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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Weise war das, was sie tat, ein Geschenk für ihn, und er hatte nicht die Absicht, den Wert dieser Geste zu schmälern.
    Doch wie sollte er Catriona davon überzeugen, ihm gegenüber offener zu sein, ohne seinerseits etwas von seiner Zurückhaltung aufzugeben? Mühsam hatten sie sich ein Gleichgewicht der Macht erarbeitet, und das wollte er auf keinen Fall gefährden.
    Als er durch die geschlossene Tür ein Plätschern hörte, erinnerte er sich daran, dass Catriona sich heißes Wasser hatte nach oben bringen lassen. Da drinnen war seine Frau, vollkommen nackt, und entspannte ihren wunderschönen Körper in einem parfümierten Bad. Entschlossen drehte er den Türknauf um und betrat das Zimmer.

15. Kapitel
    Wenn ihr den Wunsch habt, etwas zu verschenken, dann tut es mit offenem Herzen und offenen Händen. Es ist schäbig, ein Geschenk auf andere Weise zu machen.
    So sprach die alte Heilerin Nora in einer kalten Winternacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Triona schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen den Rand der riesigen Kupferwanne mit den hohen Seitenwänden. Die Wanne, die sie in Wythburn benutzten, war nur ungefähr ein Viertel so groß wie diese hier und bot gerade eben genug Platz, um darin zu stehen. Einmal, vor mehreren Jahren, hatte Mary versucht, sich hineinzusetzen, und war stecken geblieben. Caitlyn, Catriona und Mutter hatten alles versucht, um sie wieder zu befreien. Schließlich hatten sie ein Laken über sie geworfen und William zur Hilfe gerufen. Als sie daran zurückdachte, lachte Triona leise vor sich hin.
    Von dieser Wanne hier wäre Mary begeistert. Triona fragte sich, ob sie ihre Schwester einladen konnte, sie zu besuchen und für eine Weile bei ihr zu bleiben. Mam hatte das vor einigen Tagen vorgeschlagen, und es schien ihr eine gute Idee zu sein. Catriona bewegte sich im Wasser und zuckte sofort zusammen. Nie zuvor hatte ihr Körper so sehr geschmerzt, aber es war ihr die Sache wert. Wenn sie erst einmal reiten konnte, gab es etwas, was sie mit MacLean teilen konnte. Außerdem würde es vielleicht helfen, die Kluft zwischen ihr und den Mädchen zu überbrücken.
    Erst heute Morgen während ihrer Reitübung hatte sie die Kinder hinter einem der Fenster im oberen Stockwerk gesehen, und jedes Mal, wenn sie etwas falsch gemacht hatte, waren sie in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Catriona lächelte vor sich hin. Sie war sicher, dass die Mädchen sich ihr äußerst überlegen fühlten und ihre mangelnden Reitkenntnisse zum Anlass nahmen, sich kräftig über sie lustig zu machen, aber das war vielleicht sogar von Vorteil. Schließlich war es schwierig, jemandem gegenüber misstrauisch und zornig zu sein, den man für unfähig hielt.
    Dass man über sie lachte, war ein geringer Preis, den sie gern zahlte, um die Schranken zu durchbrechen, die die Mädchen - und Hugh - ihr gegenüber errichtet hatten.
    Alles in allem, ging es Triona durch den Kopf, machte sie gute Fortschritte, ganz besonders nach dem Streich mit dem Cottage Pie. Erst heute Morgen hatte sie Aggie zum Lachen gebracht, und einmal hatte sie Christina dabei überrascht, wie sie offen und herzlich über eine ihrer Bemerkungen lächelte. Devon war am misstrauischsten und leistete den heftigsten Widerstand, und Triona war sich sicher, dass sie diese Qualitäten von ihrem Vater geerbt hatte. MacLean hatte viele gute Eigenschaften, aber vertrauensvoll war er nicht.
    Es ging nur langsam voran, doch Triona hatte das Gefühl, dass ihre Situation sich besserte. Schließlich war sie erst seit ein paar Wochen hier. Sie seufzte und angelte nach der Seife, die sich unter der dicken Schaumschicht verbarg. Mrs Wallis’ Lavendelseife war die herrlichste, schaumigste ...
    Plötzlich öffnete sich die Tür, und Triona wandte den Kopf. Hugh trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. In seiner Reitkleidung, mit den kniehohen schwarzen Stiefeln und den engen Hosen, die sich an seine muskulösen Schenkel schmiegten, sah er unwiderstehlich gut aus. Die Schlichtheit der Ausstattung unterstrich seine kraftvolle Männlichkeit.
    Als er sie mit seinen grünen Augen genussvoll betrachtet, musste sie all ihre Willenskraft aufbieten, um sich nicht mit den Händen zu bedecken. Das da war ihr Ehemann, und sie genoss es schließlich auch sehr, ihn anzusehen. Da konnte sie ihm ja wohl kaum die Möglichkeit entziehen, sich seinerseits an ihrem Anblick zu weiden.
    Um ihre Verlegenheit zu überspielen, verteilte sie Seifenschaum auf ihrem Waschlappen und

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