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Schlangenhaus - Thriller

Schlangenhaus - Thriller

Titel: Schlangenhaus - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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gebrechlicher als John Allington, vielleicht keine so hohe Dosis notwendig gewesen. Und dann waren da noch die Spuren von Erbrochenem auf dem Kissen neben ihrem Kopf, jenem Kissen, das ihr wahrscheinlich aufs Gesicht gedrückt worden war. An Violets Tod konnte ich nichts Willkürliches entdecken. Ihr Mörder war auf Nummer sicher gegangen.
    Doch wenn man sämtliche Vorfälle zusammennahm, dann wirkte das alles so … zusammenhanglos, sogar chaotisch; es war kein Muster erkennbar: das Handeln eines verwirrten, gestörten Menschen.
    Wenn ich vier Leute umbringen wollte, Matt Hoare, dann würde ich das verdammt noch mal sehr viel geschickter anstellen!
    In der Kirche war es still geworden. Und den Bruchteil einer Sekunde lang überlegte ich, ob ich laut gebrüllt hatte. Doch niemand achtete auf mich, und gleich darauf begann die Orgel zu spielen. Die Gemeinde erhob sich zum Gesang. Das Lied hatte Vanessa ausgesucht, eines von Mums Lieblingsstücken. Ich konnte nicht mitsingen. Ich konnte den Blick nicht von den Bodenplatten heben.
    Vier Schwertgriffe. Vier Verdächtige. Nummer eins: Allan Keech, mit tatkräftiger Unterstützung durch die Gang seines Bruders. Sie hatten Lügen über mich erzählt, man hatte sie beim Haus der Witchers herumlungern sehen. Die Bande war ein übler Haufen, und ich hegte nur wenig Zweifel daran, dass die tote Kreuzotter an meiner Haustür auf ihr Konto ging. Aber hielt ich sie wirklich für fähig, einen Mord zu begehen?

    Nummer zwei: der alte Mann, den außer mir niemand richtig zu Gesicht bekommen hatte. Er war in mein Haus eingebrochen und hatte eine Schlange zurückgelassen. Es war nicht abwegig, anzunehmen, dass er dasselbe auch anderswo getan hatte. Ich war davon ausgegangen, dass er einer der Witcher-Brüder war, seines Alters und der äußerlichen Ähnlichkeit wegen, und weil ich ihn im Haus der Witchers gesehen hatte. Saul oder Harry konnte es nicht sein – beide waren unbestreitbar tot. Wie Archie sah er überhaupt nicht aus. Ulfred hatte niemals existiert. Blieb nur Walter übrig.
    Nummer drei: Sean North war zu Matts Lieblingsverdächtigem avanciert. Matt wollte nicht, dass ich der Mörder war, zu meiner unendlichen Erleichterung. Doch was Sean anging, irrte Matt sich. Tief in meinem Herzen wusste ich das. Was immer Sean auch in Papua-Neuguinea getrieben hatte, er würde nicht so mit Schlangen umgehen, wie die Tiere in meinem Dorf behandelt worden waren. Menschen mochten ihm völlig egal sein, aber Sean North würde niemals ein Tier quälen.
    Und der vierte Verdächtige? Nun ja, das war dann wohl ich. Laut Tasker und Knowles war ich der Staatsfeind Nummer eins. Ich war gestört, nahm Rache für das Leid, das mir als Kind zugefügt worden war. Ich tat es, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, nach der ich mich sehnte. Ich war ein Parasit, stellte schutzlosen alten Menschen nach, tauschte Trost und Gesellschaft gegen ihren weltlichen Besitz. Und es gab Beweise, die gegen mich sprachen: die Kreuzottern, sowohl die tote als auch die lebendige, die auf meinem Grund und Boden gefunden worden waren, meine Fingerabdrücke überall auf Violets Leichnam; ganz zu schweigen von dem gefälschten Testament.
    Die ganze Geschichte war eine eigenartige Kombination aus Zufälligem und kühl Kalkuliertem. Das Wissen, wie man Kreuzottern melkt und ihr Gift mit einer Spritze injiziert, wies auf einen gewissen Bildungsstand hin, gar nicht zu reden
davon, mit der giftigsten Schlange herumzuhantieren, die der Menschheit bekannt war. Und doch waren die Attentate im Haus der Poulsons und der Hustons dem Zufall überlassen worden. War ich auf der Suche nach einem gerissenen Killer? Oder nach dem genauen Gegenteil?
    Und der arme Bennie, der ganz allein mit einer Giftschlange hatte kämpfen müssen, während beide ertranken. Was in aller Welt sollte das? Und wieso machte sich jemand die Mühe mit Kreuzottern, wenn er einen oder zwei Taipane zur Verfügung hatte? Wollte er sich die papuanischen Schlangen fürs große Finale aufheben?
    Inzwischen war ich wohl völlig gebannt von dem Muster zu meinen Füßen. Vier Schwertgriffe: vier Verdächtige, vier Opfer. Der Kreis im Herzen des Musters könnte die Gewalt bedeuten, die ihnen allen angetan worden war. Doch die Schwertgriffe, die sich einander entgegenstreckten, formten fast einen weiteren, äußeren Kreis. Gab es da eine Verbindung zwischen den Opfern, die mir entging? Und würde sie auf den wahren Täter hinweisen?
    Wir erhoben uns abermals. Mein Schwager und

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