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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hotelkonzerne ihre Duftmarken hinterlassen hatten.
    Dieses Hotel am Fluss, das wie eine riesengroße, auf die Breitseite gestellte Streichholzschachtel aussah und bei dem das Allerweltsgrau als Farbe vorherrschte, erinnerte noch sehr stark an die Zeiten vor Glasnost. Karina gab auch zu, dass an diesem Bau nichts renoviert worden war, aber in diese Gegend verliefen sich so gut wie keine Touristen. Wenn jemand in dem Bau übernachtete, dann Geschäftsleute und irgendwelche Provinzapparatschiks.
    »Und ihr natürlich.«
    »Wir freuen uns darauf«, sagte ich.
    Karina winkte ab. »Die Zimmer sind okay, habe ich mir sagen lassen, und abgehört werdet ihr auch nicht. Wenn ihr was trinken wollt, steht euch sogar eine Hotelbar zur Verfügung. Wodka gibt es in allen Stärken, und ihr könnt euch auch Drinks mixen lassen.«
    »Das beruhigt mich«, sagte ich.
    »Außerdem kommt es nicht auf die Umgebung an, sondern auf den Menschen. Und da stehe ich doch wohl an erster Stelle.«
    »Klar.«
    Der große Kasten rückte näher. Wir mussten von der breiten und nicht besonders stark befahrenen Straße abweichen, rollten in eine gebogene Auffahrt und konnten den Wagen in der Nähe des Eingangs abstellen.
    Als wir ausstiegen und das Gepäck aus dem Kofferraum holten, waren die beiden Männer da, die zwar lächelten, aber uns mit Argusaugen anschauten.
    Sicherheit ging auch eben hier über alles.
    Wir überließen Karina Grischin das Feld, und sie spielte ihren Rang aus. Als die beiden Aufpasser den Ausweis sahen, backten sie direkt kleinere Brötchen. Mit einem verlegenen Lächeln kümmerten sie sich auch um unser Gepäck, das sie vor uns in die Halle trugen.
    Ich warf noch einen letzten Blick in den Himmel. Ein mächtiges Gebilde aus grauen Wolken schwebte über der Stadt und dem Fluss. Dazwischen zeigte sich auch der Himmel, aber der sah aus wie ein schmutziger Lappen. Da der Fluss roch, konnten wir davon ausgehen, dass es bald anfangen würde zu regnen.
    Groß, ungemütlich und kalt, so konnte man die Hotelhalle beschreiben. Die Sessel mit dem braunen Kunstleder sahen aus, als stünden sie zur Auswechselung bereit, und hinter der breiten Rezeption langweilten sich drei Mitarbeiter. Ein Mann und zwei junge Frauen, wobei wir von dem Mann bedient wurden.
    Als er Karina’s Namen erfuhr, bekam er einen roten Kopf.
    »Du scheinst hier bekannt zu sein«, flüsterte ich ihr zu.
    »Irrtum. Nicht ich bin bekannt, sondern meine Dienststelle. Und die kennt man ganz genau.«
    »Das ist bei uns anders.«
    »Ich sehe unser System als besser an.«
    So recht konnte ich nicht zustimmen, aber es ging alles sehr locker über die Bühne. Wir bekamen unsere Zimmerschlüssel, wohnten alle drei in der elften Etage und ließen uns von einem Lift hochtragen, in dem es sehr muffig roch.
    Als wir einen Gang entlang zu den Zimmern schritten, blieb Karina unerwartet stehen. Direkt unter einer der Lampen, die in der braun gestrichenen Decke angebracht waren.
    »Ich habe an diesem Abend noch eine Verabredung«, erklärte sie uns.
    »Wie schön für dich.«
    »Lass den Spott, John. Ich habe recherchiert. Es ist ein Informant, der mehr über die Amazonen weiß. Kein offizieller Historiker, sondern jemand, der sich hobbymäßig damit beschäftigt, aber wohl kaum weniger informiert ist.«
    »Müssen wir dabei sein?«, fragte Suko.
    »Hm, eher nicht.«
    »Aha, die Lady will uns nicht dabeihaben.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Der Mann will mit mir allein sprechen. Das habe ich ihm zugesagt.«
    »Genehmigt«, sagte ich.
    »Dann bis später.«
    »Wo?«
    »Im Zweifelsfall an der Bar. So lange wird das Treffen nicht dauern, schätze ich.«
    Ich war einverstanden, Suko nickte auch, aber er hatte noch eine Frage. »Kann man hier auch etwas essen?«
    »Ich glaube schon. Aber es gibt auch in der Umgebung genügend Lokale. Am Fluss, zum Beispiel. Auch wenn ihr es vielleicht nicht glauben wollt, aber man kann hier ausgezeichneten Fisch essen. Die Wolga ist keine Kloake.«
    »Danke für den Tipp.«
    Karina war in der Zimmertür stehen geblieben. Wir mussten noch einige Meter weiter durch diesen Tunnel gehen, denn genau so kam uns der Flur hier vor.
    Die Zimmer lagen nebeneinander. Wir wollten uns eine Viertelstunde geben und dann wieder nach unten fahren.
    Ich betrat einen Raum, in dem es nicht eben nach Frische roch. Dunkle Möbel, schon bestimmt mehr als vierzig Jahre alt. Alles wirkte abgewohnt, und als ich mich auf das Bett setzte, da sank ich doch verdammt tief ein.
    Das

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