Schlechte Medizin: Ein Wutbuch (German Edition)
in früherenWintergrippezeiten. Doch schon im Juni 2009, 45Tage nach den ersten Erkrankungsfällen, rief dieWeltgesundheitsorganisation ( WHO ) die Schweinegrippe als weltweite Seuche, als Pandemie, aus. Auffällig war, dass die WHO kurz zuvor die Definition, die eine solcheWarnung rechtfertigt, geändert hatte. Gestrichen wurde das Kriterium der besonders vielen schwerenVerläufe undTodesfälle. Das einzige verbliebene Kriterium besteht seitdem lediglich in einem häufigen Auftreten.Während also der Schaden sogar unter dem einer gewöhnlichen saisonalen Grippe blieb, wurde mit demVerkauf von Impfmitteln und diagnostischenTests international ein Milliardenumsatz gemacht. In Deutschland bestellten Bund und Länder bei dem Hersteller GlaxoSmithKline 50Millionen Impfdosen für annähernd 500Millionen Euro.
Speziell in Deutschland wurde ein neuer, potenziell gefährlicher Impfstoff mit sogenanntenWirkverstärkern eingesetzt. Als dies bekannt wurde und viele Geimpfte auffällig oft an Grippesymptomen litten, wollten sich nur noch 7 bis 8Millionen Menschen in Deutschland impfen lassen. Es war absehbar, dass man zu viel Impfstoff bestellt hatte, und man reduzierte auf 34Millionen Dosierungen, ob und welche Gegenleistung Glaxo dafür bekam, ist nicht bekannt. Die restlichen 27Millionen Impfdosen imWert von 239Millionen Euro lagerten in Kühlhäusern, bis sie schließlich im November 2011 verbrannt wurden.
Doch konnte man nicht schon 2009 erkennen, dass die Schweinegrippe vergleichsweise harmlos verlaufen und der ganze Hype nur den Herstellern dienen würde?
Das arznei-telegramm schrieb im August 2009:
» Bereits wenigeTage nachdem die ersten Erkrankungen an Schweinegrippe in Mexiko diagnostiziert wurden, bezeichnet der Berater der britischen Regierung Sir Roy ANDERSON dieViruserkrankung als Pandemie. Gleichzeitig betont er, dass zur Behandlung ›2 effektive antivirale Mittel‹ zurVerfügung stehen.Was er nicht mitteilt, ist, dass er jährlich umgerechnet 136 000Euro als Lobbyist von GlaxoSmithKline bezieht … Angesichts des insgesamt mildenVerlaufs der Schweinegrippe raten wir von der vorgesehenen Massenimpfung mit dem unzureichend erprobten adjuvantierten Impfstoff ab. «
September 2009:
» Nach wie vor verläuft die Schweinegrippe in Deutschland milde. Eine Massenimpfung mit den in Europa avisierten Impfstoffen könnte die größere Gefährdung bedeuten. Schon jetzt ist klar, dass das Gesundheitswesen derVerlierer sein wird, da es auf jeden Fall mit mehreren 100 Millionen Euro für den überteuerten und riskanten Impfstoff aufkommen muss. «
Oktober 2009:
» Wegen der auffällig schlechtenVerträglichkeit von PANDEMRIX [Name des Impfstoffs] ist nach unserer Bewertung auch mit einer besonderen Risikosituation in Bezug auf seltene bedrohliche Schadwirkungen zu rechnen. «
Dezember 2009:
» SCHWEINEGRIPPE …unterschiedliche Maßstäbe beiTodesfällen in Zusammenhang mit Infektion oder Impfung.
Die Zahl der Infektionen mit dem Erreger der Schweinegrippe ist in Deutschland in den vergangenenWochen gestiegen. Mit ihr hat auch die Zahl derTodesfälle zugenommen, die in zeitlichem Zusammenhang mit einer A / H1N1-Infektion aufgetreten sind. 61 sind es nach dem bei Redaktionsschluss aktuellen Situationsbericht des Robert-Koch-Instituts ( RKI ). Die Behörde geht dabei davon aus, dass beiTodesfällen imVerlauf einer Erkrankung an Schweinegrippe diese ›in den meisten Fällen einen entscheidenden Einfluss auf denVerlauf‹ hat, insbesondere bei Patienten mit chronischenVorerkrankungen, die beispielsweise eine akute Herz-Kreislauf-Belastung durch hohes Fieber schlecht kompensieren können. … Da ein kausaler Zusammenhang zwischen Influenzainfektion undTod nicht immer nachgewiesen werden kann, gilt aus epidemiologischer Sicht einTodesfall, bei dem während des Krankheitsverlaufs dasVirus nachgewiesen wurde, als H1N1-assoziierterTodesfall. … Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, jedenTodesfall zu melden, wenn in zeitlichem Zusammenhang eine H1N1-Infektion nachgewiesen wurde.
Ganz anders scheint die Sichtweise der Behörden beiTodesfällen zu sein, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung gegen Schweinegrippe ( PANDEMRIX ) auftreten. In der wöchentlich aktualisierten Übersicht des Paul-Ehrlich-Instituts ( PEI ) werden bei Redaktionsschluss 10entsprechende Meldungen gelistet, wobei eine Meldepflicht nur dann besteht, wenn ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung vermutet wird. … Zu beobachten ist nun,
Weitere Kostenlose Bücher