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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Ernsthaftigkeit, die niemanden täuschte. »Wie
ist sie?«
    »Nun, eh, sie mag Wasser sehr gerne. Du
sagst, Jemima hätte versucht, meine Nikoläuse abzuhängen. Ich hielt sie selbst
für ziemlich bunt.«
    »Das sind sie, und noch einiges mehr«,
grölte Bob. »Komm, Pete, uns kannst du nichts vormachen. Alle wissen, was du im
Schilde geführt hast.«
    »Wie traurig. Ich hoffte, es würde mir
gelingen, euch vom Gegenteil, eh, zu überzeugen.«
    »Vergiß es, Alter. Die Stimmung war
ziemlich geladen bei der Party. Nicht geladener als die Gäste allerdings, muß
ich zugeben.«
    »Du weißt, was passiert, wenn Bob den
Punsch macht«, sagte Adele. »Ich bin nicht sicher, ob es diesmal der Kirschlikör
oder der Tequila war.«
    »Zu schade, daß ich es verpaßt habe«,
sagte Shandy, unfähig, ein Schaudern zu unterdrücken. »Dann war Jemima also ein
bißchen neben sich, sozusagen?«
    »Nicht schlimmer als alle andern«,
setzte Adele an, aber ihr Mann unterbrach sie.
    »Hat keinen Sinn, was zu beschönigen,
Dell, Peter weiß Bescheid, nehme ich an. Jemima war besoffen wie ein Kutscher.
Erinnerst du dich nicht, wie wir alle am Fenster standen und ihr zusahen, wie
sie den Weg hinabtorkelte und dieses scharlachrote Cape hinter ihr
herflatterte? Herrje, wir haben uns krank gelacht.«
    »Na, tu es nicht nochmal«, sagte seine
Frau. »Peter, du würdest nicht glauben, mit was für einem Tohuwabohu ich am
nächsten Morgen fertig werden mußte. Das nächste Mal, wenn du eine deiner Zeitbomben
in den Punsch schmeißt, machst du das Bad sauber, Schätzchen.«
    »Ist sie nicht süß, Pete? Wie ist der
Drink? Fertig für die Dividende?«
    »Nein danke. Ich arbeite noch am, eh,
Stammkapital. Ich möchte bloß wissen, ob ihr eine Ahnung habt, wer sie hineingelassen
hat?«
    »Wer weiß das noch?« erwiderte Adele.
»Entweder Bob oder ich, nehme ich an, oder sie ist einfach hereingeplatzt, ohne
zu klingeln. Das pflegte sie immer zu tun.«
    »Ich meinte: in mein Haus«, erläuterte
Shandy. »Dort kann sie nicht hereingeplatzt sein, weil ich sorgfältig
abgeschlossen habe, bevor ich ging.«
    Dysart zuckte mit den Achseln. »Sie muß
einen Schlüssel gefunden haben. Adele und ich lassen sie immer bei den
Nachbarn, wenn wir verreisen, und das tun auch alle anderen. Wahrscheinlich
hast du ihr irgendwann selber einen gegeben.«
    »Ich bin ziemlich sicher, daß ich das
nicht getan habe. Jemima war nicht besonders zuverlässig. Außerdem kümmert sich
im allgemeinen Mrs. Lomax um das Haus, wenn ich weg bin.«
    »Diesmal aber nicht.«
    »Nein, aber —«
    »Verdammt, Pete, es hat keinen Sinn,
aus so einer Kleinigkeit ein Problem zu machen. Du hast ihn vor so langer Zeit
irgend jemandem weitergegeben, daß du es vergessen hast, das ist alles. Was ist
mit den Feldsters? Das wäre am logischsten, wo sie deine nächsten Nachbarn
sind.«
    Shandy war nicht dieser Meinung.
Mirelle Feldster versuchte seit fünfzehn Jahren, den armen, einsamen Peter
Shandy unter ihre mütterlichen Fittiche zu nehmen. Er konnte nicht glauben, daß
er dumm genug gewesen wäre, ihr einen Schlüssel für sein Haus zu geben und ihn
nicht zurückzufordern. Es gab allerdings immer noch die Möglichkeit, daß sie es
geschafft hatte, ihn irgendwie zu ergattern.
    »Waren sie auf der Party?«
    »Sicher. Alle außer dir und den
Cadwalls natürlich waren da. Ich wette einen Nickel, daß entweder Mirelle oder
Jim Jemima den Schlüssel gegeben haben. Du kannst dir vorstellen, was sie von
deinem netten Streich halten, wo acht Plastikrentiere genau in ihr
Schlafzimmerfenster glotzen. Muß den alten Jim direkt aus dem Takt bringen.«
    »Wenn du mich fragst, macht der schon
lange keine Musik mehr«, warf Adele ein, aber Shandy achtete nicht darauf.
    »Aber ihr erinnert euch nicht explizit,
daß jemand einen Schlüssel erwähnt hat?«
    »Zur Hölle, von halb neun an erinnere
ich mich an gar nichts mehr mit besonderer Klarheit«, sagte Dysart.
    »Darauf prost«, sagte seine Frau.
    »Darauf und was immer dir sonst noch
einfällt. Du hast selbst nichts mehr gemerkt, Schätzchen.«
    Shandy wollte sie nicht abschweifen
lassen. »Aber erinnerst du dich, wann Jemima gegangen ist, Bob? Wer hat sie
hinausgelassen?«
    »Du meinst, die Tür aufgehalten und
Bye-bye gewinkt? Ich nicht. Ich glaube, ich ging mit ihr nach oben und holte
ihre Decke und ihren Kriegsschmuck, weil ich ins Bad mußte und das unten
besetzt war. Ich nehme an, sie ist dann allein runtergekommen, während ich Pipi
machte.«
    »Und

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