Schläft das Personal auch an Bord?
endet. Und wenn Sie dann wieder zusammenpacken, denken Sie dabei an dieses Ehepaar:
SIE war bestens organisiert und packte für sich und ihren Göttergatten die Koffer, weil Männer das anscheinend nicht können. Es zumindest vorgeben, indem sie sich hilflos stellen oder gleich zu Anfang des gemeinsamen Reisens alles so wirr zusammenpacken, dass SIE danach zwei Wochen Bügelpensum zu bewältigen hat. Wie auch immer: SIE packte also beide Koffer. Ordentlich und bügelfrei, während ER sich aneiner der Bordbars noch ein Bierchen genehmigte. SIE dachte – natürlich – auch an die Kleidung für den Abreisetag und hängte seine Sachen auf einen Bügel ins Bad an die Tür. Gepackt, getan. Anschließend gesellte sie sich zu ihrem Mann an die Bar.
Es kam, wie es kommen musste. In der Nacht schlief sie schnell ein. Er hingegen ging noch mal auf die Toilette – und sieht die Sachen auf dem Kleiderbügel. Nun haben ja Männer grundsätzlich den besseren Überblick und raufen sich manchmal die Haare, warum sie aber auch immer alles selber machen müssen. Warum kann seine Frau denn beim Packen nicht mal ins Bad schauen, ob da nicht noch Kleidung hängt? Also »rettete« ER wieder mal die Situation und packte diese Kleidungsstücke mit denen, die er am Abend getragen hatte, noch schnell in seinen Koffer, stellte beide Koffer wie erwünscht auf den Gang, damit sie in der Nacht vom Schiffspersonal abgeholt und am Morgen auf den Pier gebracht werden konnten – und legte sich zur Ruhe.
Nach der morgendlichen Dusche.
Er: »Schatz, wo sind meine Sachen für die Heimreise?«
Sie: »Die hängen hinter der Türe!«
Er: »Nee, da hängt nichts …«
Und so musste die ganze Koffersammelmaschinerie gestoppt, am Pier SEIN Koffer aus ca. 600 Koffern aller Abreisenden herausgesucht und in die Kabine zurückgebracht werden.
Natürlich passiert so was nicht geräuschlos. Nein, DAS kriegten alle mit – von den Koffer verladenden Philippinern über den Purser bis zu den Gästen am Frühstückstisch, die sich fragten, wo der Mitesser von Kabine XY denn nur blieb. Und der? Der saß mit einem Badehandtuch um die fülligen Lenden gewickelt kleinlaut auf dem Bettrand und stellte sich seine Abreise im schiffseigenen Bademantel vor.
Doch weil Frauen nicht nur besser Koffer packen können, sondern auch exzellente Katastrophenmanager sind, musste ER seine Heimreise nicht als »zweibeiniger Kulturbeutel« antreten, sondern in ortsüblicher Kleidung! Und was lernen wir daraus? Genau! Der Gemahlin nicht ins Packwerk pfuschen.
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Passagiere
Der Passagier ist von Natur aus ein friedliches, sympathisches Wesen, das so aussieht wie du und ich. Er blickt gerne staunend in die Welt und nimmt erfreut Neues in sich auf. Damit ist nicht Essen gemeint, sondern die vielen neuen Eindrücke, die eine solche Reise auf die Netzhaut werfen. Natürlich entstehen hierbei auch Fragen.
Hier eine kleine Auswahl, die – jetzt gelesen und beantwortet – an Bord nicht mehr gestellt werden müssen.Das hat seinen Vorteil für den Auftritt als Reisender in Sachen Kreuzfahrt, wie Sie gleich sehen werden.
Auch wenn das Reizklima der See bisweilen verblüffende Blüten in den Gehirnen mancher Reisenden entfaltet, so sind allen Vermutungen zum Trotz die Deckstewards nur für das zuständig, was mit dem Schiffs- DECK zu tun hat – zum Beispiel auf sehr großen Pötten für die Ausgabe von Handtüchern zum Sonnenbaden.
Eine alleinreisende Dame, die sich zum ersten Mal eine Kreuzfahrt gegönnt hatte, wollte nach den Beobachtungen des unbeteiligten Chronisten mit dem gut gebauten Steward an Deck anbandeln und fragte in ihrem rheinischen Idiom: »Hören Se mal, mein Lieber, datt Schiffken is ja janz doll, aber hier oben zieht et janz fürschterlisch. Können Se nisch mal den Venntelator da oben ausmachen?« Und dann zeigte sie mit ihren knallrot lackierten Fingernägeln in vollem Ernst auf die sich drehende Radarantenne.
Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Keine Frage. Sollte ihm allerdings folgende Frage auf der Zunge liegen, so sollte er sie einfach runterschlucken. Sie lautet: »Könnte ich bitte eine Kabine mit einem Bett in Fahrtrichtung bekommen? Mir wird nämlich schon immer schlecht, wenn ich beim Zugfahren mit dem Rücken in Fahrtrichtung sitzen muss!«
Eine gewisse Sensibilität und Kenntnis der körpereigenen Prozesse zeugt von Verantwortungsbewusstsein und selbstständigem Handeln in medizinischen Fragen. Allerdings gehört dazu
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