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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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Sie: Antworten auf Fehlurteile und Unterstellungen
    Kontern Sie mit „Gegendarstellung“, Zurückweisung und Nachfrage. Wählen Sie die Antwort aus, die Ihnen am besten gefällt. Unsere Lösungsvorschläge finden Sie im Anhang (→ S. 214).
    1. Fall: Sie möchten an einer Dienstreise nach Italien teilnehmen, bei der wichtige Kontakte geknüpft werden sollen. Eine Kollegin bemerkt mit hochgezogenen Augenbrauen: „Sie wollen mitfahren? Sie sind doch zu alt.“
    Ihre „Gegendarstellung“:
    Ihre Zurückweisung:
    Ihre Nachfrage:
    2. Fall: Gleiche Ausgangslage. Die Kollegin mit den hochgezogenen Augenbrauen bemerkt diesmal: „Sie fahren mit? Und die ganze Arbeit bleibt dann wieder an mir hängen!“
    Ihre „Gegendarstellung“:
    Ihre Zurückweisung:
    Ihre Nachfrage:
    3. Fall: Sie haben ein Konzept erarbeitet, um die Arbeitsabläufe in Ihrem Büro besser zu organisieren. Ihr Chef liest sich die Sache durch und bemerkt: „Na, das ist ja alles noch ein bisschen unausgegoren.“
    Ihre „Gegendarstellung“:
    Ihre Zurückweisung:
    Ihre Nachfrage:
    4. Fall: In Ihrem Betrieb gibt es eine Volleyball-Gruppe, der Sie sich gerne anschließen möchten. Ein Kollege, der eine leichte Abneigung gegen Sie hat, lässt Sie wissen: „Als Brillenträger können Sie an der Gruppe aber nicht teilnehmen.“
    Ihre „Gegendarstellung“:
    Ihre Zurückweisung:
    Ihre Nachfrage:
    Das vergiftete Kompliment
    „Also, ich fand Ihre Ausführungen sehr interessant“, bemerkt ein Kollege, nachdem Sie mit Ihrem Bericht fertig sind. „Ihre Vorschläge sind zwar nicht durchführbar, aber wirklich originell. Und was ich außerdem vermisst habe, war eine gewisse Ordnung Ihrer Gedanken. Das ging alles ziemlich wirr durcheinander, ich konnte Ihnen kaum folgen. Aber Sie haben gut formuliert.“ Solche verqueren Stellungnahmen sind unangenehm, man weiß gar nicht, was man darauf sagen soll. Und genau das ist häufig auch die Absicht des „vergifteten“ Kompliments. Sie sollen glauben, man mache Ihnen ein Kompliment, damit Sie nicht merken, dass Sie eigentlich angegriffen werden.
    Im beruflichen Alltag kommen solche „vergifteten Komplimente“ recht häufig vor. Der Grund: Ihr Gesprächspartner wagt es nicht, Sie offen zu kritisieren – was er aber eigentlich möchte. Deshalb baut er in sein Lob einen mehr oder weniger versteckten Widerhaken ein. Warum aber diese Tarnung? Dafür gibt es zwei unterschiedliche Gründe:
Der andere will Sie um keinen Preis verletzen. Gerade Führungskräfte scheuen offene Worte, weil sie meinen, sie müssten erst mal tüchtig loben, wenn sie kritisieren wollen. Ein folgenschwerer Irrtum.
Der andere will Sie herabsetzen. Vielleicht fürchtet er Sie als Konkurrent oder Sie sind ihm einfach unsympathisch. Beides kann er natürlich nicht zugeben, also tut er so, als würde er es besonders gut mit Ihnen meinen.
    Wenn alle verlogen loben
    In manchen Unternehmen hat sich eine fatale Harmoniesucht eingebürgert. Man findet erst mal alles richtig und großartig, was „geleistet“ wird. Kritik ist etwas Negatives, das die anderen entmutigt. Also erst mal die Leute mit einem Lob „aufbauen“, ehe man sich daran machen kann, Ihnen zu sagen, was man wirklich von ihrer Leistung hält: nämlich nichts. Diese Verlogenheit hat schwere Folgen. Es ist immer weniger möglich tatsächlich zu loben und tatsächlich konstruktive Kritik zu üben. Weil sich jeder fragt: Was meint der Chef jetzt wirklich, wenn er sagt: „Wir haben ein großartiges Jahr hinter uns. Alle haben ausnahmslos erstklassige Arbeit geleistet. Dafür wollte ich mich bei Ihnen aufrichtig bedanken.“ – Ist wirklich alles bestens oder steht eine kolossale Entlassungswelle bevor?
Abhilfe
    Sie müssen irgendwie herausbekommen, was Ihr Gegenüber wirklich meint. Dazu stehen Ihnen zwei Wege offen: Die Nachfrage („Wie meinen Sie das?“) oder die Dolmetscher-Technik, die Sie gleich kennen lernen werden. Im Übrigen sollten Sie dem anderen zu verstehen geben, dass Sie einen ehrlichen Einwand mehr zu schätzen wissen als ein verlogenes Lob.
    Versteckt anschwärzen
    Dies ist die eigentliche Domäne des „vergifteten Kompliments“: Eigentlich will jemand etwas Gemeines über Sie sagen, Sie herabsetzen, Sie anschwärzen. Aber wenn es offen geschehen würde, könnten Sie sich ja wehren oder andere ergreifen für Sie Partei. Dann sähe Ihr Gesprächspartner schlecht aus. Also schickt er ein Kompliment voraus – als falsche Fährte sozusagen, damit alle denken, er sei auf

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