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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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seit dem Tag treu verbunden, an dem dieser die Corporation gegründet hatte, jene Firma, die den Trampfrachter betrieb. Zwischen ihnen herrschte eine tiefe Freundschaft, die auf gegenseitigem Respekt und zahllosen gemeinsam gemeisterten Gefahren beruhte.
    Hanley hob einen Aktenkoffer vom schadhaften Deck hoch. »Du kennst doch den berühmten Ausspruch: ›Diamanten sind des Söldners besten Freunde.‹«
    »Den habe ich noch nie gehört«, sagte Linc.
    »Doch, doch, genau so lautet er.«
    Es hatte einen ganzen Monat gedauert, das Geschäft mittels mehrerer geheimer Treffen zustande zu bringen. Die Bedingungen waren klar und simpel. Im Tausch gegen ein Viertelpfund Rohdiamanten lieferte die Corporation Samuel Makambos kongolesischer Revolutionsarmee fünfhundert AK-47-Sturmgewehre, zweihundert raketengetriebene Granaten, fünfzig RPG-Granatwerfer und fünfzigtausend Schuss 7.62 mm Warschauer-Pakt-Munition. Makambo hatte nicht gefragt, woher die Mannschaft eines Trampfrachters eine solche Menge an militärischem Gerät beziehen konnte, und Cabrillo wollte ebensowenig wissen, wie der Rebellenführer so viele Diamanten heranschaffen konnte. Aber da sie aus diesem Teil der Welt stammten, war er überzeugt, dass es sich um Blutdiamanten handelte, von Sklaven zutage gefördert, um die Revolution zu finanzieren.
    Da er Jungen im Alter von dreizehn Jahren für seine Armee rekrutieren konnte, brauchte Makambo Waffen weitaus dringender als Soldaten, daher würde diese Waffenlieferung dafür sorgen, dass seinem Versuch, die wacklige Regierung zu stürzen, gute Chancen beschieden waren.
    Ein Matrose ließ die Gangway auf den Pier hinab, und Linc betrat mit Cabrillo und Hanley im Schlepptau den Kai. Der einzelne Rebellenoffizier trennte sich von seiner Prätorianergarde und kam auf Franklin Lincoln zu. Er salutierte vor Linc, und Linc erwiderte den Gruß, indem er lässig gegen den Schirm seiner Fischermütze tippte.
    »Captain Lincoln, ich bin Oberst Raif Abala von der kongolesischen Revolutionsarmee.« Abala bediente sich einer Mischung aus Englisch, Französisch und Eingeborenensprache. Seine Stimme klang ausdruckslos, ohne eine Spur von Modulation oder Menschlichkeit. Er nahm seine Sonnenbrille nicht ab und klopfte weiter mit der Reitgerte gegen die Seitennaht seiner tarnfarbenen Kampfhose.
    »Oberst«, sagte Linc und hob die Arme hoch, während ihn ein pockennarbiger Adjutant nach Waffen abtastete.
    »Unser oberster Führer, General Samuel Makambo, schickt Ihnen seine Grüße und bedauert, dass er Sie nicht persönlich treffen kann.«
    Makambo hatte seinen seit einem Jahr andauernden Aufstand von einer geheimen Basis tief im Dschungel aus geleitet. Er war nicht mehr gesehen worden, seit er zu den Waffen gegriffen hatte, und hatte es geschafft, sämtliche Versuche der Regierung, sein Hauptquartier zu infiltrieren, zu vereiteln. Außerdem hatte er zehn handverlesene Soldaten töten lassen, die versucht hatten, der Revolutionsarmee mit der Absicht beizutreten, ihn zu ermorden. Genauso wie bei bin Laden oder Abimael Guzman, dem ehemaligen Anführer des Goldenen Pfades in Peru, trug die Aura der Unbesiegbarkeit erheblich zu seinem Charisma bei, auch wenn sein Umsturzversuch das Blut Tausender gekostet hatte.
    »Sie haben die Waffen mitgebracht.« Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    »Und Sie werden sie zu sehen bekommen, sobald mein Partner die Steine untersucht hat.« Lincoln deutete mit einer lässigen Geste auf Max.
    »Wie wir es vereinbart haben«, sagte Abala. »Kommen Sie.«
    Auf dem Kai war ein Tisch aufgestellt worden. Die Beleuchtung kam von einer Lampe, die von einem tragbaren Generator gespeist wurde. Abala schwang ein Bein über einen der Stühle und setzte sich, wobei er seine Peitsche auf den Tisch legte. Vor ihm lag ein brauner Sisalbeutel, der die Aufschrift einer französischen Lebensmittelfirma trug. Max ließ sich dem afrikanischen Rebellen gegenüber nieder und beschäftigte sich mit dem Inhalt seines Aktenkoffers. Er holte eine elektronische Waage, einige Gewichte zum Kalibrieren und außerdem einige mit Maßeinteilungen versehene Plastikbehälter heraus, die mit einer glasklaren Flüssigkeit gefüllt waren. Hinzu kamen Notizbücher, Bleistifte und ein kleiner Taschenrechner. Wächter hatten sich hinter Abala aufgebaut, und ebenso hinter Max. Zwei weitere hielten sich in Cabrillos und Lincs Nähe auf, bereit, sie beim geringsten Zeichen des Rebellenführers niederzumachen. Eine Aura der Gewalt lag

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