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Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition)

Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition)

Titel: Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Frank
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bei der Kampagne zum einen nur ums Geldverdienen ging und zum anderen ein in meinen Augen inakzeptabler Impfstoff verwendet wurde. Dennoch haben sich einige Menschen von der Propaganda verunsichern lassen und auf einer Impfung bestanden, die wir dann auch auf besonderenWunsch verabreicht haben. Auch uns fiel die hohe Rate an Nebenwirkungen, vor allem Fieber, auf.
    Dabei möchte ich klarstellen: Ich bin kein Impfgegner, ganz im Gegenteil. Mein Rat basiert auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin, die auch beimThema Leitlinien weitgehend vernünftig agiert. Ich empfehle meinen Patienten eine Impfung gegen folgende Krankheiten:Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Hepatitis A und B. Außerdem empfehle ich fragenden Eltern, die Mehrfachimpfungen bei ihren Kindern durchführen zu lassen, in demWissen, dass eine genaue Abwägung von Nutzen und Nebenwirkungen hier nicht möglich ist.
    In der Frage der Grippeimpfungen schließe ich mich dem arznei-telegramm an, welches für den breiten Einsatz keine überzeugenden Gründe finden kann. Die neue Krebsimpfung gegen Papillomviren ( HPV -Impfung) wurde von dem Krebsforscher Harald zur Hausen entwickelt. Diese Forschungen könnten sich einmal als wegweisend erweisen, und so erhielt er 2008 den Medizinnobelpreis. Diese Impfung sollen Mädchen vor ihrem ersten Geschlechtsverkehr erhalten, damit sie sich nicht jeneViren einfangen, die später Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Ich halte es dennoch für problematisch, wenn für diese Impfung die großeWerbetrommel gerührt wird, denn es gibt noch keine überzeugenden Langzeitergebnisse.
    Hofberichterstattung
    Am 16.Dezember 2009 saß ich zu Hause auf dem Sofa und schaute das »heute journal«, moderiert von Claus Kleber. Er rechtfertigte die häufigenWarnungen vor der Schweinegrippe und die Impfaufrufe, denn man werfe der Sendung vor, durch ständige Horrorszenarien die Einschaltquoten erhöhen zu wollen. Dies sei nicht der Fall, die Quoten würden dadurch nicht steigen. Doch wenn es nicht um die Quoten geht, um was dann? Mir fällt allerdings schon lange auf, dass die als besonders seriös geltenden Nachrichtenmagazine wie » Tagesthemen« oder »heute journal« bei Gesundheitsthemen, also da, wo ich es gut beurteilen kann, regelmäßig versagen. Sie bringen zum Beispiel nicht selten eine Horrormeldung nach der anderen über angebliche Übergewichtsepidemien und die horrenden Folgekosten ungesunder Ernährung.Was sagte Claus Kleber am Ende der Sendung wörtlich?
    » Uns geht’s wirklich um die Sache. Und wenn an unserem Redaktionstisch dieThemen der nächsten Sendung diskutiert werden, dann spielen Glaubwürdigkeit oder besser noch die Angst, sie zu verlieren, eine riesengroße Rolle.Wir wollen uns auf keinen Fall in eine Kampagne einspannen lassen. «
    Ich finde dies wenig überzeugend.Wieso waren am Redaktionstisch die Hinweise des arznei-telegramms und anderer unabhängiger Institutionen nicht bekannt, die ebenfalls weltweit auf die korrumpierenden Zusammenhänge frühzeitig hinwiesen?
    Das ZDF sendete übrigens im Januar 2010 einen Beitrag in »Frontal 21« , der den ganzen Schwindel umfassend aufdeckte. Da war aber das große Geschäft schon gelaufen. Übrigens, die Entsorgung der nutzlosen Restimpfdosen gegen die Schweinegrippe kostete 14 000Euro. Für den Auftrag, 239 000 000Euro durch den Schornstein zu blasen, hatte die Müllverbrennungsanlage Magdeburg den Zuschlag bekommen– weil sie das günstigste Angebot abgab.
    Das eigentlich Fatale des Schweinegrippeskandals ist, dass Politik und staatliche FachinstituteVertrauen in der Bevölkerung verspielt haben.Was, wenn es tatsächlich einmal eine berechtigte Pandemiewarnung gibt und die Menschen dieseWarnung dann nicht mehr ernst nehmen? Aus diesem Grund hätte man erwarten können, dass ein Minister und seine Institutsleiter eine Pressekonferenz abhalten, um sich für ihre eklatanten Fehler zu entschuldigen und vor allem zu erklären, wie man sie in Zukunft vermeiden will– doch nichts dergleichen ist geschehen.
    10 Die vielen Reaktionen sind nachzulesen in: Lizenz zum Essen
    11 Siehe dazu (mit Maja Storch): Die Mañana-Kompetenz
    12 Julius Kuhl, Maja Storch: Die Kraft aus dem Selbst

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