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Schiwas feuriger Atem

Schiwas feuriger Atem

Titel: Schiwas feuriger Atem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford , William Rotsler
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machte Vorschläge. Chuck Bradshaw hörte sich das eine halbe Minute lang an, dann stand er auf. »Meine Damen und Herren!« Das Stimmengewirr erstarb, und Chuck seufzte erleichtert. »Ich danke Ihnen allen, aber ich werde Ihre Dienste abrufen, sobald wir sie brauchen. Ich hätte gern ein paar Minuten mit den Oberbefehlshabern gesprochen, und dann mit Minister Rogers.« Er hob die Hand, denn mehrere fingen wieder an zu sprechen. Seine Stimme wurde härter.
    »Ich treffe die Entscheidungen… und werde sie den betreffenden Herren von Fall zu Fall mitteilen. General McGahan, ich wünsche die Mitarbeit des Signal-Corps auf globaler Ebene und die uneingeschränkte Benutzung der Satelliten.«
    Der Offizier nickte beflissen.
    »Vielen Dank, meine Herren, ich komme auf Sie zurück«, schloß Bradshaw.
     
    Präsident Knowles dachte an Catherine, seine verstorbene Frau. Zum erstenmal war er froh, daß sie nicht mehr da war und dieses globale Trauma miterlebte. Oder meinen derzeitigen Zustand, dachte er. Ich fühle mich, als ob ich von innen her zerfalle, wie ein von Termiten zerfressenes Haus. Für eine solide Fassade sorge ich ja noch; aber das tun alle Politiker ganz automatisch. Bloß innen, dort wo ich wirklich lebe, da fängt es an, hohl zu werden.
    »Sind Sie soweit, Sir?« Murray deutete auf Gregori Swjatopolk, der nervös an einer Schmalseite des dunklen Lincoln-Tisches hockte. Er hatte Kopfhörer um, und seine dicken Finger tippten auf den leeren Stenogrammblock vor ihm. Knowles nickte langsam. Er sah sich im Zimmer um, als sei er zum erstenmal hier. Es war ein wichtiges Zimmer; jeder, der sich hier befand, war wichtig. Hier war Geschichte gemacht worden.
    »Sir?«
    Knowles sah zu Murray hinüber. »Wissen Sie was, Myron, Sie sind ein guter Mann. Die perfekte Nummer zwei.«
    »Aber Sir, der Vizepräsident ist Nummer zwei.«
    Knowles gestattete sich ein knappes Lächeln. »Auf dem Papier, Myron, nur auf dem Papier. Nummer zwei sind Sie, und Sie machen das verdammt gut.«
    »Vielen Dank, Sir, aber der Premier…«
    Mit einer Handbewegung gebot Knowles Schweigen. »Wie lange ist das schon so, Myron?«
    »Sir?«
    »Daß wir zusammen sind, meine ich. Siebzehn Jahre, achtzehn?«
    »Beinahe neunzehn, Mr. Präsident. Seit Ihrer zweiten Kandidatur für den Kongreß.«
    »Fühlen Sie sich hier wohl, Myron? Bei Ihrer Arbeit? Haben Sie jemals Lust gehabt, selbst hier hinter diesem Tisch zu sitzen?«
    Auf Myrons wohlgeschulten Zügen malten sich Überraschung und Widerwillen. »Nein, Sir.« Der bloße Gedanke stieß ihn ab. Er wußte, wo seine Fähigkeiten lagen und hatte keine gefährlichen Ambitionen. Er bemitleidete diejenigen – und er sah sie alle Tage –, die sich in Bitterkeit verzehrten, weil sie dem Sonnengott nicht näher… oder nicht der Sonnengott selbst waren. Das war wie ein geistiger Krebs. Er war sehr stolz auf seine Arbeit, und darauf, daß er gute Arbeit leistete; aber es war ein geheimer Stolz. Er glaubte nicht, daß man ihm diesen Stolz anmerkte. »Sir – der Vorsitzende des Ministerrates.«
    »Ach ja, natürlich.« Mit einem flüchtigen Lächeln wandte sich Knowles an den Dolmetscher. »Haben Sie über diesen Kalinin nachgelesen, ja?«
    »Jawohl, Sir. Den gesamten CIA-Bericht.«
    Knowles lächelte schief. »Kein Mensch kriegt den gesamten CIA-Bericht über irgend jemanden zu lesen. Vielleicht nicht einmal ich. Zäher Brocken, wie?«
    Finster nickte Swjatopolk. »Jawohl, Sir. Hat die Säuberung nach Stalins Tod überlebt, 1953. Machte bei Chruschtschow mit und überlebte dessen Aufstieg und Fall. Unter Breschnew kam er dann richtig hoch, wurde in dessen letzten Tagen Erster Generalassistent des ZK und dann unter…«
    »Ja, ja«, unterbrach der Präsident ungeduldig, »die Akte habe ich auch gelesen. Jaroslaw Kalinin ist der geborene Überleber. Darauf zähle ich eben. Er wird darauf sehen, daß es im Interesse seines Landes ist, wenn sie mit uns kooperieren, und sei es auch nur, um zu verhindern, daß man uns allen Verdienst zuschreibt, falls wir Erfolg haben.«
    Der schwarzhaarige Dolmetscher wurde blaß. » Falls, Sir…?«
    »Wenn, wenn. Er wird mitmachen, sobald wir ihm alles offenlegen. Sein Lenin-Institut müßte inzwischen genausoviel wissen wie wir.«
    Myron Murray hielt ihm den roten Hörer hin, hatte aber die Sprechtaste noch hinuntergedrückt. Caleb Knowles trat herzu, fuhr sich mit der Zunge über die Zähne und fragte Gregori Swjatopolk lächelnd: »Kennen Sie Ihren Partner von

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