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Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird

Titel: Schlaf Nicht, Wenn Es Dunkel Wird Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unwohlsein der ganzen Aufregung zu: das komplizierte Menü, das Haus voller neuer Leute, mein erster Kuss seit Ewigkeiten; Josh, Josh, Josh. »Ja!«, sagte ich in Alisons Tonfall und sah sie vor meinem inneren Auge in die Hände klatschen und begeistert auf und ab hüpfen. »Ja, ja, ja!«
    Und dann muss ich eingeschlafen sein, denn das Nächste, woran ich mich erinnere, sind Träume. Wilde Träume, verrückte Träume. Träume, in denen ich auf der Suche nach Alison hilflos durchs Haus rannte, immer im Kreis, um sie vor einer nicht näher benannten, undefinierbaren Gefahr zu warnen. Als ich im Traum irgendwann erneut die Treppe hinaufstürzte, tauchte K.C. aus der Dunkelheit auf, die langen Beine zu einem Karatestoß in meinen Magen ausgefahren.
    Ich keuchte, krümmte mich im Bett und schaffte es nur mit Mühe ins Bad, wo ich mich mehrfach heftig übergab. Doch selbst nachdem ich sämtliche Nahrung des Vorabends von mir gegeben hatte, verspürte ich kaum Erleichterung. Schmerzhafte Stöße schossen durch meinen ganzen Körper
wie Flipperkugeln. Ich hockte auf den Kacheln und fragte mich, ob ich vielleicht eine akute Blinddarmentzündung hatte, obwohl das ziemlich unwahrscheinlich war. Vermutlich hatte ich es schlicht übertrieben, wenn es sich am Ende nicht gar um eine Lebensmittelvergiftung handelte. Ich fragte mich, ob den anderen Gästen ebenfalls übel war.
    O Gott, der arme Josh, war mein erster Gedanke, als ich mich auf die Füße rappelte und gebeugt wie eine tatterige alte Frau zum Schlafzimmerfenster schlurfte. Ich zog die Spitzengardinen beiseite, starrte auf das Gartenhäuschen und stellte überrascht fest, dass noch Licht brannte. Ich blickte auf den Wecker neben meinem Bett. Es war fast drei Uhr, und Alison war so spät noch auf. War ihr ebenfalls übel? Ich schlüpfte in meinen Morgenmantel und tastete mich vorsichtig die Treppe hinunter.
    Ich schloss die Hintertür auf und schlich auf nackten Füßen durch das kühle Gras. Ein plötzliche Welle der Übelkeit übermannte mich, und ich schnappte würgend nach frischer Luft, bis die Attacke wieder abklang. Ich musste mehrmals tief durchatmen, bevor ich schließlich weitergehen konnte. Doch als ich schließlich vor der Tür des Häuschens stand, hörte ich Lachen. Alison war ganz offensichtlich nicht krank. Und sie war auch nicht allein.
    Erleichtert darüber, dass sie wohlauf und offenbar auch sonst niemand erkrankt war, kehrte ich zu meinem Haus zurück. Mein Ruf als Köchin ist gerettet, dachte ich und hätte am liebsten laut gelacht, wenn mich nicht erneute Krämpfe an die Spüle getrieben hätten. Dutzende von Keramikaugenpaaren blickten missbilligend von ihren Regalen auf mich hinab, und das unbarmherzige Starren der Porzellandamen schien mir wie ein vernichtendes Urteil über meinen Zustand. Geschieht dir Recht , riefen die Frauen mit ihren geschürzten bemalten Lippen. Das wird dir eine Lehre sein, es dir gut gehen lassen zu wollen .

    Ich war schon auf halber Treppe, als das Telefon klingelte.
    Wer sollte um diese Tageszeit anrufen, fragte ich mich und bewegte mich, so schnell mein Magen es zuließ. Alison? Hatte sie mich vor der Tür des Gartenhäuschens gesehen? Zusammengekrümmt griff ich nach dem Telefon neben dem Bett und nahm den Hörer fast gleichzeitig mit dem fünften Klingeln ab. »Hallo?«
    »Hatten Sie einen netten Abend?«, fragte eine Stimme.
    Nicht Alison. Ein Mann. »Wer ist da?«
    »Ich habe eine Nachricht von Erica Hollander für Sie.«
    »Was?!«
    »Sie sagt, Sie sollen gut auf sich aufpassen.«
    »Wer ist da?«, fragte ich, doch die Leitung war tot. »Hallo? Hallo?« Ich knallte den Hörer auf die Gabel, zu wütend, um etwas zu sagen, zu schwach, um es überhaupt zu versuchen. Mit zitternden Händen und klopfendem Herzen ließ ich mich aufs Bett fallen und versuchte abwechselnd, die Stimme zu erkennen und zu vergessen. Was hatte diese merkwürdige Botschaft zu bedeuten? Natürlich war an Schlaf nicht mehr zu denken. Die ganze Nacht wälzte ich mich von einer Seite auf die andere, entweder war mir zu heiß oder zu kalt, mein Zähne klapperten, meine Stirn war schweißnass, und während ich die Decke mit beiden Händen fest ans Kinn zog, strampelte ich sie mit den Beinen wütend wieder zum Fußende weg. Stundenlang lag ich auf dem Rücken und betrachtete das Mondlicht, das durch meine Spitzengardinen fiel, verfolgte, wie der Himmel die Dunkelheit ausblutete, bis es schließlich hell wurde. Und jedes Mal, wenn es den Anschein

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