Schlafen statt schreien
diesem âVerlustâ nach. Mein Zubettgeh-Ritual mit meiner ältesten Tochter Angela hat sich im Lauf der Jahre verändert. Früher kuschelten und lasen wir gemeinsam im Bett. Heute stecke ich den Kopf in ihr Zimmer, Angela legt den Telefonhörer beiseite, küsst und umarmt mich und sagt mir Gute Nacht. Und während ich ins Bett gehe, führt sie ihr Hausaufgaben-Telefonat mit ihrer Freundin fort. Das Leben verändert sich â und mit ihm die Zubettgeh-Rituale.
Früh zu Bett gehen
Die meisten Eltern bringen ihre Kinder viel zu spät ins Bett â in der Hoffnung, später sei das Baby umso müder und schliefe umso besser. Doch das ist ein Trugschluss. Ein übermüdetes Baby schläft nicht gut; dies kann schlimmstenfalls sogar zu Schlafmangel führen. In seinem Buch Der Schlaf und unsere Gesundheit , das ich bereits zitiert habe, erklärt der Schlafexperte Dr. William C. Dement: â Die Verschiebung der Schlafenszeit auch nur um eine halbe Stunde nach hinten kann schädlich (sehr zerstörerisch) sein â, wenn es sich um Babys und Kleinkinder handelt.
Die innere Uhr von Babys ist auf eine frühe Schlafenszeit eingestellt. Wenn die Eltern diese Tatsache nutzen, schläft das Baby leichter ein und besser durch. Die ideale Einschlafzeit liegt zwischen 18.30 und 19 Uhr. Es empfiehlt sich, das Zubettgeh-Ritual eine Stunde vorher zubeginnen. Ich habe schon oft gehört, dass Babys und Kleinkinder am Ende des Tages âabbauenâ: Sie werden empfindlich, weinerlich und übellaunig. Ich vermute stark, dass es sich dabei ganz einfach um Anzeichen von Ãbermüdung handelt â die Kinder wollen einfach nur schlafen.
Früh ins Bett, früh aufwachen? Wenn ein Baby früh zu Bett geht, bedeutet das nicht automatisch, dass es auch früh aufwacht! Im Gegenteil: Die meisten Babys schlafen besser und länger, wenn sie früh einschlafen. Viele Eltern scheuen sich, das Baby früh ins Bett zu bringen, weil sie befürchten, es könne dann schon um 5 Uhr morgens aufwachen. Oder aber die Eltern oder der Vater kommen nach der Arbeit erst spät nach Hause und möchten noch mit dem Kind spielen. Doch das lange Aufbleiben rächt sich. Das Baby übermüdet, es quält sich, ist viel zu aufgedreht, um zur Ruhe zu kommen. Und nur allzu oft folgt dann eine unruhige Nacht, die schon in den frühen Morgenstunden endet.
Coleton, meinen Jüngsten, brachte ich häufig erst um 21 oder 21:30 Uhr zu Bett, wenn auch seine älteren Geschwister zu Bett gingen â weil es für mich so am einfachsten und bequemsten war. Doch je später es war, desto schwieriger wurde es, ihn ins Bettchen zu bekommen. Lange Zeit sah ich keinen Zusammenhang zwischen seinen Einschlafschwierigkeiten und der späten Uhrzeit.
Als ich begann, ihn zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett zu bringen, kam er plötzlich viel schneller zur Ruhe und schlief auch besser und tiefer. Als zusätzlichen âVorteilâ entdeckte ich, wie schön es ist, diese freie Stunde für mich allein genieÃen â das hatte ich schon fast vergessen. Meinen âTestmütternâ ging es übrigens genauso. Viele waren erstaunt zu sehen, um wie viel leichter ihre Babys zu früherer Stunde einschliefen und dass sie viel besser, tiefer und länger schliefen.
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âAn einem Abend besuchten wir Freunde und vor lauter Hallo und Gesprächen verpassten wir das optimale âZeitfensterâ, um Alicia hinzulegen. Unsere Tochter drehte förmlich durch. Wie verrückt raste sie durchs Haus â wie ein führerloses Rennauto. Als ich sie schlieÃlich überreden konnte, auf meinen Schoà zu kommen, hing sie wie ein erschöpftes Babyäffchen an mir und trank an meiner Brust. Es dauerte ewig, bis sie ruhiger wurde und schlieÃlich einschlief.â
Robin, Mutter der
13 Monate alten Alicia
Tipps für berufstätige Eltern Wenn Sie berufstätig sind und Ihre gemeinsame Zeit mit dem Baby erst um 18.30 oder 19 Uhr beginnt, sind Sie natürlich hin und her gerissen zwischen dem Verlangen, noch mit dem Baby zu spielen, und dem Wunsch, es früh genug ins Bett zu bringen. Da Sie dieses Buch lesen, liegt es auf der Hand, dass es Probleme mit Babys Schlaf gibt. Das ist also unser Ausgangspunkt. Sie müssen nun herausfinden, welche Variante für Sie die beste ist.
Manche berufstätige Eltern ziehen es vor, das Baby früh
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