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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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Lizzy.«
    »Bitte helfen Sie mir, Lizzy. Ich will wissen, was Anthony Melbourne im Schilde führt. Wenn ich mich nicht um meine Familie kümmern müsste, würde ich ihn selbst beschatten.«
    »Und was ist mit diesem Michael?«
    »Wenn Sie zu seiner Person auf eigene Faust Nachforschungen anstellen wollen, tun Sie das. Aber wenn Sie meinen Auftrag annehmen, möchte ich, dass Sie fünfundneunzig Prozent der Zeit,die Sie mir in Rechnung stellen, darauf verwenden, Anthony Melbourne im Auge zu behalten. Geld spielt keine Rolle. Wenn Sie den Auftrag nicht übernehmen wollen, wäre ich gezwungen, mich an Jon Peterson zu wenden.«
    Jon Peterson war einer der schmierigsten Typen, die man sich vorstellen konnte, und Andreas verschmitzter Blick verriet ihr, dass sie das bereits wusste.

Kapitel 4
    Manche Dinge ändern sich nie
    Hayley Hansen saß auf dem Bordstein gegenüber dem Haus, wo sie ihr ganzes Leben lang zusammen mit ihrer Mutter gewohnt hatte, einem einstöckigen Bauwerk mit Garage und einer Wohnfläche von siebzig Quadratmetern, dessen rotbraune Außenwände einen neuen Anstrich vertragen konnten.
    Es war kurz vor der Mittagszeit, aber doch schon so warm, dass Hayley der Schweiß den Rücken hinunterlief. Sie nahm einen langen Zug von ihrer Zigarette und wartete, bis sie die Kälte in ihrem Rachen spürte. Erst dann blies sie einen dicken, perfekt geformten Rauchring und ließ ihn über die Straße schweben. Mit vollmundigem Tabak funktionierte das am besten, aber Menthol war auch nicht schlecht.
    Während sich der Rauchring langsam auflöste, dachte Hayley darüber nach, was sie wohl im Haus erwartete. Drinnen gab es einen Wandofen, der nicht funktionierte, und Fenster, die sich nicht öffnen ließen. Der Teppich war so schmutzig, dass er sich brüchig anfühlte, wenn man barfuß auf ihm lief. In dem Haus befand sich kein einziges Zimmer, das nicht nach alten Schuhen und überquellenden Aschenbechern roch. Und in der Garage stank es wie auf einer Müllhalde.
    Hayley hätte die Bude sofort niedergebrannt, wenn sie eine andere Bleibe für ihre Mutter hätte finden können. Aber da sie keine Pyromanin war und ihre Mutter nirgendwo anders unterkommen konnte, kam diese Lösung nicht infrage.
    Ihre Mutter würde nie bei ihren eigenen Eltern wohnen, die seit einigen Jahren in Wisconsin lebten. Sie waren dorthin gezogen, nachdem Hayleys Mutter gedroht hatte, Hayleys Großvater anzuzeigen, weil er die Mutter als Kind sexuell missbraucht hatte. Er hatte sich auch an Hayley vergriffen, aber Mom wusste davon nichts. Wenn Hayley anderen Leuten erzählen würde, wie krank ihre Familie war, würde ihr niemand glauben. In fast allen Familien gab es ein oder zwei schwarze Schafe, deren Existenz man am liebsten verdrängte. Aber Hayleys Familie war schlimmer – hier gab es nur hoffnungslose Fälle.
    Bevor Mom dem Alkohol verfiel, träumte sie mit Hayley von einem besseren Leben und redete ständig mit ihr darüber, wie gut sie es eines Tages haben würden. Mom konnte gut Geschichten erzählen und Hayley musste immer noch an den Geruch des Meeres und das Rauschen der Brandung denken – Dinge, die sie sich lebhaft vorstellte, wenn Mom ihre Gute-Nacht-Geschichten zum Besten gab.
    Hayley drückte die Zigarette aus und ließ den Stummel in die leere Filmdose fallen, die sie zu diesem Zweck bei sich trug. Jessica, diese nervige Tussi, mit der sie einen Schreibtisch an ihrem Arbeitsplatz teilte, wäre stolz auf sie – schließlich gehörten Recycling und Umweltschutz zu ihren Prioritäten.
    Hayley stand auf und blickte nach links und rechts, bevor sie die Straße überquerte. In der Einfahrt parkten zwar keine Autos, aber Hayley warf dennoch einen kurzen Blick durch ein paar Fenster. Es schien tatsächlich niemand zu Hause zu sein.
    Sie fand die Eingangstür unverschlossen vor und trat ein. Drinnen sah alles so aus, wie sie es im Gedächtnis hatte, und es roch auch so – wie eine einzige große, verschwitzte Achselhöhle nach einem Marathonlauf.
    »Bist du das, Liebling?«
    Als sie die Stimme ihrer Mutter hörte, pochte Hayleys Herz vor Aufregung. Oh Gott, wie sehr hatte sie sie vermisst. Sie eilte in den Flur und blieb stehen, als sie ihre Mutter sah, deren Gesicht im einfallenden Licht gerade so zu erkennen war. Sie trug ein altes, zerknittertes rosa Nachthemd mit Flecken und zerfranstem Saum. »Hi, Mom.«
    »Hayley«, rief sie, und die beiden fielen sich in die Arme. Hayley ließ ihren Kopf sanft an der schmalen Schulter

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