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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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kamen.
    Showtime.
    Kurz darauf ging auch Myron zu seinem Platz. Während des Matches - im vierten Satz, um genau zu sein - sollte er endlich daraufkommen, wer Valerie Simpson ermordet hatte.

44
    Als Myron sich setzte, war der Stadium Court rappelvoll, Duane und Thomas Craig spielten sich noch warm, sie schlugen sich abwechselnd kurze Lobs so zu, dass der andere Überkopfbälle zurückschlagen konnte. Die Fans strömten ins Stadion, liefen hin und her und unterhielten sich laut, um sicherzustellen, dass sie gesehen wurden. Die üblichen Prominenten waren da: Johnny Carson, Alan King, David Dinkins, Renee Richards, Batbra Streisand, Ivana Trump.
    Jake und sein Sohn Gerard kamen zu Loge herunter.
    »Wie ich sehe, sind die Tickets angekommen«, sagte Myron.
    Jake nickte. »Prima Plätze.«
    »Für Freunde ist mir nichts zu schade.«
    »Nee, nee«, widersprach Jake. »Ich meinte Ihre.«
    Immer diese Klugscheißer.
    Jake und Gerard wechselten ein paar Worte mit Jessica und gingen dann zu ihren Sitzen, die man seihst ohne größeres Wohlwollen als hervorragend bezeichnen durfte. Myron sah sich das Publikum an. Viele bekannte Gesichter, Senator Bradley Gross war mit seinem Gefolge da, zu dem auch Oregon' Caufield gehörte, der Kumpel seines ermordeten Sohns, Frank Ache trug denselben Trainingsanzug wie bei ihrer gestrigen Begegnung. Frank nickte Myron zu. Myron nickte nicht zurück. Auch Kenneth und Helen van Slyke waren da - was für eine Überraschung. Sic saßen ein paar Logen neben ihnen. Myron versuchte, Blickkontakt mit Helen aufzunehmen, doch die tat angestrengt so, als hätte sie ihn nicht gesehen, Ned Tunwell und seine Freunde (nicht zu verwechseln mit Barney und seine Freunde) saßen in ihrer Loge. Ned war eifrigst bemüht, Myron zu übersehen, Fr zeigte sich heute nicht von seiner lebhaftesten Seite.
    »Ich komme gleich wieder«, sagte Jessica.
    Myron setzte sich. Henry Hobman war bereits im Match-Modus. Myron sagte: »Hi, Henry.«
    »Hör auf, den Jungen verrückt zu machen«, sagte Henry. »Dein Job ist es, ihn bei Laune zu halten.«
    Myron hielt es nicht für nötig, darauf zu antworten.
    Schließlich kam auch Win. Er trug das rosafarbene Club-Hemd irgendeines Golfclubs, eine leuchtend grüne Hose, weiße Wildlederschuhe und hatte sich einen gelben Pullover über die Schultern gelegt. »Hallo«, sagte er.
    Myron schüttelte den Kopf. »Wer berät dich in Modefragen?«
    »Das ist der aktuelle Trend für den gepflegten Herrn.«
    »Es beißt sich mit der Welt.«
    »Pardon MOI , Monsieur Saint Laurent.« Win setzte sich. »Hast du mit Duane gesprochen?«
    »Nur ein paar aufmunternde Worte.«
    Jessica kam zurück. Sie begrüßte Win mit einem Wangenkuss. »Danke«, flüsterte sie ihm zu.
    Win sagte nichts.
    Zur Nationalhymne erhoben sie sich. Danach forderte der mit englischem Akzent sprechende Ansager sie auf, eine Schweigeminute zu Gedenken an den großen Pavel Menansi einzulegen. Die Zuschauer senkten die Köpfe. Die Menge verstummte, jemand schluchzte. Win verdrehte die Augen. Zwei Minuten später fing das Match an.
    Die Kontrahenten spielten sagenhaftes Tennis. Beide waren für ihre harten Schläge bekannt, aber das hatte keiner erwartet. Die Geschwindigkeit war wie von einem anderen Planeten, Einem sehr viel schnelleren Planeten. Die in der IBM-Anzeige angeführten Aufschlaggeschwindigkeiten entlockten den Zuschauem immer wieder erstaunte »Ohhs«. Meist dauerten die Ballwechsel nicht sehr lange. Beide Kontrahenten machten Fehler, spielten aber auch unglaubliche Bälle. Es war das Serve-and-Volley alter Schule hoch zehn. Duane spielte wie im Rausch. Er drosch mit ungeheurer Wut auf den Ball ein, als hätte der ihm persönlich etwas angetan. Myron hatte keinen der Männer jemals besseres Tennis spielen gesehen.
    Win beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: »Du solltest dir diese aufmunternden Worte patentieren lassen.«
    »Wanda hat ihn verlassen.«
    »Ah«, sagte Win nickend. »Verstehe. Die Ketten sind von ihm abgefallen.«
    »Das würde ich anders interpretieren, Win.«
    »Wenn du meinst.«
    Myron ließ es gut sein. Es war, als rede man mit einem Blinden über Farben.
    Duane gewann den ersten Satz 6:2. Der zweite Sarz ging in den Tie-Break, den Thomas Craig gewann. Am Anfang des dritten Satzes fragte Win: »Und was gibt's sonst Neues?«
    Myron erzählte Win, was er herausbekommen hatte. Er flüsterte. Trotzdem versuchte lvana Trump einmal, ihn mit einer Geste zum Schweigen zu bringen. Win winkte ihr zu.

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