Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
Vom Netzwerk:
cool.
    „Ihre Augen ...“
    „Ja, ich mag sie auch. Sehen Sie ein bisschen länger hinein und Sie erkennen ihre Zukunft darin.“ Einen Moment Ekstase, ein paar Milliliter Blut weniger. Die Frau roch gut. Wann hatte er zuletzt diesen metallischen Geschmack auf der Zunge gefühlt? Als er Samuel verführt hatte. Samuel ließ sich nicht mehr verführen, also rutschte diese Frau auf den ersten Platz der Warteschlange.
    „Vielleicht können Sie mir tatsächlich helfen.“ Sie befreite sich mit einem nervösen Lächeln und zeigte hinter sich. „Leider habe ich eine Motorpanne. Mein Wagen steht dort vor der Einfahrt. Wenn Sie kurz mitkommen könnten?“

***
     
    „Ihr seid schon wach?“ Als ob es ein Vergehen wäre, morgens frühstücken zu wollen, blickte ihnen Erin finster entgegen. „So früh kommt ihr nie vom Mist gekrochen.“
    „Das war Samuels Idee.“ Wäre es nach Laurens gegangen, hätte er noch stundenlang schlafen können, aber Samuels Magen hatte in einer Tour geknurrt.
    „Hunger, hm?“ Erin nickte zum Frühstückstisch. „Wer das Abendessen verschläft, hat selber Schuld.“
    „Danke für die Belehrung. Gibt’s auch Speck zu meinen Eiern?“ Samuel registrierte mit zusammengezogenen Brauen die noch leeren und sauberen Bratpfannen. Offenbar hatte Erin wirklich noch nicht mit ihnen gerechnet.
    Samuel nahm sich einen Kaffee und sah Erin dabei zu, wie sie das Gas andrehte und Öl in die Pfannen goss. „Wo ist Raven?“
    „Er wimmelt eine Frau ab, die das Haus fotografieren will. Für irgendeine Zeitung. Ich glaube, sie kommt aus Deutschland, jedenfalls klingt sie so.“
    Samuel sah auf. „Hat die nen Vogel?“
    „Schöner Wohnen oder Landleben. Wetten?“ Seine Mutter schwärmte auch von Cottages, Nahaufnahmen von selbstgenähten Kissenbezügen und patinierten Tontöpfen mit Grünzeug drin.
    „Kann sein“, murmelte Erin den Eiern zu, die Stück für Stück den heißen Pfannenboden küssten. „Geh Raven mal holen.“
    Da sich Samuel nicht in Bewegung setzte, galt Erins Befehl wohl ihm.
    An der Haustür war weder eine Frau noch Raven. Dasselbe galt für die Einfahrt, fürs Treppenhaus, für Ravens Zimmer. Auf dem Rückweg schaute Laurens noch in den kleinen Salon; auch leer.
    „Der wird sich schon einfinden“, kommentierte Samuel die Botschaft, dass sein Bruder verschwunden war. „Leiste wenigstens du mir Gesellschaft. Erin plündert den Gemüsegarten und mit etwas Glück haben wir vorläufig unsere Ruhe vor ihr.“ Er saß am Tisch, sein linkes Bein war angezogen und die schuppigen Zehen tippten auf der Sitzfläche des Küchenstuhls. Er schaufelte sich abwechselnd seine Rühreier hinein und schmierte in den Kaupausen Marmeladenbrötchen.
    Was für ein geniales Motiv. Automatisch suchten Laurens’ Finger den Kontakt zu Papier und Stift. Auf dem Sideboard lag der Notizblock für die Einkaufszettel samt Kuli. Hervorragend.
    Nur ein paar Striche, das musste reichen. Der Fuß würde eine Herausforderung, selbst ohne Schuppen fiel es Laurens schwer, Zehen zu zeichnen.
    Die Schultern, der leicht gekrümmte Rücken, die elegante Linie am Hals entlang bis zum Kinn. Aber etwas fehlte noch; eine verträumte Dynamik oder besser noch, ein lässiges Versunkensein in den Moment. Beides war typisch für Samuel.
    „Nimm mal die Teetasse.“ Jedenfalls sähe sie in seiner Hand besser aus, als die Ei verklebte Gabel.
    Samuel schaute von der Zeitung hoch, die er nebenbei durchblätterte, ohne sich jedoch auf einen Artikel länger als zwei Sekunden zu konzentrieren. „Warum?“ Statt nach der Tasse zu greifen, hielt er Laurens sein Marmeladenbrötchen vor die Nase. Die Unterseite war mit Eipampe und ausgelassenem Fett vollgesogen. Kein kultivierter Mensch aß Rührei und Marmeladenbrötchen vom selben Teller. Es wurde Zeit sich einzugestehen, dass Samuels Gene zur Hälfte aus vorzivilisierten Zeiten stammten.
    „Nun beiß schon ab.“ Samuels aufmunterndes Lächeln passte nicht zu Laurens’ flauem Gefühl im Magen. „Du bist mir zu dünn.“
    „Ach ja?“ Wo? Weder seine Schultern noch seine Knie waren übertrieben knochig. Einen sichtbaren Bizeps hatte er auch, das Sixpack war zu erkennen und sein Magen wirkte nicht eingefallen. Oberschenkel und Hintern waren muskulös. Was wollte Samuel noch? Und vor allem, warum grinste er bis zu den Ohren?
    „Hast du wirklich Angst, dass du mir nicht gefallen könntest?“ Samuel schwenkte das Brötchen immer noch vor Laurens’ Nase hin und her. „Keine Sorge. Du

Weitere Kostenlose Bücher