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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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der Alte
unterwegs ist und Kohle macht, was? Hübscher Job, wenn man ihn kriegen kann.
Wie geht’s dir, prächtig?«
    »Einen Dreck schert es dich«, schniefte
seine Frau. »Wieso hast du mir nicht gesagt, daß Ben Cadwall tot ist?«
    »Gib mir Zeit. Ich bin gerade erst
reingekommen.«
    »Du hättest früher nach Hause kommen
können.«
    »Ich war beschäftigt.«
    »Ach ja. Mit wem?«
    »Du meinst wohl: Womit. Was trinkst du,
Pete?«
    »Er spart sich seinen Durst für
später«, sagte Adele mit einem wütenden Lachen. »Er hat ein wichtiges Treffen
mit der Bibliothekarin.«
    »Ach, wirklich? Ich muß sie mal unter
die Lupe nehmen. Pause für den Lacher. Keiner lacht. Was ist mit dir,
Kätzchen?«
    Ohne die Antwort abzuwarten, ging
Dysart hinaus und holte sich einen Whisky, der Shandy recht gigantisch vorkam.
    »Danke, Kumpel, das war nötig. Jesses,
war das ein Tag! Pete, hast du Adele erzählt, daß heute morgen jemand versucht
hat, mich zu ermorden?«
    »Nein, ich, eh, war noch nicht dazu
gekommen.«
    »Jesus! Bloß weil es dir schnurzegal
ist, ist dir nicht eingefallen, daß es jemand anders interessieren könnte.«
    Dysart war rasend. Er mußte sich
wirklich so hineingesteigert haben, daß er seine eigene Geschichte glaubte.
    »Bob, wovon redest du?« wollte seine
Frau wissen. »Peter sagt, Ben ist mit Taxin vergiftet worden.«
    »Ja, und es war für mich gedacht.«
    Dysart berichtete von dem Vorfall in
der Mensa. »Und was schließt ein intelligenter Mensch daraus?« schloß er.
    Beträchtlich weniger, als du daraus
schließt, dachte Shandy.
    Beim zweiten Hören war es seiner
Ansicht nach nicht plausibler als beim ersten. Warum sollte jemand solch eine
riskante Weise wählen, einen Mann zu erledigen, der sich auf so viele andere
Weise verletzbar machte? Und was konnte das Motiv sein? Adele stellte diese
Frage. Ihr Mann wußte die Antwort.
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber
mir schwant, es hat etwas mit dem Kraftwerk zu tun.«
    »Der Stinkfabrik?« rief Shandy
unbedacht, wobei er den einschlägigen Spitznamen der Studenten benutzte.
    »Wenn du es so nennen willst«,
erwiderte Dysart steif. »Es ist zufällig so, daß wir da sehr interessante
Forschungen laufen haben. Ich möchte nicht darüber sprechen, und ich möchte
nicht die eigene Werbetrommel rühren, aber unter uns gesagt, liegt dort ein
Potential für eine kommerzielle Entwicklung, neben der dein Balaclava-Protz
aussehen wird wie ein madiges Radieschen. Und wenn wir schaffen, was wir vorhaben,
wird das ein echter Tiefschlag für die Ölfirmen und die Gasfirmen und die
Kohlenzechen sein. Ich weiß, das klingt wie ein Schauerroman, aber ich weiß,
wovon ich rede, und ich bin der einzige, der es erkennt. Die anderen da unten
schlurfen umher und stochern herum, während ich versucht habe, Methoden
aufzustellen, um das Potential auszunutzen. Und es sieht allmählich so aus, als
wollte mich jemand stoppen. Scheint so, daß ich besser nachschaue, ob meine
Versicherung bezahlt ist. Muß der kleinen Frau ihren Bourbon erhalten. Jesses,
bei genauer Überlegung sollte ich besser nicht. Vielleicht bin ich Dell tot
mehr wert als lebendig.«
    »Ach, hör auf, wie ein Narr zu reden!«
explodierte seine Frau. »Ich weiß nie, ob ich dir glauben soll oder nicht. Du
kannst so verdammt überzeugend sein, und dann stellt sich raus, daß du nur
einen von deinen Witzen aufbaust. Peter, ist es möglich, daß er die Wahrheit
sagt?«
    Shandy zog die Schultern hoch. »Ich
hoffe, Bob ist nicht beleidigt, wenn ich sage, daß ich um seinet- wie auch um
deinetwillen hoffe, daß er es nicht tut. Ich meine nicht, daß du wissentlich
versuchst, einem von uns etwas vorzumachen, Bob«, fügte er hastig hinzu. »Mir
scheint aber, daß, wenn jemand versuchen würde, dich, eh, umzulegen, er eine
weniger riskante Methode wählen würde. Ich kann verstehen, daß du es bei
dieser, eh, erheblichen Verantwortung, die auf dir lastet, so interpretierst
wie vorgetragen. Ich neige eher zu der Ansicht, daß, da Ben Cadwall das Gift
bekommen hat, es auch Ben war, der getötet werden sollte.«
    Dysart kratzte sich am Kinn. »Ich weiß
nicht, ob du versuchst, mein Ego anzupieksen, Pete, oder mir die Sorgen
abzunehmen. Warum zum Teufel sollte jemand Ben Cadwall ermorden?«
    »Je nun, zunächst einmal hat er die
ganzen Geldgeschäfte hier geführt, was bedeutet, daß er ziemlich viel Macht
besaß. Zum zweiten war er ein Wichtigtuer. Nur einmal als Hypothese angenommen,
jemand würde wirklich

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