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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aktentasche mit den Beweisstücken befand sich in Suko’s Besitz, wo sie auch gut aufgehoben war. Mit meinem Freund würde ich noch telefonieren und ihm mitteilen, was ich erfahren hatte. Zudem wollte ich, dass er vorbereitet war für die Reise. Sollten wir nach Russland müssen, dann waren wir zu zweit besser dran.
    Vor mir öffnete sich das Maul der Tiefgarage. Die Tür fuhr hoch, nachdem ich den Kontakt hergestellt hatte, dann rollte der Wagen hinein in die unterirdische Welt, in der stets ein bestimmtes Flair herrschte und ebenso ein bestimmter Geruch.
    Ich rollte auf meinen Stammplatz und stieg aus. Um diese Zeit war es ruhig im Komplex. Nur wenige Menschen fuhren hinein oder verließen die Garage.
    Es herrschte auch das übliche Halbdunkel. Die ehemals hellen Wände waren längst grau geworden.
    Der nächste Weg führte mich zum Lift. Nur ein paar Schritte. Nicht mehr als eine Routine, die ich tagtäglich erlebte.
    Ob ich etwas gehört hatte, war mir nicht bewusst. Ob mich eine innere Stimme gewarnt hatte, ebenso nicht. Aber wer so lebt wie ich, der denkt öfter an Gefahren als die normalen Menschen, besonders in Situationen wie dieser.
    Bevor ich den Zugang zum Fahrstuhl erreichte, drehte ich mich um.
    Da sah ich sie!
    Die Gestalt hielt sich nicht mehr in meinem Rücken auf, sondern vor mir. In Bruchteilen von Sekunden prägte sich mir ihr Bild ein. Hoch gewachsen, muskulös, halblange Haare, ein nackter, leicht schimmernder Körper und ein Bogen, der bereits angehoben war und nur noch um eine Idee gespannt werden musste, um den Pfeil auf mich abzuschießen...
    ***
    Ob ich bewusst aufschrie oder der Schrei nur aus einem Reflex geboren wurde, das wusste ich selbst nicht. Jedenfalls kam der kurze Brüller gut an, denn für einen winzigen Augenblick war die Person vor mir irritiert.
    Sie schoss noch nicht, und ich nutzte die Gelegenheit zu einem langen Sprung nach rechts.
    Ich war noch nicht richtig weggekommen, da schickte sie den Pfeil auf die Reise. Das leise Sirren klang in meinen Ohren, dann huschte das tödliche Ding an mir vorbei. Die Spitze schlug gegen das Metall der Lifttür, ich hörte auch das entsprechende Geräusch, doch ich drehte mich nicht um, weil ich wusste, dass die Person so schnell wie möglich einen zweiten Pfeil auf die Sehne legen würde, denn sie trug einen Köcher mit vielen Pfeilen auf dem Rücken.
    Ich war zwar gut weggekommen, aber der verdammte Boden war an einigen Stellen glatt. Diese Glätte rührte von Ölspuren her. Ich geriet ins Taumeln und war froh, mich an der Kühlerhaube eines anderen Wagens abstützen zu können.
    Ich drehte mich in der Bewegung um die eigene Achse, weil ich die Amazone vor mir haben wollte.
    Sie war nicht mehr da!
    Ich zerbiss einen Fluch zwischen meinen Zähnen. Jetzt wurde es Zeit, dass ich Deckung suchte und alles daransetzte, mich zu verteidigen. Der nächste Sprung brachte mich in die Deckung des Fahrzeugs. Es war ein Van, und dahinter tauchte ich ab.
    Dann zog ich meine Waffe.
    Jetzt ging es mir besser, auch wenn mein Herz in diesen Augenblicken viel schneller klopfte. Ich war soeben noch mit dem Leben davongekommen, denn diese Amazone hätte mir den Pfeil tatsächlich in den Rücken geschossen. Wie bei Serge Linkow wollte sie alle Spuren löschen, doch da war sie an den Falschen geraten.
    Die Chancen zwischen uns standen wieder gleich, und ich wartete ab, was von ihrer Seite her passieren würde. Zunächst mal nichts, denn in meiner Hörweite blieb alles still, und ich selbst atmete nur so flach wie möglich, um mich nicht zu verraten.
    In dieser Tiefgarage hatte ich schon einige Angriffe erlebt und auch – natürlich – überlebt. Aber von einer Pfeile verschießenden Amazone war ich noch nicht attackiert worden. Es gab eben immer wieder etwas Neues. Ich hoffte nur, auch diesmal gut und sicher wegzukommen.
    In der nächsten Minute passierte nichts. Der Nervenkrieg aus dem gegenseitigen Belauern setzte sich fort. Irgendwann würde es zur endgültigen Auseinandersetzung kommen, es sei denn, die Amazone zog einen Rückzieher vor.
    Finster war es hier unten nicht. Es brannte immer ein Notlicht, das zur Orientierung diente, und als ich am Heck des dunklen Vans vorbeischaute, sah ich zunächst nichts Gefährliches in dieser unterirdischen Welt.
    Die Autos standen in ihren Parktaschen. Auch Suko’s BMW stand hier unten.
    Ich spürte meine innere Nervosität. Es lag auch daran, dass ich Angst um andere Menschen hatte. Wenn ich daran dachte, dass

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