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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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Mund herum?“
„Ich werde diese Frage nicht kommentieren. Warum versuchen Sie eigentlich mich mit allen Mitteln zu provozieren?“
„Sie haben sich vorher nicht richtig informiert. Warum eigentlich nicht?“
    Auf den ersten Blick wirken diese Gegenfragen sehr stark. Der Fragende wird eingeschüchtert und gewissermaßen „mundtot“ gemacht. Manche Führungskräfte setzen solche Fragen daher gerne ein, um lästige Fragen abzuschütteln. Doch damit tun sie sich keinen Gefallen, denn sie zeigen nur, dass sie die Frage als Zumutung empfinden und nicht beantworten wollen. Ist die Frage jedoch berechtigt, erscheint eine solche Gegenfrage als anmaßend und arrogant.
    Der Gegensog
    Wie haben es eben bei den Suggestivfragen angesprochen: Es gibt Situationen, in denen wir uns in einer ganz bestimmten Weise verhalten müssen, sonst verletzen wir die ungeschriebenen Regeln und erscheinen unhöflich, dreist oder dumm. Wenn uns jemand grüßt, sollten wir den Gruß erwidern. Wenn Sie als Gast bei jemandem eingeladen sind, können Sie sich nicht so verhalten, als wären Sie bei sich zu Hause. Solche ungeschriebenen Regeln haben durchaus ihren Sinn und es ist ratsam, sich an sie zu halten. Auf der anderen Seite gibt es Situationen, die uns eine bestimmte Reaktion aufzwingen, die wir eigentlich gar nicht wollen. Es ist so, als würden wir in einen Sog geraten, der uns einfach mitreißt. Wir verhalten uns so, als könnten wir gar nicht anders. Können wir aber oftmals doch. Wir müssen nur versuchen, einen „Gegensog“ aufzubauen, um die Situation zu durchbrechen.
    Erster Schritt: Den Sog erkennen
    Machen Sie sich klar, dass von bestimmten Situationen eine Sogwirkung ausgeht. Dann haben Sie eine gute Voraussetzung geschaffen, sich diesem Sog zu entziehen. Manchmal sind diese Situationen ganz banal und es liegt nur an einer bestimmten Art der Formulierung, dass wir so und nicht anders handeln. Von den Suggestivfragen war bereits die Rede, ein anderes Beispiel sind die unvollständigen Alternativen, auf die wir gleich zu sprechen kommen.
    Zweiter Schritt: Klären Sie die Alternativen
    Nicht immer muss es negative Folgen haben, wenn Sie sich einfach dem Sog überlassen. Unter Umständen ist es sogar die beste Alternative. Dazu müssen Sie aber wissen, was Ihre Interessen sind und was Sie sonst noch für Möglichkeiten haben. Dann können Sie sich souverän entscheiden, ob Sie dem Sog folgen oder ihn bewusst durchbrechen.
    Dritter Schritt: Durchbrechen Sie den Sog
    Haben Sie sich einmal für einen „Gegensog“ entschieden, dann ist es oft gar nicht schwierig, den Sog zu durchbrechen. Eine einfache Formulierung kann dem Sog schlagartig seine ganze Kraft entziehen und den anderen mit einer neuen Sogwirkung konfrontieren, diesmal aus der Gegenrichtung.
    Der Gegensog bei Suggestivfragen
    „Sie wollen doch wohl keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen?“ hieß unser Beispiel für die Suggestivfrage. Wenn Sie sich gegen den Sog entschieden haben, antworten Sie: „Doch genau, eine Grundsatzdiskussion will ich jetzt führen.“
    Eine solche Antwort entfaltet eine außerordentlich starke Wirkung. Der Sog der Suggestivfrage ist augenblicklich verschwunden. Ihr Gegenüber muss Ihnen gegenüber jetzt erst einmal begründen, warum er keine Grundsatzdiskussion führen will. Und Sie sind im Vorteil. Allerdings wirken solche offensiven Feststellungen im Vergleich zur Nachfrage („Wieso wollen Sie keine Grundsatzdiskussion führen?“) sehr herausfordernd. Wenn wirklich niemand außer Ihnen eine „Grundsatzdiskussion“ führen will, haben Sie ganz schlechte Karten. Sie können Ihr Statement auch ein klein wenig abmildern, indem Sie die Suggestivfrage noch einmal wiederholen. Oder indem Sie die rhetorische Frage vorausschicken: „Warum nicht?“
    Beispiel: Gegensog – So wehren Sie sich gegen Suggestivfragen
    In der Kantine packt Herr Peters seine Zigaretten aus. Frau Gubitz bemerkt: „Sie wollen hier doch wohl nicht rauchen?“ – „Doch“, sagt Herr Peters, „ich will hier rauchen.“
Unvollständige Alternativen
    Ein häufiges Mittel, um Ihnen eine bestimmte Reaktion abzufordern: Ihr Gegenüber fordert Sie auf, zwischen mehreren Möglichkeiten zu wählen. Dabei gibt es Lösungen, die Ihnen besser gefallen, doch dienennt er nicht. Dagegen können Sie sich ganz einfach wehren: Sie bringen die unterschlagene Alternative wieder ins Spiel – sofern Sie sie kennen. Frage: „Sollen wir uns eine Pizza kommen lassen oder möchtest du

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