Schlag auf Schlag
so eine unattraktive Eigenschaft.«
»Dann stürz dich auf sie, du Hengst.«
Win sah zu ihr hinüber. »Ist nicht mein Typ.«
»Umwerfende Blondinen sind nicht dein Typ?"
»Ihr Busen ist zu groß. Außerdem habe ich dazu eine neue Theorie.«
»Und was besagt die?«
»Je größer der Busen, desto schlechter der Fick.«
»Bitte?«
»Überleg doch mal«, sagte Win. »Gut gebaute Frauen - und ich spreche hier vom Mega-Vorbau - haben die Angewohnheit, sich zurückzulehnen und sich auf ihre, äh, äußeren Werte zu verlassen. Sie legen sich nicht immer in angemessenem Maße ins Zeug. Was meinst du dazu?«
Myron schüttelte den Kopf. »Mir fällt so manches dazu ein«, sagte Myron, »aber ich glaube, meine erste Reaktion trifft es doch am besten.«
»Und die wäre?«
»Du bist ein Schwein.«
Win lächelte und lehnte sich zurück. »Und? Was ist bei deinem Besuch bei Mrs. Yeller herausgekommen?« »Die hat auch was zu verbergen.«
»Oh, oh, die Zeichen mehren sich.«
Myron nickte.
»Nach meinen Erfahrungen«, sagte Win, »gibt es nur eines, das die Mutter eines ermordeten Jungen langfristig zum Schweigen bringen kann.«
»Und das wäre?«
»Geld. Ein großer Haufen Bares.«
Mr. Warmherzig. Aber wenn er ehrlich war, musste Myron zugeben, dass er auch schon daran gedacht hatte. »Deanna Yeller wohnt jetzt in Cherry Hill. Sie hat ein eigenes Haus.«
Das war ganz nach Wins Geschmack. »Eine allein stehende Witwe aus den Gettos im Westen Philadelphias zieht ins Grüne? Wo mag sie wohl das Geld hernehmen?«
»Glaubst du wirklich, sie hat sich kaufen lassen?«
»Hast du irgendeine andere Erklärung? So weit uns bekannt ist, hat die Frau kein geregeltes Einkommen. Sie hat ihr Leben lang im Armenviertel gewohnt. Plötzlich ist sie Mrs. Schöner Wohnen und Mrs. Mein schöner Garten in einer Person.«
»Könnte auch was anderes sein.«
»Zum Beispiel?«
»Ein Kerl.«
Win schnaubte abweisend. »Eine Zweiundvierzigjährige aus dem Getto gerät nicht an so einen Sugar-Daddy. Das gibt es einfach nicht.«
Myron sagte nichts.
»Und als Nächstes«, fuhr Win fort, »ergänzen wir unsere Gleichung mit Kenneth und Helen van Slyke, den trauernden Eltern eines weiteren toten Kindes.«
»Was ist mit ihnen?«
»Ich habe mir das mal etwas näher angesehen. Auch die beiden haben keine erkennbaren Einnahmequellen. Kenneth' Familie war schon mittellos, bevor die beiden den Bund der Ehe geschlossen haben. Und was Helen betrifft: Falls sie noch Geld gehabt haben sollte, ist es inzwischen hundertprozentig in Kenneth' geschäftlichen Projekten versickert.«
»Das heißt, sie sind pleite.«
»Vollkommen«, antwortete Win. »Nun verrate mir doch bitte, mein lieber Freund, wie sie die Kosten für Brentman Hall aufbringen können.«
Myron schüttelte den Kopf. »Es muss eine andere Erklärung geben.«
»Wieso?«
»Eine Mutter, die sich vom Mörder ihres Kindes kaufen lässt, lasse ich eventuell noch durchgehen. Aber zwei?«
Win sagte: »Du zeichnest die Natur des Menschen in recht rosigen Farbtönen.«
»Und du ziemlich düster.«
»Weshalb ich in diesen Angelegenheiten auch meist Recht behalte«, sagte Win.
Myron runzelte die Stirn. »Und was geht TruPro dann die ganze Sache an?«
»Wieso?«
»Netzhemd hat direkt nach dem Mord den Auftrag bekommen, mich zu beschatten. Wozu?«
»Die Ache-Brüder kennen dich inzwischen. Vielleicht hatten sie Angst, du könntest anfangen zu ermitteln.«
»Na und? Warum sollte sie das interessieren?«
Win überlegte einen Augenblick. »Hat TruPro nicht Valerie vertreten?«
»Ja, aber das war vor sechs Jahren«, sagte Myron. »Noch bevor die Ache-Brüder die Agentur übernommen haben.«
»Hmm. Vielleicht hat es ja auch nichts miteinander zu tun.«
»Was mit wem?«, fragte Myron.
»Womöglich besteht da überhaupt keine Verbindung. TruPro möchte Eddie Crane unter Vertrag nehmen, nicht wahr?«
Myron nickte.
»Und Eddies Mentor - dieser Pavel - arbeitet eng mit TruPro zusammen. Vielleicht dachten sie, du würdest in ihrem Revier wildern.«
»Was den Ache-Brüdern natürlich nicht recht wäre«, ergänzte Myron.
»Genau.«
Nicht ausgeschlossen. Myron ließ es sich probeweise ein bisschen durch den Kopf gehen, konnte sich mit dem Gedanken jedoch nicht richtig anfreunden.
»Oh, und dann wäre da noch was«, fuhr Win fort.
»Was?«
»Aaron ist in der Stadt.«
Myron spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. »Warum?«
»Weiß ich nicht.«
»Wahrscheinlich reiner
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