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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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schauspielerisches Talent haben, dachte er, während er weiter vorging, die Hand an seinem verbundenen Kopf, so daß er sein Gesicht verbergen konnte, sobald er Curzon oder jemanden vom medizinischen Hilfspersonal, der ihn vorher gesehen haben mochte, erspähen würde.
    Hennessey übertrieb sein Stöhnen und Hinken ein bißchen, doch die gesamte Truppe gelangte rasch und glatt ins Hospital. Sie ließen sich nicht mit den Stationsärzten ein, die sofort herbeikamen, sondern sagten immer: »Nehmen Sie doch bitte erst meinen Kumpel ran, Doc«, und wiesen sie zu den echten Verwundeten. Auf diese »Echten« war Wade direkt stolz. Sie wußten, worauf sie sich eingelassen hatten, und daß sie sich in eine in vieler Hinsicht höchst gefährliche Lage begaben.
    Hennessey ließ seine Männer vor einer Tür halten, die ins Kellergeschoß führte. Sie taumelten gegen die Wand, und die echten Verwundeten stellten sich vor sie. Dann schlüpften sie einzeln durch die Tür ins Treppenhaus. Als Wade dazukam, waren fünfzehn Soldaten drin. Etwa ein Drittel waren Frauen, Angehörige einer neuaufgestellten Kampfeinheit.
    Nach Wade kam noch ein Mann und Hennessey befahl ihnen durch Handzeichen, zum Keller hinunterzugehen. Der hallende Beton-Treppenschacht schien jeden Schritt, jedes Rascheln zu verstärken. Am ersten Treppenabsatz faßte die rothaarige Corporalin Hennessey am Ärmel und flüsterte: »Sir, brechen wir da einfach ein und… und schießen?«
    »Es wird ziemlich schwer halten, sie zu überraschen, O’Flynn.« Er wandte sich ärgerlich ab, doch sie hielt ihn zurück und flüsterte angelegentlich. Sichtlich verblüfft fragte Hennessey: »Wollen Sie das wirklich machen?«
    »Besser als angeschossen werden, Captain«, grinste sie. Es war ein ziemlich unsicheres Grinsen, aber sie hielt es durch.
    »Na schön, gehen Sie nach vorne.«
    So leise wie möglich stiegen sie hinunter und sammelten sich auf den letzten Stufen. Hennessey ließ warten, schlich an die Tür, öffnete sie einen Spalt und spähte hinein. Nach ein paar Sekunden richtete er sich auf, hielt drei Finger hoch und flüsterte seinem kleineren Angriffstrupp zu: »Rechts von der Tür. Einer gegenüber mit dem Rücken zu uns.« Er blickte die Rothaarige an.
    »Fertig, O’Flynn?«
    Zum höchsten Erstaunen aller übergab die junge Frau ihr Gewehr dem nächsten Soldaten und fing an, sich auszuziehen. Einer war so schockiert, daß er sie daran hindern wollte. Vor ihrem wütenden Blick ließ er die Hand sinken. In Sekundenschnelle war sie nackt, die roten Streifen von Büstenhalter und Strumpfgürtel hoben sich von der blassen Haut ab. Ärgerlich, ohne ihre Kameraden anzusehen, rieb sie daran herum, schien sich aber sonst nicht weiter zu genieren. Sie ging zur Tür, legte die Hand an die Klinke und blickte zurück auf Hennessey. Der winkte den Männern, an die Wand zu treten; dann nickte er.
    Die Rothaarige riß die Tür auf und rannte schreiend in den Generatorenraum: »O mein Gott, mein Gott! Hilfe! O Gott, daß er mich bloß nicht kriegt!« Alle starrten wie gebannt auf sie, während sie quer durch den Raum lief und sich dem abseits stehenden Polizisten in die Arme warf. »Retten Sie mich! O mein Gott, mein Gott!« kreischte sie.
    »Was ist? Was ist hier los?« Die drei Polizisten an der Generatorenkammer stürzten herbei. Sie wand sich herum, so daß sie ihren üppigen, sommersprossigen, weißhäutigen Körper noch besser sehen konnten.
    »Furchtbar! Es ist schrecklich! Hilfe… O mein Gott, es ist schrecklich, was da geschieht!«
    »Was ist denn?« Der Polizist, den sie sich gegriffen hatte, versuchte sie loszuwerden, aber sie hielt ihn eisern umklammert. Sogar sein eines Bein hielt sie mit ihren nackten Schenkeln fest und starrte immerzu mit schreckgeweiteten Augen auf die rückwärtige Tür. »Sie… sie… oh, nein! Nein! Helfen Sie mir.«
    Hennessey gab das Handzeichen, und die Soldaten stürzten herein. Ein Polizist, Pistole in der Hand, fuhr herum, feuerte, der Soldat neben Hennessey fiel mit einer halben Wendung zu Boden. Ein Nationalgardist feuerte eine Maschinenpistolensalve über ihre Köpfe. Die Geschosse schmetterten in die Betonwand und fuhren als jaulende Querschläger in die Gegend.
    »Herr Jesus, paßt auf!« schrie Hennessey – der Polizist, den die O’Flynn umschlungen hielt, hatte versucht, seine Pistole zu ziehen, aber da wirbelte er auch schon um ihr Bein, das sie geschickt zwischen die seinen gedrängt hatte, und der arme Kerl stürzte zu Boden,

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