Schlafen statt schreien
der Schlafzyklus nicht vollständig durchlaufen wird, können Sie das Baby auf Dauer unlustiger und noch müder machen. Es gibt wie immer einige Ausnahmen: Manchen Babys geht es mit diesen kurzen Schläfchen blendend, doch das ist nicht die Regel. Man kann es erst beurteilen, wenn sich ein zuverlässiger Rhythmus von Tag- und Nachtschlaf eingestellt hat und das Baby damit fit und ausgeruht ist.
Dauer und Anzahl des Tagschlafs sind von Baby zu Baby unterschiedlich. Die obige Ãbersicht enthält Richtwerte, die für die meisten Babys gelten.
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âJetzt, da ich weiÃ, wie wichtig der Tagesschlaf ist, achte ich darauf, dass meine Tochter täglich einen langen Mittagsschlaf hält. Dann schläft sie auch nachts besser! Es ist erstaunlich, welchen Unterschied der Mittagsschlaf macht.â
Tina, Mutter der zwölf
Monate alten Anjali
Wann braucht das Baby ein Schläfchen? Auch der Zeitpunkt des Tagschlafs ist wichtig. Ein Nickerchen am späten Nachmittag wird sich negativ auf den Nachtschlaf auswirken. Manche Tageszeiten sind besser als andere geeignet, da sie dem Entwicklungsstand der inneren Uhr des Babys entgegenkommen. Schläft Ihr Baby zu diesen optimalen Zeiten, ergibt sich eine ideale Balance zwischen Wach- und Schlafphasen, was sich sehr positiv auf den Nachtschlaf auswirkt. Und wieder gilt: Jedes Baby ist einzigartig, aber allgemein haben sich für den Tagschlaf die folgenden Zeiten bewährt:
Wenn Ihr Baby tagsüber drei Nickerchen hält: am Vormittag, am frühen Nachmittag, am späten Nachmittag
Wenn Ihr Baby tagsüber zwei Nickerchen hält: am Vormittag und am frühen Nachmittag
Wenn Ihr Baby tagsüber ein Nickerchen hält: am frühen Nachmittag
Wenn Sie möchten, dass sich Ihr Kind auf das Tagschläfchen freut, befolgen Sie die allgemeinen Hinweise, die ich bereits beschrieben habe, und achten Sie auf die typischen Anzeichen von Müdigkeit. Legen Sie Ihr Kleines ohne Aufschub genau dann ins Bettchen, wenn es Anzeichen von Müdigkeit zeigt. Wenn Sie zu lange warten, kann es zu Ãbermüdung kommen, das Baby âdreht durchâ â und findet nicht mehr in den Schlaf. Wenn Sie die Schlafbedürfnisse Ihres Babys kennen, können Sie den Tagesschlaf gut planen. Wenn Ihr Baby tagsüber bisher kein festes Schlafmuster gezeigt hat, beobachten Sie, wann es Anzeichen von Müdigkeit zeigt und weichen Sie so wenig wie möglich von Ihrem festen Tagesablauf ab, bis Ihr Kind ein zuverlässiges Schlafmuster entwickelt hat. Anders ausgedrückt: Beginnen Sie kein langwieriges Einschlaf-Ritual, wenn Ihr Kind ganz offensichtlich sehr müde ist. Dann gleich ab ins Bettchen.
Achten Sie auf die folgenden Anzeichen von Müdigkeit:
Nachlassende Aktivität.
Ihr Kind wird stiller.
Ihr Kind verliert das Interesse an anderen Personen und Spielzeugen.
Ihr Kind reibt sich die Augen.
Ihr Kind bekommt einen âglasigen Blickâ.
Ihr Kind reagiert weinerlich.
Ihr Kind gähnt.
Ihr Kind legt sich auf den Boden oder in einen Sessel.
Ihr Kind schmust mit seinem Lieblingskuscheltier oder verlangt nach Schnuller, Fläschchen oder der Brust.
Dieser Zeitpunkt ist sehr, sehr wichtig! Vielleicht kennen Sie folgendes Szenario: Ihr Kind sieht müde aus und Sie denken: âZeit für ein Nickerchen.â Sie waschen ihm die Hände und das Gesicht, wechseln ihm die Windeln, erledigen noch schnell einen Anruf, lassen den Hund raus in den Garten â und legen dann das Kleine ins Bettchen. Aber Ihr Kind ist plötzlich hellwach und will spielen! Was ist passiert? Ihr Kind hat das âMüdigkeitsfensterâ hinter sich gelassen und ist wieder munter, und zwar die nächsten ein, zwei Stunden, bis die nächste Müdigkeit kommt. Am späten Nachmittag spielt es sich häufig so ab. Ist Ihr Baby endlich fertig fürs Bettchen, kommt es zu Verzögerungen â legt man das Kleine dann noch hin oder hat man es lieber mit einem übermüdeten, schlecht gelaunten Kind zu tun? Anstatt zwischenzwei schlechten Alternativen auszuwählen, sollte man lieber unverzüglich auf die ersten Anzeichen von Müdigkeit reagieren und das Kind zügig ins Bett bringen. Wenn Sie Ihr Baby eine Woche oder länger aufmerksam beobachten, sollten Sie einen tragfähigen Schlafplan aufstellen können, der auf die wachen und müden Phasen Ihres Kindes abgestimmt ist und sich in der Regel gut umsetzen bzw.
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