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Schlachthof 5

Schlachthof 5

Titel: Schlachthof 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Vonnegut
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und V-2-Raketen erst spät und in beschränktem Ausmaß bekamen, und sogar noch dankbarer, daß sie die Atombombe überhaupt nicht bekamen.
    Die Schlacht in den Laboratorien barg schicksalsschwere Risiken für uns, ganz wie die Schlachten in der Luft, zu Lande und zur See, und wir haben jetzt die Schlacht der Laboratorien gewonnen, so wie wir die anderen Schlachten gewonnen haben.
    Wir sind nun gerüstet, noch schneller und vollständiger jede Produktionsanlage, welche die Japaner über der Erde in irgendeiner Stadt haben, auszulöschen, sagte Harry Truman. Wir werden ihre Docks, ihre Fabriken und ihre Nachschublinien vernichten. Man darf sich keiner Täuschung hingeben: Wir werden Japans Macht, Krieg zu führen, vollständig vernichten. Und so fort.
     
    Eines der Bücher, das Lily Rumfoord mitgebracht hatte, war Der Untergang Dresdens von einem Engländer namens David Irving. Es war eine amerikanische Ausgabe, 1964 bei Holt, Rinehart und Winston erschienen. Was Rumfoord davon haben wollte, waren Teile des Vorworts von seinen Freunden Ira C. Eaker, Generalleutnant a. D. der amerikanischen Luftwaffe, und dem britischen Luftmarschall Sir Robert Saundby, Ritter des Bathordens, Ritter des Ordens vom Britischen Empire, Militärkreuzinhaber, Fliegerkreuz- und Luftwaffenkreuzträger.
    Mir fällt es schwer, Engländer und Amerikaner zu verstehen, die wegen feindlicher Zivilisten weinen, die getötet wurden, aber keine Träne für unsere tapferen, im Kampf mit einem grausamen Feind umgekommenen Mannschaften vergossen haben, schrieb sein Freund General Eaker unter anderem. 
    Ich glaube es wäre gut für Mr. Irving gewesen, sich zu erinnern, als er uns das schreckliche Bild der in Dresden ums Leben gekommenen Zivilisten vor Augen führte, daß um die gleiche Zeit V-1- und V-2-Raketen auf England fielen und unterschiedslos Männer, Frauen und Kinder der Zivilbevölkerung töteten, wozu sie erdacht waren und abgeschossen wurden. Es wäre vielleicht auch gut, daß man sich an Buchenwald und Coventry erinnerte.
    Bakers Vorwort endete mit folgenden Worten:  Ich bedaure es zutiefst, daß britische und amerikanische Bomber 135 000 Menschen bei dem Angriff auf Dresden getötet haben, aber ich denke daran, werden letzten Krieg angefangen hat, und beklage sogar noch mehr den Verlust von mehr als 5 000 000 Menschenleben bei den Alliierten in dem notwendigen Bemühen, den Nazismus vollständig zu besiegen und restlos zu vernichten.
    So geht das.
     
    Luftmarschall Saundby sagte unter anderem:
    Daß der Bombenangriff auf Dresden eine große Tragödie war, kann niemand leugnen. Daß es wirklich eine militärische Notwendigkeit war, werden wenige, nachdem sie dieses Buch gelesen haben, glauben. Es war eines dieser schrecklichen Dinge, die manchmal in Kriegszeiten durch eine unglückliche Verknüpfung der Umstände geschehen. Diejenigen, die sie gutgeheißen haben, waren weder böse noch grausam, obwohl es durchaus möglich ist, daß sie zu fern von den rauhen Wirklichkeiten des Krieges waren, um voll und ganz die entsetzliche Zerstörungskraft des Luftangriffs im Frühjahr 1945 zu verstehen.
    Die Verfechter der nuklearen Abrüstung scheinen zu glauben, daß der Krieg, wenn sie ihr Ziel erreichen könnten, erträglich und anständig werden würde. Sie würden gut daran tun, dieses Buch zu lesen und das Schicksal Dresdens sich vor Augen zu führen, wo 135 000 Menschen nach einem Luftangriff mit konventionellen Waffen starben. In der Nacht zum 10. März 1945 verursachte ein Luftangriff auf Tokio durch schwere amerikanische Bomber, die Brand- und hochexplosive Bomben abwarfen, den Tod von 83 793 Menschen. Die auf Hiroschima abgeworfene Atombombe tötete 71 379 Menschen. So geht das.
    »Wenn ihr jemals in Cody, Wyoming, seid « , sagte Billy Pilgrim hinter seinen weißleinenen Wandschirmen, »dann fragt nach dem Wilden Bob. «
    Lily Rumfoord schauderte und tat weiterhin so, als lese sie die Harry-Truman-Sache.

    Später an diesem Tag kam Billys Tochter Barbara herein. Man hatte sie ganz unter Drogen gesetzt, sie hatte denselben glasigen Blick, den der arme, alte Edgar Derby gerade vor seiner Erschießung in Dresden gehabt hatte. Die Ärzte hatten ihr Pillen gegeben, um sie in Gang zu halten, obwohl ihr Vater zusammengebrochen und ihre Mutter tot war. So geht das.
     
    Sie kam in Begleitung eines Arztes und einer Krankenschwester. Ihr Bruder Robert flog von seinem Schlachtfeld in Vietnam nach Hause. »Papi — « , sagte sie zaghaft. »Papi —

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