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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Lebens durch Spione spähen. Duane war jung. 21 Jahre alt. Er war nicht einmal verheiratet oder offiziell verlobt. Nichts von dem, was Myron hier sah, hatte etwas mit dem Mord an Valerie Simpson zu tun.
    Bis Duane plötzlich beiseite trat.
    Er hatte die Frau noch einmal kurz umarmt. Sie hatten sich leise unterhalten, doch Myron konnte sie nicht verstehen. Duane blickte nach rechts und links und machte sich dann auf den Weg. Die Frau hatte die Tür schon halb geschlossen, blickte ihm jedoch noch einmal kurz nach. Und da sah Myron sie.
    Die Frau war Deanna Yeller.

26
    Der Morgen danach.
    Myron hatte Duane nicht zur Rede gestellt. Er hatte sich etwas benebelt zu Jessicas Wohnung geschleppt. Dort hatte er die Tür aufgeschlossen und gesagt. »Tut mir Leid. Ich musste -«
    Jessica hatte ihn mit einem Kuss zum Schweigen gebracht. Dann folgte ein leidenschaftlicherer Kuss. Ein gierigerer Kuss. Myron hatte versucht, ihre Avancen abzuwehren, wobei man seine Versuche nicht unbedingt als eifrig bezeichnen konnte.
    Er drehte sich im Bett auf den Rücken. Jessica tappte leise durchs Zimmer. Nackt. Sie zog einen seidenen Morgenrock über. Er beobachtete sie so fasziniert wie immer. »Du machst mich so heiß«, sagte er, »dass meine Zähne schwitzen.«
    Sie lächelte. Wenn Jessica einen Mann ansah, geschah etwas mit ihm. Er atmete flacher, bekam Schmetterlinge im Bauch, litt
    unter unerträglichem Verlangen. Und ihr Lächeln verstärkte diese Symptome um das Zehnfache.
    »Guten Morgen«, sagte sie. Sie beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn sanft. »Wie fühlst du dich?«
    »Meine Ohren knacken noch von letzter Nacht.«
    »Schön, zu wissen, dass ich's noch drauf habe«, sagte sie.
    Die Untertreibung des Jahrtausends. »Erzähl mal von deiner Reise.«
    »Erst erzählst du mir von deinem Mord.«
    Das tat er. Jess war eine fantastische Zuhörerin. Sie unterbrach fast nie, und wenn, dann nur um die richtigen Fragen zu stellen. Sie blickte ihn unverwandt an, ohne dabei dauernd zu nicken oder grundlos zu lächeln. Ihr Blick war konzentriert auf ihn gerichtet, als wäre er der einzige Mensch auf der Welt. Er war leicht benommen, glücklich und ein wenig ängstlich.
    »Der Tod dieser Valerie geht dir ziemlich an die Nieren«, sagte Jessica, als er fertig war.
    »Sie hatte niemanden. Ihr Leben war in Gefahr und sie hatte niemanden.«
    »Sie hatte dich.«
    »Wir waren uns nur einmal begegnet. Sie stand noch nicht einmal bei mir unter Vertrag.«
    »Macht nichts. Sie wusste, was sie an dir hatte. Wenn ich Schwierigkeiten hätte, würde ich mich auch an dich wenden.« Sie legte den Kopf schief. »Woher kanntest du meine Zimmernummer und das Hotel?«
    »Aaron. Er hat versucht, mich einzuschüchtern. Mit Erfolg.«
    »Aaron hat gedroht, mir etwas anzutun?«
    »Dir, mir, meiner Mutter, Esperanza.«
    Sie zögerte, überlegte. »Wenn ich die Wahl hätte, wäre es Esperanza. Falls es denn eine der eben genannten Personen treffen müsste.« »Ich sag's ihm.« Er nahm ihre Hand. »Ich bin froh, dass du wieder da bist.«
    »Kein schonungsloses Verhör?«
    Myron schüttelte den Kopf.
    »Aber ich schulde dir eine Erklärung.«
    »Ich will keine«, sagte er. »Ich will nur mit dir zusammen sein. Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Wir sind Seelenverwandte.«
    »Seelenverwandte?«
    Er nickte.
    »Seit wann weißt du das?«, fragte sie.
    »Schon lange.«
    »Und warum hast du mir bisher nichts davon gesagt?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hatte Angst, dich zu vertreiben.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt ist es wichtiger, dir mitzuteilen, wie ich fühle.«
    Es war still im Zimmer. »Was soll ich jetzt dazu sagen?«, fragte sie.
    »Nichts.«
    »Ich liebe dich, Myron. Das weißt du.«
    »Ja, ich weiß.«
    Schweigen. Ein langes Schweigen.
    Jessica ging durchs Zimmer. Mit offenem Morgenmantel. Sie hatte keine Probleme mit ihrem Körper. Allerdings hatte sie auch keinen Grund dazu. »Ich habe den Eindruck«, sagte sie nachdenklich, »dass es bei diesem Mord eine ganze Menge eigenartiger Querverbindungen gibt. Aber eine Konstante taucht immer wieder auf.«
    Themenwechsel. Das war in Ordnung. Für einen Tag hatten sie genug über sich gesagt. »Welche?«, fragte Myron.
    »Tennis«, sagte sie. »Alexander Cross wird auf dem Gelände eines Tennisclubs umgebracht. Valerie Simpson wird im National
    Tennis Center ermordet. Valerie und Duane haben eine Affäre - beide sind oder waren Tennisprofis. Die beiden Jugendlichen, die angeblich Alexander Cross umgebracht

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