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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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Fuhr sich nur fahrig durchs Haar und presste schließlich die Lippen zusammen.
    Tom rieb sich wild, schnellte mit dem Becken nach vorn und drückte dabei seine Spitze an der Seitenwand platt. Los, sieh hin. Das inszeniere ich nur für dich!
    Endlich. Baxter ging einen Schritt zur Seite, legte die Hände aufs Glas und kniete sich langsam hin. Er presste seinen Mund an die Scheibe und leckte über die kalte Fläche, hinter der Toms Lust kurz vorm Explodieren war.
     Widerlich. Und erregend, entsetzlich erregend. Baxter dort knien zu sehen, war unfassbar. Warum nahm er ihn nicht in seinen Mund? Warum hinter Glas? Er hätte Tom nur aus der Dusche ziehen müssen. Anscheinend wollte er die Illusion. Die sollte er haben. Tom stützte sich ab, war grob zu sich. Gefiel Baxter das? Und ob. Er leckte wie ein Besessener.
    Als Tom an die Scheibe spritzte, stöhnte Baxter lauter als er. Selbst durch das Wasserrauschen war es zu hören. Gierig glitt seine Zunge über die am Glas hinabrinnende Flüssigkeit, ohne sie aufhalten zu können.
    Baxter würde darum betteln, ihn vögeln zu dürfen. Vielleicht bezahlte er ihn irgendwann sogar dafür. Nicht nur mit den Operationen, auch mit Geld. Ein Kinderspiel.

***
     
    Ununterbrochen das Telefon anstarren brachte nichts. Warum rief dieser Laborheini nicht an? Guido hatte ihn aus der Leitung geschmissen. Der wievielte Anruf war es gewesen? Ach egal. Klaus hatte seinen Stolz. Bis auf sein Haus, sein verwaistes Bett, einen leeren Garten und Lungenkrebs hatte er sonst nicht mehr viel, aber immerhin das. Nein, er würde nicht noch einmal von sich aus anrufen. Guido hatte versprochen, sich zu melden. Klaus blätterte in Hendriks Aufzeichnungen. Mittlerweile kannte er jede Zeile.
    Schlangenhaut. Verdammt noch mal. Und dann diese Bilder dazu. Bei dem Video hatte er Herzrasen und einen scheußlichen Hustenanfall bekommen. Zu viel Aufregung, zu viel Leid, das konnte er nicht mehr verkraften. Seine Finger tanzten stockend um die Notfallschachtel Zigaretten. Nein. Es musste ohne gehen. Wenigstens wollte er lange genug leben, um dieses Rätsel zu lösen. Rätsel waren gut, Rätsel lenkten von Bitterem ab. Das scharfe ‚Rrrring‘ spießte sich durch sein Ohr, durch jede Nervenbahn, die noch nicht von Teer durchsetzt war. „Guido? Rede!“
    „Mir ist schlecht. Ich kann nicht reden.“
    „Reiß dich zusammen, ich sterbe und rede trotzdem.“
    Am anderen Ende hustete und röchelte es, dabei war er es, dem der Krebs über die verklebten Lungenbläschen kroch.
    „Die DNA der oberen Hornschichten ähnelt der einer Aipysurus laevis. Aber nur entfernt.“
    „Bitte?“
    „Einer Riffschlangenart.“
    „Sag das doch gleich.“
    „Die Dinger sind beige, aber Scheiß auf die Farbe. Kann auch sein, dass ich total daneben liege, denn es kommt noch heftiger. Das Programm zeigt mir zusätzliche DNA-Sequenzen an, die ich noch nie gesehen habe.“ Schnarrend holte Guido Luft, eine Fähigkeit, um die ihn Klaus beneidete. „Und jetzt kommt der Hammer. Die unteren Hautschichten, also die, auf denen die Schuppen aufsitzen, weisen menschliche DNA auf. Was, um Himmels willen, hast du mir da gegeben? Das dürfte es nicht geben, nie, nirgends, unter keinen Umständen.“
    Ein eklig schmieriger Schweißfilm bildete sich auf Klaus’ Stirn. Auch auf seiner Brust. So vorsichtig wie möglich holte er Luft. Und hustete.
    „Stirb später. Ich will wissen, woher du die Probe hast“, fauchte Guido wenig rücksichtsvoll. „Mir schlottern die Knie. Vor meinen inneren Augen sehe ich Sphinxen und Drachen und die Midgardschlange kam auch vorbei.“
    Heiliges Kanonenrohr, war der Junge nervös. Guidos Stimme bebte wie zu weicher Wackelpudding.
    „Die Probe stammt aus Schottland.“ Der Rest des Hustenanfalls landete im Taschentuch. Inklusive roter Sprenkel. „Loch Morar. Sagt dir das was?“
    Das pfeifende Geräusch kam diesmal zum Glück nicht aus seiner Lunge. „Ich glaub’s nicht“, hauchte Guido in den Hörer. „Wir haben ein Stück von Nessis Verwandtem im Röhrchen.“
    War es normal, dass Klaus’ Finger kälter wurden, als sie ohnehin schon waren? Dass sich der Schreibtisch nicht entschließen konnte, ruhig zu stehen? Hendrik hatte etwas gefunden. Der Mann auf dem Video, der Tote auf dem Felsen, alles war real. Hendrik hatte etwas am Haken gehabt. Etwas Großes. „Ich brauche deine Ergebnisse.“
    „Die Endgültigen brauchen noch ein bisschen, aber was ich bis jetzt habe, ist dein.“ Guido räusperte sich.

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