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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Zufall«, sagte Myron.
    » Wahrscheinlich.«
    Schweigen.
    Win lehnte sich zurück und legte die Finger aneinander. Das Match fing an. Duane spielte einfach spektakulär. Er rauschte mit 6:2 durch den ersten Satz. Im zweiten kam er ein wenig ins Straucheln, gewann aber am Ende doch mit 7:5. Das reichte Jacques Potiline. Im letzten Satz nahm Duane ihn auseinander und gewann 6:1.
    Wieder ein beeindruckender Sieg.
    Als die Spieler vom Platz gingen, stand Henry Hobman auf. Immer noch grimmig dreinblickend, kaute er auf seiner Unterlippe herum. »Besser«, sagte er streng. »Aber nicht großartig.«
    »Hör auf zu schwärmen, Henry. Das wird sonst noch peinlich.«
    Ned Tunwell rannte die Treppe hinunter auf Myron zu. Seine Arme wedelten wie die eines Kindes, das mit seinem Körper eine Windmühle in den Schnee malt. Mehrere andere Nike-Manager folgten ihm. Ned hatte Tränen in den Augen.
    »Ich hab's gewusst!«, rief Ned begeistert. Er schüttelte Myrons Hand, umarmte ihn, drehte sich zu Win um, pumpte auch dessen Arm auf und ab. Win befreite seine Hand und wischte sie an der Hose ab. »Ich hab's gleich gewusst.«
    Myron nickte bloß.
    »Bald! Ganz bald!«, rief Ned. »Bald läuft die Kampagne des Jahres an! Alle werden den Namen Duane Richwood kennen. Er war fantastisch, absolut fantastisch! Ich kann's noch gar nicht fassen. Ich schwöre, ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so hin und weg war.«
    »Dir wird doch nicht wieder einer abgehen, oder, Ned?«, fragte Myron.
    »Ach, Myron!« Er stieß Win freundschaftlich den Ellenbogen in die Rippen. »Das ist vielleicht ein Spaßvogel, was?«
    »Ein begnadeter Komiker«, pflichtete Win ihm bei.
    Ned gab Win eine Klaps auf die Schulter. Bei der Berührung der Anstoß erregenden Hand zuckte Win sichtlich zusammen, sah jedoch davon ab, sie ihm zu brechen. Eine erstaunliche Selbstbeherrschung für Wins Verhältnisse.
    »Hört mal, Jungs«, sagte Ned, »ich würde ja gern bleiben und den ganzen Tag mit euch plaudern. Aber ich muss los.«
    Es gelang Win, seine Enttäuschung zu verbergen.
    »Ciao erstmal. Myron, wir hören voneinander, okay?«
    Myron nickte.
    »Macht's gut, Jungs.« Ned hüpfte - er hüpfte tatsächlich - die Treppe wieder hinauf.
    Win sah ihm mit einem Blick hinterher, in dem ein Anflug wahrhaftigen Grauens lag. »Was«, fragte er, »war das?«
    »Ein Albtraum. Wir sehen uns im Büro.« »Was hast du vor?«, fragte Win.
    »Ich rede mit Duane. Ich muss ihn fragen, was mit Valeries Anruf war.«
    »Warte damit bis nach dem Turnier.« Myron schüttelte den Kopf. »Geht nicht.«

15
    Myron wartete auf das Ende der Pressekonferenz. Sie dauerte ganz schön lange. Duane hielt Hof, er war ganz in seinem Element. Die Medien hatten einen neuen Liebling. Duane Richwood. Stolz, aber nicht großkotzig. Selbstbewusst, aber kultiviert. Gut aussehend. Amerikaner.
    Als den Horden von Pressevertretern schließlich keine Fragen mehr einfielen, begleitete Myron Duane zu seiner Umkleidekabine. Er setzte sich neben Duanes Spind. Duane nahm die Sonnenbrille ab und legte sie ins oberste Fach.
    »Das war 'n Match, was?«, sagte Duane.
    Myron nickte.
    »Hey, der Sieg müsste Nike wirklich glücklich machen.«
    »Hemmungslos«, stimmte Myron zu.
    »Dann senden sie den Spot also bei meinem nächsten Spiel, oder?«
    »Ja.«
    Duane schüttelte den Kopf. »Viertelfinale bei den US-Open«, sagte er ehrfürchtig. »Ich kann's kaum glauben, Myron, wir sind voll auf Kurs.«
    »Duane ?«
    »Ja?« »Ich weiß, dass Valerie dich angerufen hat«, sagte Myron.
    Duane stutzte. »Was?«
    »Sie hat zweimal in deinem Appartement angerufen. Aus einer Telefonzelle in der Nähe ihres Hotels.«
    »Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Hastig griff Duane nach seiner Sonnenbrille, klappte sie auseinander und setzte sie auf.
    »Ich will dir helfen, Duane.«
    »Ich brauch keine Hilfe.«
    »Duane...«
    »Lass mich einfach in Ruhe damit, verdammt noch mal.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Hör zu, Myron, ich kann jetzt keine Ablenkung brauchen. Hör auf mit der Scheiße.«
    »Sie ist tot, Duane. Das geht mir nicht so einfach aus dem Kopf.«
    Duane zog sein Hemd aus und fing an, sich den Oberkörper abzutrocknen. »Irgendein Stalker hat sie umgebracht«, sagte er. »Hab ich in den Nachrichten gehört. Hat nichts mit mir zu tun.«
    »Warum hat sie dich angerufen, Duane?«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten, öffneten sich wieder. »Du arbeitest für mich, stimmt's?«
    »Ja.«
    »Dann hör auf damit, oder

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