Schlafen lernen - Sanfte Wege fuer Ihr Kind
es ein bisschen ungesüßten Tee oder Wasser – das reicht.
Sie kennen es wahrscheinlich selbst: Wenn Sie abends schwer und fett essen, schläft es sich nicht besonders gut ein. Denn der Körper muss jede Menge Verdauungsarbeit leisten, anstatt auf Sparflamme zu schalten und neue Kraft zu schöpfen. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht ratsam, die letzte Flasche vor dem Zubettgehen anzudicken, damit das Baby besonders satt ist und besser durchschlafen kann. Das Gegenteil ist der Fall, wenn der kleine Magen-Darm-Trakt so sehr belastet wird. Darüber hinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass Babys nicht länger schlafen, nur weil die letzte Mahlzeit mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert wurde. Ebenso wenig wirkt es sich auf das Durchschlafen aus, ob ein Baby nach Plan oder nach Bedarf gestillt wird.
NÄCHTLICHES FASTEN
Der menschliche Körper ist nachts auf Fasten programmiert. Das englische Wort für Frühstück heißt deshalb »breakfast«, also Fastenbrechen. Allerdings gilt das nicht für Säuglinge.
Erst füttern, dann warten
Leider gelingt die Trennung von Trinken und Einschlafen nur bei den wenigsten Familien ohne Probleme. Sie klappt vor allem dann nicht, wenn die Babys schon etwas älter sind. In diesem Fall lohnt es sich zu versuchen, zwischen Essen und Einschlafen nach und nach bis zu einer halben Stunde verstreichen zu lassen. In dieser Zeit sollte Ihr Baby möglichst wach sein und sich mit Ihnen oder mit sich selbst beschäftigen. Lassen Sie es aufstoßen, wickeln Sie es, tragen Sie es herum – es ist (fast) alles erlaubt, außer Schlafen. Lesen Sie vor, erzählen Sie etwas, hören Sie zusammen Musik. So kann Ihr Kind lernen, dass Essen und Schlafen nicht zusammengehören. Nach einer Weile legen Sie es dann wach und ohne Flasche ins Bett. Alles Ess- und Trinkbare ist jetzt tabu. Sie können sicher sein, dass Ihr Baby weder Hunger noch Durst hat. Verlangt es dennoch nach der Brust oder Flasche, tut es das aus reiner Gewohnheit – schließlich ist es viele Monate lang nur so eingeschlafen. Hat Ihr Baby ein großes Saugbedürfnis, um sich voll entspannen zu können, bieten Sie ihm einen Schnuller an. Es kann aber genauso gut an seinen Händchen oder an einem Tuch nuckeln.
Im festen Turnus füttern
Hat Ihr Baby gelernt, ohne Brust oder Flasche einzuschlafen, können Sie ihm auch zutrauen, nachts wieder allein einzuschlafen, vorausgesetzt, es hat keinen Hunger. In den ersten Lebensmonaten braucht fast jedes Baby alle drei bis vier Stunden eine Mahlzeit – auch nachts. Ab dem vierten Monat sind bereits 70 Prozent der Säuglinge in der Lage, nachts sechs bis acht Stunden durchzuschlafen. Nach spätestens sechs Monaten schaffen es auch die restlichen 30 Prozent. Hat Ihr Baby tagsüber genug getrunken, können Sie seine Nachtmahlzeit auslassen.
Bei den wenigsten Säuglingen klappt die Umstellung von heute auf morgen. Deshalb müssen Sie zunächst mit Ihrem Kind einen Trinkrhythmus finden, der seinen Nahrungsbedarf tagsüber deckt. Egal, in welchem Zeitabstand Sie stillen oder die Flasche geben: Regelmäßige Mahlzeiten helfen Ihrem Kind, einen Schlaf-Wach-Rhythmus zu finden, der wiederum den Schlaf positiv beeinflusst (ab > ). Am besten ist es, wenn zwischen zwei Mahlzeiten drei bis vier Stunden vergehen, denn dann hat Ihr Baby richtig Hunger und trinkt entsprechend viel. Früh- und Neugeborene trinken zunächst in wesentlich kürzeren Abständen (etwa alle zwei Stunden), dafür aber jeweils entsprechend weniger.
Ab drei oder vier Monaten können Sie die Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten ausdehnen. Unterstützen Sie Ihr Kind darin, weniger oft, dafür aber jeweils mehr zu trinken. Hat es dennoch nachts Hunger, können Sie es zwischen 22 und 24 Uhr stillen oder ihm die Flasche geben. Wecken Sie es während einer Leichtschlafphase ohne Licht, sprechen Sie nicht und achten Sie darauf, dass es gut trinkt. Falls es zwischendurch einzuschlafen droht, dürfen Sie es erneut wecken, wickeln und zu Ende füttern.
GU-ERFOLGSTIPP NÄCHTLICHE VERDAUUNG
Sie kennen das bestimmt selbst: Wenn Sie zu viel, zu fett und zu spät am Abend essen, verschiebt sich die Verdauung in die Nacht und stört Ihren Schlaf. Ihrem Kind geht es nicht anders. Deshalb sollten Sie ihm abends nicht extra viel oder extra dicken Brei geben, in der Hoffnung, dass es durchschläft. Verteilen Sie die nächtliche Mahlzeit, die Sie weglassen möchten, besser auf alle Tagesmahlzeiten, damit Ihr Kind dieselbe Kalorienmenge
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