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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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plapperte Quincy weiter. »Aber irgendjemand muss mich erkannt haben. Und den Rest wissen Sie ja. Als ich festgenommen worden bin, habe ich nach Ihnen gefragt. Ich dachte, Sie könnten ihnen erklären, was wirklich passiert ist.« Quincy beugte sich vor und flüsterte verschwörerisch: »Dieser Detective Dimonte kann ganz schön sauer werden.« »Mhm.«
    »Er hat nur ein einziges Mal gelächelt. Als ich Ihren Namen erwähnt habe.«
    »Ach?«
    »Ich habe ihm erzählt, dass wir Freunde sind. Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus.«
    »Absolut nicht«, sagte Myron.

24
    Myron trat Dimonte und seinem Sidekick Notizblock Krinsky im angrenzenden Vernehmungsraum entgegen. Die beiden Zimmer
    waren völlig identisch. Dimonte freute sich immer noch hämisch.
    »Hätten Sie gerne einen Anwalt?«, fragte er liebenswürdig.
    Myron sah ihn an. »Ihr Gesicht strahlt richtig, Rolly. Neue Feuchtigkeitscreme ?«
    Dimonte lächelte weiter. »Das war wohl ein Nein.«
    »Bin ich verhaftet?«
    »Selbstverständlich nicht. Setzen Sie sich. Wollen Sie etwas trinken?«
    »Klar.«
    »Was möchten Sie denn gern?« Ein prima Gastgeber, dieser Rolly. »Coke? Kaffee? Orangensaft?«
    »Haben Sie Yoo-Hoo?«
    Dimonte sah Krinsky an. Der zuckte die Achseln und ging nachsehen. Dimonte faltete die Hände und legte sie auf den Tisch. »Myron, warum hat Roger Quincy nach Ihnen gefragt?«
    »Er wollte mich sprechen.«
    Dimonte lächelte. Mr. Langmut. »Ja, aber warum gerade Sie?«
    »Ich fürchte, diese Frage kann ich nicht beantworten.«
    »Können Sie nicht«, fragte Dimonte, »oder wollen Sie nicht?«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum können Sie das nicht?«
    »Ich glaube, das fällt unter die anwaltliche Schweigepflicht. Ich muss da noch mal eine Meinung einholen.«
    »Wem seine?«
    »Wessen«, verbesserte Myron.
    »Was?«
    »Wessen Meinung. Genitiv. Nicht wem seine.«
    Dimonte nickte. »So soll das also laufen, ja?«
    »Wie soll das laufen?«
    Dimonte wurde jetzt strenger. »Sie sind ein Verdächtiger, Bolitar. Nein, ich korrigiere. Sie sind der Verdächtige.«
    »Was ist mit Roger?«
    »Er hat abgedrückt. Da bin ich mir sicher. Aber so durchgeknallt wie der ist, hätte er das nie allein hingekriegt. Wenn Sie mich fragen, haben Sie die ganze Sache eingefädelt. Und er hat dann die Drecksarbeit gemacht.«
    »Mhm. Und mein Motiv?«
    »Valerie Simpson hatte eine Affäre mit Duane Richwood. So ist seine Telefonnummer in ihren Terminkalender geraten. Eine weiße Frau mit einem schwarzen Kerl. Was würden die Sponsoren dazu sagen?«
    »Wir sind in den Neunzigern, Rolly. Sogar Leute am Obersten Gerichtshof sind in Mischehe verheiratet.«
    Dimonte stellte einen Stiefel auf seinen Stuhl und stützte sich auf sein Knie. »Vielleicht ändern sich die Zeiten, Bolitar, aber den Sponsoren gefällt's immer noch nicht, wenn ein Schwarzer 'n weißes Mädel pimpert.« Er kratzte sich mit zwei Fingern am Kinn. »Ich erzähl Ihnen mal, wie ich mir das so vorstelle, und Sie sagen mir Ihre Meinung dazu: Duane hat ein bisschen was von einem Spürhund - immer auf der Jagd nach weißem Fleisch. Er nagelt Valerie Simpson, aber der passt es nicht, dass sie nur ein One-night-stand gewesen sein soll. Wir wissen, dass sie ein bisschen durch den Wind ist, schließlich war sie in einer Anstalt. Wahrscheinlich kocht sie obendrein noch fremder Leute Lieblingskaninchen.«
    »Was kocht sie?«
    »Kennen Sie Eine verhängnisvolle Affäre?«
    Myron nickte. »Oh. Der Topf mit dem Kaninchen. Okay.«
    »Also, Valerie Simpson ist durchgeknallt. Sie tickt nicht richtig. Aber jetzt hat sie auch noch die Schnauze voll. Sie ruft also Duane an, wie man in ihrem Terminkalender nachlesen kann, und droht damit, an die Öffentlichkeit zu gehen. Duane hat Schiss. So wie gestern, als ich bei ihm in seinem Appartement war.
    Wen ruft er also an? Sie. Und dann haben Sie Ihren kleinen Plan ausgebrütet.«
    Myron nickte. »Wenn das die Geschworenen nicht überzeugt, weiß ich auch nicht.«
    »Wieso? Ist Geldgier etwa kein gutes Motiv?«
    »Ich kann genauso gut auf der Stelle gestehen.«
    »Okay, Klugscheißer. Wenn Sie es nicht anders wollen.«
    Krinsky kam zurück. Er schüttelte den Kopf. Kein Yoo-Hoo.
    »Sagen Sie mir jetzt, warum Quincy zuerst mit Ihnen sprechen wollte?«, fuhr Dimonte fort.
    »Nein.«
    »Warum nicht, zum Teufel?«
    »Weil Sie meine Gefühle verletzt haben.«
    »Versuchen Sie nicht, mich zu verarschen, Bolitar. Ich stecke Sie mit zwanzig Psychopathen in eine Arrestzelle und erzähl denen,

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