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Schlangenhaus - Thriller

Schlangenhaus - Thriller

Titel: Schlangenhaus - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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Er erwiderte meinen Blick, und ich wusste, dass er sich noch immer nicht entschieden hatte, auf welcher Seite er stehen würde.
    Rasch drehte ich mich um und ging wieder ins Haus. In der Küche hatte ich einen Eimer gesehen. Je früher ich anfing, desto schneller würde ich fertig sein.

    Fünf Minuten später erfüllte der beißende Geruch verängstigter Ringelnattern die Küche. Wenn man sie bedroht, sondern sie eine stinkende Substanz aus dem Hinterteil ab. Völlig harmlos, aber ungemein widerlich. Außerdem setzen sie sich – in Anbetracht ihrer Größe – ziemlich heftig zur Wehr, und zweimal konnte ich es gerade noch vermeiden, gebissen zu werden. Soweit ich es erkennen konnte, waren es alles
junge, gesunde Exemplare, möglicherweise zu Beginn dieses Frühlings geschlüpft oder vielleicht auch gerade ein Jahr alt.
    Ich hörte Stimmen, Schritte, dann das Öffnen der Haustür.
    »Ich schiebe Wache an der Tür. Tut mir leid, Jungs, ich kann Schlangen nun mal nicht ausstehen.«
    »Schlappschwanz!« Wer immer dies äußerte, zog das z übermäßig in die Länge , um ein Zischgeräusch daraus zu machen. Sie waren zu laut. Männer – wie schnell Angst doch in Angeberei umschlägt. Aus der schlotternden Schar war eine abenteuerlustige Jungenbande geworden.
    »Sie ist hier drin.«
    Ich drehte mich um. Vier Männer: mein bärtiger Nachbar, Keechs Freund Steve, Daniel Huston und ein Neuzugang, der ruhige Dunkelhaarige – Matt – von dem Dorftreffen. Einige trugen Eimer, Daniel hatte die Transportkisten aus meinem Auto geholt, und Steve hatte einen Stapel Kissenbezüge über dem Arm. Der Fairness halber musste man sagen, dass sie genau das getan hatten, worum ich gebeten hatte, und zwar ohne Zeit zu verschwenden.
    »Was zum Teufel ist denn das für ein Gestank?«
    »Stinksaure Ringelnattern«, antwortete Matt. Sein Blick begegnete dem meinen. Hinter der Brille waren seine Augen von einem sanften Grau.
    »Ich komme schon allein klar, vielen Dank«, murmelte ich, während ich mich abwandte, um weiterzumachen. Gleich darauf wurde mir klar, dass niemand sich rührte.
    »Ich kann besser arbeiten, wenn es im Haus still ist.« Ich drehte mich wieder zu den Männern um. »Sie sollten das hier jetzt mir überlassen.«
    »Ist schon okay, wir helfen Ihnen«, erbot sich der Mann mit dem Bart.
    Oh, wollte man mir denn keine Ruhe gönnen? Es war mitten in der Nacht, wir waren von Schlangen umgeben, und trotzdem
konnte ich die Menschen nicht dazu bewegen, mich in Frieden zu lassen. Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich kann nicht zulassen, dass Sie hier mitmachen«, wehrte ich ab. »Wenn einem von Ihnen etwas passiert, könnte ich haftbar gemacht werden.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Matt.
    Ich starrte in kühle graue Augen.
    »Es bestehen keine vertraglichen Beziehungen zwischen Ihnen und uns«, fuhr er fort. »Und Sie stehen uns gegenüber in keinerlei Sorgfaltspflicht. Wir sind aus freiem Willen hier. Wir haben Ihren Rat gehört und lehnen es ab, ihn anzunehmen. Die Poulsons sind unsere Freunde, und wir möchten ihnen helfen.«
    Schweigen. Alles klar, er war Anwalt. Einen Moment lang war ich versucht, das Ganze ihnen zu überlassen. Doch die Botschaft hinter dieser rechteckigen Brille war klar: Ich würde nicht gewinnen.
    »Hat schon mal jemand von Ihnen mit Schlangen zu tun gehabt?« Vier Köpfe wurden geschüttelt.
    »Okay, denken Sie immer daran, dass sie Ihnen nichts tun können«, erklärte ich, »also reizen Sie sie auf keinen Fall. Lenken Sie sie mit einer Hand ab, und greifen Sie sie schnell mit der anderen… Heben Sie die Schlangen sanft und fest hoch, und tun Sie sie in einen Eimer. Nicht mehr als vier Stück pro Behälter. Wenn die Eimer voll sind, stellen Sie sie nach draußen. Kann der Mann da draußen auf sie aufpassen?«
    Kopfnicken und gemurmelte Zustimmung.
    »Und er sollte auch niemand anderen hier reinlassen«, fügte ich hinzu; ich fürchtete die Ankunft von Allan Keech und seinem Mob, genau in der richtigen Stimmung für eine kleine Ringelnatter-Hatz.
    »Okay«, meinte Daniel. »Bringen wir’s hinter uns.«
    »Ich übernehme die Zimmer oben«, sagte ich.
    Ich nahm ein paar Kissenbezüge und ging durch den Flur.
Als ich die Wendeltreppe hinaufstieg, spürte ich jemanden hinter mir, doch erst als ich um die Biegung kam, erkannte ich, dass es Matt war.
    »Moment«, sagte er und griff durch die Treppe nach oben, an meinem rechten Bein vorbei. »Hab ich dich.« Mit triumphierendem Grinsen hielt er eine

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