beauregard Boyce Lee, der Prediger, der sich für das Alpha-Team beworben hatte, machte Schlagzeilen, indem er Schiwa aufforderte, ihn, Lee, anstelle der ganzen Menschheit als Opfer anzunehmen.
    Die Astronautin Susan Robinson stellte fest, daß sie schwanger war. Blaine Brennan beging Selbstmord, still und unbemerkt.
     
    Magnetisch abgesichert hing Carl Jagens an der schimmernden Aluminium-Außenhaut. »Achtern fest«, meldete er automatisch an Station I, die wie ein silbernes Doppelrad in weiter Ferne hinter ihm rotierte. Wie eine Spinne kroch er über die verstärkte zylindrische Hülle. Drinnen ruhte Bolschoi in einer Aluminiumwanne. Mit einer zusätzlichen trapezförmigen Stützvorrichtung aus Stahl. Das war das eigentliche Kernstück der ganzen Mission, hier unter seinen Händen, und

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