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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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mit einem roten Verschluss. Es war randvoll mit schmalen Kapseln. „Das hier zum Beispiel ist ein blitzschneller Tod.“ Die Kapseln klackerten, als er sie hin und her schüttelte. „Für den Notfall, weißt du? Dieses Gift hat Isabell selbst hergestellt, als Fingerübung, sozusagen. Sie ist keine Frau, die etwas dem Zufall überlässt. Auch nicht den eigenen Tod.“
    Gift. Das war es. Dazu brauchte er keine Stärke. Dazu brauchte er nur Laurens und eine gute Gelegenheit.
    „Isabell ist im Drogengeschäft“, plauderte Baxter und legte sich zu Tom aufs Bett. „Ich habe sie in Moskau kennengelernt. Bei einem Ärztekongress. Ist das nicht lustig? Plötzlich stand sie im Foyer des Hotels vor mir und hat mich angefleht ihr zu helfen. Visa für ein halbes Jahr, ein volles Konto. Plötzlich konnte ich mir Anteile an einer Privatklinik leisten. Davon hatte ich immer geträumt.“
    „Wie wirkt das?“ Was interessierte Tom das Geschwafel über eine russische Kriminelle? Er hielt Baxter das Röhrchen hin. „Ist es ein leidvoller oder ein schmerzfreier Tod?“
    „Keine Ahnung.“ Nebenbei zog sich Baxter die Hose aus. „Es wirkt recht schnell. Vielleicht ist es sogar schlichtes Zyankali. Was weiß ich? Ich hoffe, es nie nehmen zu müssen.“
    Wenn er nicht gleich mit dem albernen Kichern aufhörte. Tom schüttete eine der Kapseln aufs Bett und zog die Hülsen auseinander. Weißes feines Pulver rieselte heraus. Vorsichtig schnupperte er. Kein Eigengeruch. Den Geschmack konnte er schlecht bei sich selbst prüfen.
    „Spinnst du?“ Baxter sprang erschrocken auf. „Nachher wirkt das auch über die Haut oder die Nasenschleimhäute! Hör sofort auf, daran zu riechen!“
    Gift. Schnell, hoffentlich qualvoll, aber wenigstens Hundertprozent tödlich. Und es befand sich hier. Bei Baxter.

***
     
    Der Wassertropfen wurde länger, riss ab und platschte ins Becken. Siebenhundertdreiundzwanzig. Laurens zog die Knie näher an die Brust. Seine Beine hatten längst kein Gefühl mehr. Ein neuer Tropfen bildete sich, wurde lang, fiel ab. Siebenhundertvierundzwanzig. Keine Nachricht von Samuel. Siebenhundertfünfundzwanzig. Er schlug mit der Faust an die Fliesen. Ein Wunder, dass sie nicht rissen.
    Siebenhundertsechsundzwanzig.
    „Komm da raus oder ich trete die verdammte Klotür ein!“ Jareks Stimme bebte vor Zorn. „Ich schwör’s dir, ich mache Kleinholz aus dem beschissenen Ding!“
    Siebenhundertsiebenundzwanzig. Am besten, er reparierte den Hahn gleich. Das rettete ihm eine knappe Stunde. Später würde seine Hand keine Zange mehr halten können. Sie war schon geschwollen, blutete längst.
    Samuel würde sich nicht melden. Würde ihm nicht sagen, dass er ihn trotz allem noch liebte. Würde ihm nicht sagen, dass er ihm verzieh. Wieder schmetterte er die Faust an die Wand. Der Schmerz zuckte seinen Arm hoch und betäubte das Nichts in seiner Brust für weitere vier Wassertropfen. Dann fiel es über ihn her.
    „Laurens! Komm da raus!“ Jareks Stimme überschlug sich. Sie übertönte Laurens’ Schluchzen, für das er sich nicht mal mehr schämen konnte.
    Nur ein Wort, nur ein verdammtes Wort von Samuel. Die Kuppe seines Zeigefingers kannte längst den Weg übers Tastenfeld.
    „Der Gesprächspartner ist vorübergehend nicht erreichbar.“
    Sein in Morar zurückgelassenes Herz zerriss zum zweiten Mal.
    Ein Krachen, splitterndes Holz, Jarek stolperte ins Bad. Der Kerl hatte tatsächlich die Tür eingerannt. Sehr gut. Eine Fahrt zum Baumarkt, Rahmen abschleifen. Das rettete ihn davor, den Verstand zu verlieren.
    „Miyu hat nicht umsonst angerufen!“ Jarek packte ihn am Kragen und schleppte hinter sich her. Im Flur knallte er ihn an die Wand und baute sich drohend vor ihm auf. „Sie schmeißt eine Fete. Für dich, für mich, für die ganzen Nerds und ihre Freunde, die an diesem peinlichen Onlinespiel mitgebastelt haben.“
    „Ist mir scheiß egal. Leihst du mir deinen Wagen? Ich muss Schrauben und Schleifpapier kaufen.“
    Jarek kniff die Augen zusammen, zog ihn von der Wand weg und bugsierte ihn in die Küche. „Setzen und zuhören.“
    Als Laurens stehen blieb, rammte ihm Jarek den Stuhl in die Kniekehlen.
    „Dir ist alles scheißegal und deshalb kommst du mit. Miyu will ne Motto-Party. Passend zu diesem Drachenmist. Weiß der Teufel, wer ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, aber wir werden uns wie die Bekloppten in Grün packen und mit Pappmaschee-Zacken zieren.“
    „Du. Nicht ich. Ich bleibe hier und repariere die

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