Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
sie sehr unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben. Das liegt wohl daran, dass sie sich nicht allein fühlen und nur noch selten zu den Eltern ins Bett wollen. Stattdessen krabbeln Geschwister oft zueinander ins Bett und schlafen gemeinsam ein. Haben Sie also keine Angst vor abendlichen Tumulten. Normalerweise sind Unruhe und gegenseitiges Wachhalten nach ein paar Tagen vorbei, und Ihre Kinder schlafen wieder normal – oft sogar besser als vorher. Wenn Sie selbst nur zurückhaltend für Ruhe sorgen, ist die Chance groß, dass die Geschwister ihren Weg finden, auch abends miteinander auszukommen. So gut sogar, dass es bei einigen Familien mit zwei Kindern zwar zwei Kinderzimmer gibt, eines davon aber dem Spielen dient und das andere dem Schlafen vorbehalten ist.
GESCHWISTER KUSCHELN GERN
Die Extraportion Nähe, die Kinder manchmal brauchen, holen sie sich gern auch von Geschwistern. Ein weiterer guter Grund für ein gemeinsames Zimmer.
Gefahr im Schlaf: SIDS
Viele Eltern befürchten im ersten Jahr, ihr Kind durch den so genannten plötzlichen Säuglingstod zu verlieren. Zwar ist die Zahl der SIDS-Opfer (SIDS = Sudden Infant Death Syndrome) stark zurückgegangen (in Deutschland sterben 0,5 von 1000 Säuglingen, anders ausgedrückt: einer von 2000 Säuglingen), was vor allem auf breit angelegte Aufklärungskampagnen und die empfohlene Rückenlage zurückzuführen ist. Dennoch ängstigen sich Eltern, gerade nachts ihr Baby nicht gut genug vor (unvorhersehbaren) Gefahren beschützen zu können.
Die Ursachen
Man weiß inzwischen zwar, dass SIDS am häufigsten Säuglinge zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat trifft. Welche Ursachen jedoch tatsächlich für den plötzlichen Säuglingstod verantwortlich sind, ist noch immer nicht vollständig geklärt. Es deutet aber vieles darauf hin, dass bei SIDS die kindliche Atemregulation im Tiefschlaf versagt, ohne dass das Baby durch die bedrohliche Situation aufwacht. Die Babys schlafen ganz offensichtlich »zu gut«, als dass eine kurzfristige Atemnot als Weckreiz ausreichen würde. Eines ist ganz klar: Wenn ein Säugling an SIDS stirbt, sind nicht (!) die Eltern schuld. Denn das Schicksal kann eine Familie auch dann treffen, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. Dennoch sollen jede Mutter und jeder Vater das Risiko für den plötzlichen Säuglingstod so gering wie möglich halten, indem sie sich an einige grundlegende und einfach zu realisierende Empfehlungen halten.
Ein Risikocheck
In den 80er und 90er Jahren wurden in vielen Ländern Untersuchungen zum plötzlichen Säuglingstod durchgeführt. Sie ergaben, dass einige Kinder anfälliger sind als andere. Dazu zählen
Babys, die bereits ein lebensbedrohliches Ereignis hinter sich haben, etwa eine kritische Geburt,
Babys mit einem Schlafapnoe-Syndrom (Atemaussetzer),
Babys, deren Geschwister an SIDS gestorben sind,
ehemalige Früh- und Mangelgeborene,
Babys, die auf dem Bauch oder in einer instabilen Seitenlage schlafen oder deren Schlafumgebung nicht den beschriebenen Voraussetzungen entspricht (Matratze, Kopfkissen und Bettdecke, Raumklima),
Babys von rauchenden Müttern und solchen, die bis zur und während der Schwangerschaft geraucht haben,
Babys, deren Eltern Alkoholiker sind, Drogen nehmen oder einen niedrigen sozialen Status haben.
WICHTIG: SCHNULLERALARM
Auch der von vielen Kindern heiß geliebte Schnuller kann zur Gefahr werden. Beachten Sie daher folgende Sicherheitsvorkehrungen:
Verwenden Sie nur eine kurze Schnullerkette (maximal 10 Zentimeter lang), die eigens dafür hergestellt wurde. An einem Band oder einer Kordel könnte sich Ihr Kind strangulieren. Nachts sollten Sie auf eine Schnullerkette unbedingt verzichten.
Das Schnullerschild darf nicht kleiner sein als der Mund. Sobald Ihr Kind den Schnuller ganz in den Mund nehmen kann, wechseln Sie zur nächsten Größe.
Lassen Sie Ihr Kind nicht unbeaufsichtigt an einem Fläschchen nuckeln. Durch intensives Saugen könnte es den Sauger von der Saugerkappe ziehen und daran ersticken. Flaschen sind kein Schnullerersatz.
Vorsichtsmaßnahmen
Es gibt jedoch auch eine Anzahl von Vorsichtsmaßnahmen, mit denen besorgte Eltern das Risiko des plötzlichen Säuglings (zur Erinnerung: statistisch gesehen ist einer von 2000 Säuglingen betroffen) minimieren können:
Legen Sie Ihr Kind vor allem im ersten Halbjahr nur auf dem Rücken ins Bett.
Benutzen Sie einen Schlafsack. Ist es sehr kalt, können Sie Ihr Baby noch mit einer dünnen
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