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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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toll es mit ihm im Bett auch war.
    Sie zwang sich aufzustehen, und trotz ihrer kühlen Gedanken fühlte sie sich auf eine Weise lebendig, wie sie es noch nie erfahren hatte. Lebendig und so voller Sehnsucht, dass es fast schmerzte.
    Als Hannah an diesem Morgen ihre Suite verließ und den Flur hinunterging, fand sie das nette ältere Paar, Mr und Mrs Schwartz, im Salon und auf dem Sofa vor dem Kamin vor. Sie hielten Händchen und sprachen miteinander. Wenn mir jemand so eine Beziehung garantieren könnte, sagte Hannah sich, würde ich es eines Tages vielleicht doch noch versuchen.
    “Sie hatten gestern Abend Glück, nicht wahr?”, fragte Mrs Schwartz.
    “Verzeihen Sie?”
    “Ich habe Ihren jungen Mann gestern Abend auf dem Weg in Ihr Zimmer gesehen.” Mrs Schwarz zwinkerte ihr zu. “Er ist wirklich umwerfend, hochgewachsen, dunkel und faszinierend.” Dann lachte sie herzlich. “Gehen Sie schon, meine Liebe.”
    Hannah brachte ein schwaches Lächeln zustande und floh die Treppe hinunter.
    Alexi war bereits in der Küche und holte gerade eine Schüssel Obst aus dem Kühlschrank. Als sie Hannah sah, einen wohlbekannten Morgenmuffel, hob sie erstaunt eine Augenbraue. “Wow! Und du bist sogar angezogen.”
    “Na ja, wir haben schließlich Gäste, nicht wahr”, sagte Hannah und strich verlegen ihr Kleid glatt. Sie trug fast nie Kleider und wusste auch nicht, warum sie heute eins angezogen hatte. Na gut, sie wusste es schon, würde aber nicht zugeben, dass Dwight etwas damit zu tun hatte. “Ich konnte ja wohl kaum im Pyjama herunterkommen. Hast du dieses ältere Paar kennengelernt?”
    “Mr und Mrs Schwartz? Oh, ja. Wir mussten sie umquartieren und haben ihr Zimmer der stillen Katie Minor gegeben. Die beiden haben … Nun, sie waren ziemlich laut während der ganzen Nacht und haben Mr und Mrs Peterman gestört. Kannst du dir das vorstellen? Sie müssen doch mindestens siebzig sein, oder? Wie auch immer, jetzt sind sie in Zimmer Sechs und können von mir aus so viel Lärm machen, wie sie wollen; jauchzen und im Bett auf- und abspringen, wenn es ihnen Spaß macht. Dort können sie niemanden stören.”
    Hannah seufzte. “Ich hätte gut ohne diese Information leben können so früh am Morgen.”
    “Hm.” Alexi betrachtete sie so ausgiebig, dass Hannah sich zunehmend unbehaglich fühlte. “Schnarcht mein Bruder?”
    “Ob er … Äh, nein.”
    Alexi, der nichts so leicht entging, setzte die Schüssel mit Obst ab und kam mit nachdenklich gerunzelter Stirn auf Hannah zu. “Was hat das überhaupt zu bedeuten, dass er in deinen Räumen schläft? Ich hätte ihn gut in meinem Zimmer unterbringen können.”
    Was es zu bedeuten hat? Die Frage des Tages. Hannah hätte Alexi alles Mögliche darauf antworten können. Dass ihre dumme kleine Wette sie zum Nachdenken gebracht hatte und dass sie sich unerträglich einsam fühlte, selbst in einem Hotel voller Menschen. Dass sie mehr brauchte, dass sie wissen wollte, was es bedeutete, mit einem Mann zu schlafen. Dass sie wenigstens einmal in ihrem Leben erfahren wollte, wie es war, wenn ein Mann sie vollkommen unwiderstehlich fand.
    Und dass sie sich so sehr wünschte, dieser Mann würde Dwight Thomas sein. Es war schon seltsam, wie stark ihre Sehnsucht nach ihm war, aber besonders nach letzter Nacht würde sie die wohl kaum wieder unterdrücken können.
    Sie wusste, Alexi würde ihr helfen, mit alldem fertig zu werden. Aber sie wollte ihre Gefühle nicht mir ihr teilen, denn sie konnte sie selbst nicht ganz verstehen.
    “Hannah?”
    “Nichts. Es hat nichts zu bedeuten”, sagte sie so gelassen es ging. “Ich habe nur Hunger. Darf man denn nicht hungrig sein, wenn man morgens aufwacht?”
    “Ja, aber morgens bedeutet für dich normalerweise nie vor zehn Uhr.”
    “Ich verändere mich eben.” Und um das zu beweisen, nahm Hannah sich einen Apfel und biss hinein. “Wo ist Boss?”, fragte sie nuschelnd.
    Boss war ein fünfundsechzigjähriger Cowboy, der sich in diese Gegend verirrt hatte und der ein erstaunliches Talent als Koch bewies. Sie hatten ihn vor neun Monaten eingestellt, und seitdem erwies er sich als Geschenk des Himmels.
    “In der Stadt wird ein Rodeo stattfinden, und er ist ganz aufgeregt. Er wollte den Tag freihaben, um sich danach zu erkundigen. Und du versuchst, das Thema zu wechseln.”
    “Funktioniert doch.”
    “Okay, schön. Sei ruhig zugeknöpft. Ich komme schon selbst darauf.” Alexi setzte sich auf die Küchentheke, verschränkte die Arme vor der

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