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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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du bist gefeuert.«
    Myron sah ihn an. »Nein«, sagte er.
    Duane sank auf einen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände. »Scheiße. Tut mir Leid, Myron. War nicht so gemeint. Das ist der Stress. Das Turnier und Dimonte, dieser Cop, der mir all diesen ganzen Mist anhängen will und alles. Hör zu, vergiss, dass ich das gesagt habe, okay? Vergiss einfach, dass dieses ganze Gespräch je stattgefunden hat.«
    »Nein.«
    »Was?«
    »Warum hat sie dich angerufen, Duane.'« »Mann, hörst du mir überhaupt zu?« »Nicht besonders gut.« »Halt dich da raus.« »Nein.«
    »Das hat nichts mit dem Mord zu tun.« »Dann gibst du also zu, dass sie dich angerufen hat?« Duane stand auf, drehte Myron den Rücken zu und lehnte sich an seinen Spind. »Duane?«
    Er sagte leise: »Yeah, sie hat mich angerufen. Was dagegen?« »Warum?«
    »Sagen wir einfach, wir hatten was miteinander. Was Intimes, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Valerie und du... ?« Myron machte eine unbestimmte Geste. Duane nickte langsam. »Es war nicht weiter wichtig. Bloß hier und da mal.«
    »Wann hat das angefangen?«
    »Vor ein paar Monaten.«
    »Wo habt ihr euch kennen gelernt?«
    Er sah Myron verwirrt an. »Bei einem Turnier.«
    »Bei welchem?«
    »Weiß ich nicht mehr. New Häven, glaub ich. Aber es ging nicht lange.«
    »Und warum hast du dann die Polizei belogen?« »Was glaubst du denn?«, erwiderte er. »Wanda stand direkt daneben. Ich liebe sie, Mann. Ich hab 'nen Fehler gemacht. Ich wollt ihr nicht wehtun. Ist das etwa falsch?« »Und warum hast du mir nichts davon gesagt?« »Was?«
    »Als ich dich eben gefragt habe. Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?«
    »Aus demselben Grund.«
    »Aber Wanda ist nicht da.«
    »Ich hab mich geschämt, okay?«
    »Geschämt?«
    »Ich bin nicht besonders stolz darauf.«
    Myron sah ihn an. Mit dieser Sonnenbrille wirkte Duanes Gesicht glatt und roboterhaft. Doch irgendetwas stimmte da nicht. Das klang ja alles sehr nett, aber 21-jährige Profisportler, so treu sie ihren Partnerinnen auch waren, schämten sich nicht in diesem Ausmaß, wenn sie ihren Agenten von einer Affäre erzählten. Das Schamgefühl mochte zwar lobenswert sein, war aber vermutlich vorgeschoben. »Wenn es vorbei war, warum hat Valerie dich dann angerufen?«
    »Weiß ich nicht. Sie wollte mich noch mal sehen, 'ne Abschiedsnummer, nehm ich an.«
    »Hast du dich mit ihr verabredet?«
    »Nee. Ich hab ihr gesagt, dass es vorbei ist.«
    »Was hast du sonst noch gesagt?«
    »Nichts.«
    »Was hat sie sonst noch gesagt?«
    »Nichts.«
    »Bist du sicher? Erinnerst du dich überhaupt an irgendetwas?«
    »Nein. An nichts.«
    »Klang sie verzweifelt?«
    »Ist mir nicht aufgefallen.«
    Die Tür wurde geöffnet. Spieler strömten herein. Viele gratulierten Duane frostig. Aufstrebende Stars waren im Umkleideraum nicht sehr beliebt. Wenn ein Neuer dem hyperexklusiven Tennisclub, der unter dem Namen >Top Ten< bekannt war, beitrat, flog zwangsläufig ein anderes Mitglied raus. So lief das nun
    mal Gnadenloser als in der Vorstandsetage eines Großkonzerns. Hier waren alle Rivalen. Alle kämpften um dieselben Dollars und denselben Ruhm. Jeder war des anderen Feind. Plötzlich wirkte Duane sehr einsam. »Willst du was essen?«, fragte Myron. »Ich bin am Verhungern«, sagte Duane. »Hast du Lust auf was Bestimmtes?« »Pizza«, sagte Duane. »Doppelt Käse und Salami.« »Zieh dich an. Ich warte draußen auf dich.«

16
    »Myron Bolitar?«
    Das Autotelefon. Er hatte Duane gerade vor seinem Appartement abgesetzt. »Ja.«
    »Hier spricht Gerard Courter vom NYPD. Jakes Sohn.« »Oh, klar. Wie geht's, Gerard?«
    »Kann mich nicht beklagen. Sie erinnern sich wohl nicht mehr dran, dass wir mal gegeneinander gespielt haben.«
    »Sie waren an der Michigan State University«, sagte Myron. »Doch, ich erinnere mich. Und ich hab noch die blauen Flecken, mit denen ich es beweisen kann.«
    Gerard lachte. Klang genau wie sein alter Herr. »Freut mich, dass ich einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen habe.«
    »Das ist eine sehr höfliche Umschreibung für Ihr Spiel.« Wieder ein an Jake erinnerndes Gewieher. »Mein Dad meinte, Sie brauchten Infos über den Simpson-Mord.« »Das wäre mir eine große Hilfe.«
    »Sie wissen bestimmt, dass es einen Hauptverdächtigen gibt. Ein Typ namens Roger Quincy.«
    »Der Stalker.«
    »Ja.«
    »Gibt es irgendeine konkrete Verbindung zwischen ihm und dem Mord?«, fragte Myron. »Abgesehen davon, dass er Valerie belästigt

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