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Schlaf in himmlischer Ruh

Schlaf in himmlischer Ruh

Titel: Schlaf in himmlischer Ruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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planen, deine Forschung oder deine, eh,
Vermarktungsbemühungen zu sabotieren. Meinst du nicht, Ben hätte sogar noch vor
dir Wind davon bekommen?«
    »Mein Gott, Pete, du hast es getroffen!
Deswegen also hat derjenige, der heute morgen meinen Kaffee vergiftet hat,
keine Anstalten gemacht, ihn von Ben wegzubekommen. Es war egal, wer von uns
beiden zuerst getötet wurde, da wir ohnehin beide verschwinden mußten.«
    »Hörst du jetzt auf, so zu reden!«
kreischte Adele. »Warum hast du mich überhaupt erst hierher geschleppt? Ich
halte das nicht mehr aus! Wir müssen weg von hier.«
    »Ich gehe nicht, Dell.«
    Shandy nahm seinen Hut. »Aber ich«,
sagte er bestimmt. »Ich hoffe, deiner Erkältung geht es bald besser, Adele.
Und, Bob, wenn ich du wäre, würde ich nicht auf dieser Sache herumreiten. Der
Tod des Finanzchefs hat wahrscheinlich eine sehr prosaische Erklärung.«
    Er klang tapferer, als er sich fühlte.
Die Wahrscheinlichkeit, daß Ben aus irgendeinem weniger exotischen Grund als
Sabotage getötet worden war, schloß die Möglichkeit nicht aus, daß Dysart
ebenfalls auf der Liste des Mörders stand und daß der Vorfall mit den
Kaffeetassen tatsächlich das bedeutete, was Bob dachte.
     
     
     

Neunzehntes
Kapitel
     
     
     
     
     
     
    H elen, können wir die Fakultätsmensa
heute abend auslassen?«
    »Sicher, Peter, wenn Sie müde sind.«
    »Ich bin nicht müde, ich bin es satt.
Wenn ich nicht für eine Zeitlang hier wegkomme, fange ich an, die Wände
hochzulaufen und zu schnattern. Ungefähr zwölf Meilen weit draußen auf der
Dallow Road gibt es ein Lokal, wo sie ziemlich gutes Roastbeef servieren.«
    »Das klingt entzückend. Sollen wir den
Wagen der Ames nehmen? Ich glaube, ich habe die Schlüssel.«
    »Nein danke. Können Sie sich
vorstellen, in welchem Zustand jedes Gefährt sein muß, mit dem Jemima gefahren
ist? Ich werde unten bei Charlies Garage anrufen und einen mieten. Das gibt uns
zumindest die faire Chance, lebend zurückzukommen.«
    »Peter, Sie armer Mann! Sie haben eine
gräßliche Zeit, nicht? Sollen wir jetzt reden oder warten, bis wir was zu essen
bekommen?«
    »Erst essen, wenn es Ihnen nichts
ausmacht. Holen Sie Ihre Sachen, während ich mit Charlie telefoniere.«
    Er sollte erwägen, sich einen eigenen Wagen
zu kaufen. Bislang war es nie der Mühe wert gewesen. Shandy goß noch eine
winzige Pfütze Sherry in sein Glas und ging zum Telefon.
    Nachdem er mit der Garage alles
arrangiert hatte, rief er an, um zu erfahren, wie es Hannah Cadwall ging.
    »Sie schläft«, berichtete ihm Mary
Enderble. »Dr. Melchett hat der Apotheke telefonisch ein Rezept durchgegeben,
und John ist runtergegangen, um es abzuholen. Ach, und gerade hat die Polizei
angerufen. Sie sagen, es war ausgerechnet Taxin, das Ben getötet habe. Kannst du
dir das vorstellen?«
    Also hatte Shandy richtig geraten.
Dieses Wissen befriedigte ihn nicht.
    Helen war etwa zehn Minuten oben. Als
sie herunterkam, trug sie ein langärmeliges, langes Kostüm in flammendem
Scharlachrot.
    »Dieses Ding habe ich vor Jahren gekauft,
und es hat mich nach einer Gelegenheit gejuckt, es zu tragen. In Kalifornien
sah es immer fehl am Platze aus.«
    »Es ist sehr hübsch«, sagte Shandy
unbeholfen. Es war viel mehr als das, aber er wußte nicht recht, wie er ihr das
sagen sollte.
    »Im Schrank hängt ein schweres
schwarzes Cape«, fuhr Helen fort. »Ich nehme nicht an, daß Professor Ames etwas
dagegen hätte, wenn ich es trage.«
    »Oh nein, ich bin sicher, er wäre
entzückt. Jemima hielt große Stücke auf Capes.«
    »So sagte man mir. Eines von den Mädchen
erzählte, wie sie immer hereingeschossen kam und meterweise purpurrotes
Handgestricktes um sie herumflatterte, Sachen vom Schreibtisch fegte und für
Konfusion sorgte. Sie pflegten Buch zu führen, wie oft in der Woche sie
hereinschaute, allen sagte, was sie zu tun hätten, und wieder raussauste, ohne
einen Finger krumm zu machen. Verglichen damit müssen sie mich entsetzlich
langweilig finden.«
    »Ich wüßte nicht, wie«, sagte Shandy.
»Jemima war eine anstrengende Frau. Apropos anstrengend: Wie lief es heute nachmittag?
Ich hoffe, Porble hat Sie nicht den ganzen Tag bei den Schweinestatistiken
gelassen.«
    »Nicht ganz. Gegen halb fünf habe ich
es geschafft, mich in den Buggins-Raum zu schleichen. Die Jungs hatten den
größten Teil des Tohuwabohus vom Fußboden weggeschafft. Man wird letzten Endes
alles neu sortieren müssen, aber immerhin ist es möglich, die Titel der

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