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Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schlaf süß im tiefen Grabe: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
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»Blank senior ist aufgetaucht. Er hat sich bei uns gemeldet, als er von der Jagd nach Hause gekommen ist.«
    »Sieh an. Wie vorbildlich. Und?«
    »Er war hier. Hat seinen Anwalt mitgebracht. Peter Lindholm.«
    Böttger sah ihn fragend an. Den Namen hatte er noch nie gehört. Haralds zerfurchtes Gesicht nahm einen amüsierten Ausdruck an.
    »Ich hab wohl vergessen, wie lange du weg warst«, meinte er. »Lindholm ist kein Unbekannter hier. Er arbeitet für eine der besten Bielefelder Kanzleien.«
    »Und wie kommt einer wie Wolfgang Blank an so einen Anwalt?«
    »Ich weiß nicht. Aber das ist eine interessante Frage, findest du nicht?«
    »Und weiter?«
    »Wolfgang Blank bestätigt die Existenz des Kindes. Maike hieß das Mädchen. Und es war die Tochter von Volker Blank und Beate Heitbrink.«
    Das überraschte Böttger. »Er gibt es zu? So einfach?«
    »Der Anwalt war offenbar der Meinung, es bringt nichts, das weiter abzustreiten. Wir haben bei der Durchsuchung genug DNA -taugliche Spuren gefunden.«
    »Maike.« Die halb verweste Leiche mit den schwarzen Augen hatte also einen Namen. Wenigstens das. »Und wie ist das Mädchen zu Tode gekommen? Hat er das auch gesagt?«
    »Nein. Das weiß er nicht. So gern er uns weiterhelfen würde.«
    »Schon klar.« Böttger zog eine Grimasse. »Er ist also nicht mehr hier? Wieso haben wir ihn nicht festgesetzt?«
    »Er hat ein Alibi. Er war in Brandenburg zur Wildschweinjagd. In dem Zeitraum, in dem das Kind getötet wurde. Eine Woche lang.«
    »Haben wir das überprüft?«
    »Ja. Die Sache scheint dicht zu sein.«
    »Ich verstehe. Und was ist mit Volker Blank? Jetzt, wo klar ist, dass er der Vater ist. Was sagt er denn dazu?«
    »Gar nichts. Er schweigt. Lindholm vertritt auch ihn.«
    »Verdammt.« Böttger verschränkte die Arme. »Damit wird er nicht durchkommen. Und das müsste Lindholm eigentlich wissen. Was ist mit Beate Heitbrink?«
    »Das Gleiche. Der Anwalt rät ihr zu schweigen.«
    »Und Jakob? Haben wir von dem inzwischen eine Spur?«
    »Nein, nichts. Aber das psychologische Gutachten ist da, das aus der Klinik, wo er war. Ich hab’s dir auf den Schreibtisch gelegt.«
    »Gut. Ich sehe es mir später an.« Er dachte darüber nach. »Beate Heitbrink ist die Schwachstelle«, meinte er. »Es war ihre Tochter. Wir müssen sie nur dazu bringen, ohne den Anwalt mit uns zu sprechen. Wenn das gelingt, haben wir eine Chance. Ist die Schulte im Haus?« Ihr würde er am ehesten zutrauen, bei der Heitbrink den richtigen Ton zu finden.
    »Nein, die ist unterwegs.«
    »Gut. Dann warten wir ab. Jetzt ist sowieso erst mal die Dienstbesprechung. Sehen wir danach weiter.«
    Böttger machte sich auf den Weg zu seinem Büro, wo er die Jacke aufhängte und sich ein paar Unterlagen für die Besprechung schnappte. Die Blanks wurden also von einem teuren Anwalt vertreten. Das musste nicht zwangsläufig etwas bedeuten. Es konnte auch Zufall sein. Trotzdem. Angeklagte mit einem schwachen sozialen Hintergrund schafften es in der Regel nicht, solche Anwälte für sich zu gewinnen. Geschweige denn, sie zu bezahlen.
    Auf seinem Schreibtisch lag das psychologische Gutachten von Jakob. Oben drauf hatte jemand ein gelbes Post-it geklebt. Erika Eckart aus dem Stift Marienbüren hat angerufen und bittet um Rückruf. Später, dachte er. Zuerst die Besprechung.
    Doch als er das Büro verlassen wollte, klingelte das Telefon erneut. Er zögerte, nahm dann aber doch den Hörer ab. Wenn das diese Eckart war, würde er es schnell hinter sich bringen. Aber es war nicht das Stift Marienbüren. Stattdessen eine kühle, sachlich klingende Frauenstimme.
    »Herr Hauptkommissar Böttger? Hier das Büro von Professor Dr. Dörrhoff. Man sagte mir, Sie wünschen den Professor zu sprechen?«
    »Ja, das ist richtig. Allerdings habe ich jetzt eine Besprechung. Vielleicht in einer Stunde oder …«
    »Herr Dörrhoff hat einen engen Zeitplan. Ich könnte Sie entweder jetzt durchstellen, oder wir versuchen es übermorgen.«
    »Dann lieber jetzt. Vielen Dank.«
    »Sehr gern«, sagte sie knapp. Musik ertönte in der Leitung, und kurz darauf meldete sich eine dunkle Männerstimme.
    »Guten Tag, Herr Böttger. Sie sind der leitende Ermittler der Mordkommission, richtig?«
    »Das stimmt. Und Sie haben Jakob Blank behandelt, oder? Ich habe hier ein Gutachten von Ihnen auf dem Schreibtisch.«
    »Richtig. Wenn es einen richterlichen Beschluss gibt, müssen wir die Akten rausgeben.«
    »Ich muss zugeben, ich habe das Gutachten noch

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