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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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begriffen hat, weshalb wir gemeinsam unterwegs waren, und dass Ihr Onkel, nachdem er vom Grund unserer Reise erfahren hatte, uns nachreiste, um uns zu unserer Verbindung zu gratulieren.“
    „Wird das irgendjemand glauben?“
    „Einige Leute durchaus. Und während sich diese Neuigkeiten verbreiten, werden wir schon verheiratet und auf dem Weg hinaus aufs Land sein. Dadurch wird die ganze Geschichte sehr schnell uninteressant. Wenn wir aber nicht heiraten, gibt es nichts, was dem Gerede entgegenwirkt, und die Leute werden immer neue Einzelheiten hinzuerfinden.“
    Trionas Knie zitterten, und sie brauchte all ihre Willenskraft, um nicht einfach aufzuspringen und davonzulaufen. Stattdessen erhob sie sich langsam, ging zum Fenster und starrte blicklos in den Garten.
    Sie hatte tatsächlich keine Wahl. Nicht die geringste.
    Hugh beobachtete sie aufmerksam. Ihr Mienenspiel war so lebhaft, dass er glaubte, jeden einzelnen ihrer Gedanken daran ablesen zu können. Die Sonnenstrahlen zeichneten ihr energisches Kinn und ihre eigensinnige Nase nach und brachten ihre Brillengläser zum Funkeln.
    Er hatte Frauen mit Brille nie besonders attraktiv gefunden, doch Trionas Brille umrahmte ihre unglaublich schönen Augen und vergrößerte sie, sodass die goldenen Flecke im Haselnussbraun glänzten. Sein Blick glitt tiefer zur anmutigen Linie ihrer Kehle, den zarten Vertiefungen über ihren Schlüsselbeinen und den üppigen Rundungen ihrer Brüste.
    Verflucht, sie war eine Frau, die warm und weich die Arme eines Mannes ausfüllen würde, und er konnte nicht aufhören, sich vorzustellen, wie es wohl war, wenn sie unter ihm lag. Vielleicht war diese Heirat am Ende gar keine so üble Sache. Die Großzügigkeit eines Mannes hatte schließlich auch ihre Grenzen, und er wollte verdammt sein, wenn er ein so großes Opfer bringen würde, ohne etwas als Gegenleistung zu bekommen. Man konnte ihm vieles nachsagen, aber gewiss nicht, dass er ein blutarmer „Gentleman“ war, der nicht wusste, dass man mit einer Frau Spaß haben konnte.
    Sie rieb sich die Arme, als würde sie frieren. „Dann gibt es wirklich nichts mehr zu sagen. Wir müssen heiraten.“
    „Ich habe heute Morgen eine Sondergenehmigung besorgt, sodass wir uns in drei Tagen trauen lassen können.“
    „Und danach?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Nach der Hochzeit fahren wir in mein Haus auf dem Land und werden dort als das personifizierte häusliche Glück leben, bis das Gerede verstummt ist. Ein paar Monate werden wohl genügen, damit die Gesellschaft uns vergisst.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, und ihre gleichmäßigen Zähne bohrten sich auf eine Weise in ihre üppige Unterlippe, die bei Hugh überraschende körperliche Regungen auslöste.
    „Was ..." Ihre heisere Stimme brach, und sie räusperte sich. „Was geschieht nach diesen Monaten?“
    „Sie können in das Haus Ihrer Eltern zurückkehren und Ihr gewohntes Leben fortsetzen, während ich dasselbe mit meinem eigenen Leben tun werde.“
    „Aber wir werden verheiratet sein!“
    Er zuckte mit den Schultern. „Sie werden eine ehrbare Frau sein.“
    „Aber ... was ist, wenn ich in einem Jahr einen Mann kennenlerne, in den ich mich verliebe?“
    „Dann können Sie eine Affäre mit ihm haben. Das würde mir nichts ausmachen, vorausgesetzt, Sie gehen diskret vor.“
    Sie rang nach Luft. „Es würde Ihnen überhaupt nichts ausmachen? Nicht das kleinste bisschen?“
    „Miss Hurst“, erwiderte er ungeduldig. „Sie nehmen die Sache zu wichtig. Was mich betrifft, hatte ich nie vor, zu heiraten.“
    „Nein?“
    „Nein. Ich weiß, Sie wollten es schon, aber in dieser Situation müssen wir beide Opfer bringen. Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht jeder ein ausgefülltes und produktives Leben führen sollten, wenn das hier überstanden ist. Jedenfalls nicht, wenn wir beide ruhig unserer Wege gehen und uns diskret und unauffällig verhalten.“
    Sie schien höchst erstaunt zu sein. „Haben Sie eigentlich ein Herz?“
    „Offensichtlich nicht.“
    Das Lachen, das sie hervorstieß, klang ein wenig hysterisch. „Ich weiß nicht, ob ich Sie bemitleiden oder mir wünschen soll, so zu sein wie Sie.“
    „Ich bitte Sie, machen Sie aus dieser Sache keine Gefühlsangelegenheit“, erwiderte er mit ruhiger Stimme. „Es ist nur fair, wenn ich Ihnen jetzt gleich zu Beginn sage, wie die Dinge stehen.“
    Sie verschränkte die Hände im Schoß. „Ich weiß, dass eine Scheidung ohne eine öffentliche Verhandlung und einen

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