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Schläfst du schon?

Schläfst du schon?

Titel: Schläfst du schon? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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um absolut sicherzugehen. Aber hier war er, höchstpersönlich, in Fleisch und Blut. Und das gerade zu dem Zeitpunkt, an dem sie beschlossen hatte, endlich ihre Jungfräulichkeit zu beenden. Bei dem Gedanken, das mit diesem hochgewachsenen, muskulösen, rauen Mann zu tun, hatte sie das Gefühl, vor Sehnsucht fast dahinzuschmelzen.
    “Es ist schön, hier zu sein”, sagte er, immer noch lächelnd, immer noch umwerfend.
    “Es ist schön, dich hier zu haben”, sagte sie und konnte nur hoffen, er sah ihr nicht an, in welcher Weise sie das ganz besonders schön für sich selber fand. Alexi hatte sich solche Sorgen um ihn gemacht. Immerhin wäre er fast gestorben. “Geht es dir wirklich gut?”, fragte sie leise.
    “Ja, oder zumindest wird es mir wieder gut gehen, wenn ich etwa eine Woche durchgeschlafen habe.” Er schüttelte den Kopf, während er sie weiter betrachtete. “Es ist kaum zu glauben, wie viel Zeit vergangen ist. Du …” Sein Blick wanderte langsam immer tiefer, vorbei an der Schürze, bis zu ihren Sandaletten und dann wieder hoch und zu ihrem Gesicht. “Du bist doch tatsächlich groß geworden, Hannah.”
    Himmel, das konnte man von ihm aber auch sagen.
    Er war groß und kräftig und stand trotz seiner Müdigkeit mit der natürlichen Lässigkeit eines Menschen da, der sich überall zu behaupten wusste. Aber eine gewisse Härte an ihm erinnerte sie daran, womit er sich seinen Lebensunterhalt verdiente. Früher hatte er diese Härte, die ihn jetzt etwas gefährlich erscheinen ließ, nicht ausgestrahlt.
    Dennoch war es der Dwight, den sie so gut kannte. Er zog sich noch auf die gleiche Weise an wie früher und trug ein schlichtes Polohemd und verwaschene Jeans. Ansonsten war nichts verwaschen oder weich an ihm. Sie blickte auf seine langen, kräftigen Beine. Diese Oberschenkel …
    Sie errötete heftig und sah schuldbewusst hoch, wo sie seinem Blick begegnete. Fasziniert betrachtete sie sein Gesicht. Immer noch lag ein Lächeln um seine Lippen, aber er war nicht wirklich amüsiert. Sie war sicher, dass die feinen Linien um die Mundwinkel von tiefer Erschöpfung herrührten, vielleicht sogar von Schmerzen. Auch seine Schultern waren ein wenig gebeugt, und sein dunkles Haar war etwas zu lang, kräuselte sich über dem Kragen und war recht unordentlich, als ob er mit der Hand oft hindurchgefahren wäre.
    Vor allem die dunklen Schatten unter seinen blauen Augen beunruhigten sie. Insgesamt sah er nicht wie der mit Orden ausgezeichnete Cop aus, der er war. Er wirkte hundemüde, vielleicht sogar bedrückt.
    “Bist du sicher, dass du okay bist?”, fragte sie.
    Als wollte er sie besänftigen, gähnte er. “Ich bin wirklich nur total geschafft”, antwortete er und rieb sich das Gesicht. “Es war eine lange Fahrt und ein langer Tag. Seit sechs Wochen habe ich nicht mehr gearbeitet und bin ein wenig außer Form.”
    In ihren Augen war er ganz und gar nicht außer Form. Sie sah ihm fasziniert zu, als er sich langsam streckte, und erneut ertappte sie sich dabei, dass ihr Blick zu seinen wohlgeformten Schenkeln wanderte. Der Mund wurde ihr trocken, und sie musste schlucken.
    “Ich brauche schnellstens ein Bett”, sagte er.
    Sofort hatte sie eine fantastisch aufregende Szene vor sich – Satinbettwäsche, sie und er, beide nackt. Heiße, berauschende Küsse … Oh, nein, sie sollte sich zusammenreißen.
    Könnte sie es wirklich tun? Könnte sie mit ihm ins Bett gehen?
    Als er sich erneut streckte und dabei ein tiefes, leises Stöhnen aus seiner Kehle kam, wusste sie Bescheid. Und ob sie es konnte! Auf jeden Fall!
    “Weiß Alexi, dass du hier bist?” Plötzlich kam ihr ein Gedanke. “Egal”, sagte sie. “Setz dich doch erst mal.” Sanft drückte sie ihn auf einen der Stühle in der Küche, und ihre Hände schienen von der Berührung mit seinen breiten Schultern zu brennen. Ihre herrliche Sexfantasie vertiefte sich. “Ich finde ein Zimmer für dich.”
    “Klingt gut.”
    Hannah hoffte, er würde in ein paar Minuten noch der gleichen Ansicht sein. Denn auch wenn Dwight der Bruder von Alexi war, würden sie wegen ihm keinen anderen Gast herausschmeißen, kurzum: Es gab einfach kein freies Zimmer mehr im Hotel. Was sie zurück auf ihren Plan brachte: Wie höre ich auf, eine Jungfrau zu sein.

2. KAPITEL
    Dwight war so erschöpft, dass er kaum die Treppe hochkam. Er schulterte seine Reisetasche und ging zu dem Zimmer, das Hannah ihm gegeben hatte.
    Hannah.
    Zehn Jahre waren vergangen, seit er sie das letzte

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