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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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ihrem Parfüm allein. Ich fragte einen Pfleger nach ihrem Nachnamen, aber er kannte ihn nicht.
    Ich wartete darauf, dass Brett zurückkam, aber sie tauchte nicht wieder auf. Stattdessen kam eine Schwester mit einem Gesicht wie eine schwielige Faust, die reichlich Glas zerschlagen hatte, und bestand darauf, dass der Glucose-Tropf wieder angelegt werden müsse. Ich bestand darauf, dass er draußen blieb.
    Als sie wieder ging, war sie ziemlich verärgert und drohte mir damit, es meinem Arzt zu sagen. Ich rechnete halb und halb damit, dass Sylvan schließlich auftauchen würde, um mir den Hintern zu versohlen.
    Ein paar Stunden später kam eine andere Schwester herein. Sie hatte ungefähr Bretts Größe und erinnerte mich sogar ein wenig an sie – allerdings fehlten ihr Bretts Charme, das vorlaute Mundwerk und die roten Haare. Sie sah wie ihre jüngere, ruhigere brünette Schwester aus.
    Ich sagte: »Falls Sie versuchen wollen, mir das Ding wieder in den Arm zu stecken, das wird nicht funktionieren.«
    Sie lachte. »Ich bin nur gekommen, um Ihnen zu sagen, dass Sie Brett gefallen.«
    »Wow«, sagte ich. »Ich komme mir vor, als wäre ich wieder in der High School. Passen Sie auf, sonst benutzen wir Sie als Nächstes noch, um Briefchen weiterzugeben.«
    »Sie hat mir nicht gesagt, dass ich Ihnen das sagen soll. Ich wollte nur, dass Sie es wissen. Sie ist meine Freundin. Sie hat mir gesagt, Sie wäre an Ihnen interessiert. Sie könnte jemanden in ihrem Leben gebrauchen. Jemanden, der kein Scheißkerl ist. Sie sind kein Scheißkerl, nicht wahr, Mr. Collins?«
    »Jesus, ich glaube nicht. Wie heißen Sie?«
    »Ella Maine.«
    »Danke, Ella.«
    »Gern geschehen.«
    »Hat sie Ihnen gesagt, was ihr an mir gefällt?«
    »Ihr Sinn für Humor.«
    »Nicht meine Augen? Mein edles Kinn? Mein betörendes Lächeln? Meine zuckenden Brustmuskeln?«
    »Ihr Sinn für Humor.«
    »Da geht nichts darüber«, sagte ich.
    »Mr. Collins?«
    »Ja?«
    »Behandeln Sie sie anständig.«
    »Das mache ich, falls sie mir halbwegs Gelegenheit dazu gibt.« »Sagen Sie ihr nicht, dass ich mit Ihnen geredet habe. Es könnte sie vielleicht in Verlegenheit bringen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie so leicht in Verlegenheit zu bringen ist.«
    Ella lachte. »Jetzt, wo Sie es erwähnen, glaube ich es auch nicht.«
    Ein paar Minuten nachdem Ella gegangen war, kam Charlie Blank herein. Er hatte eine Miene aufgesetzt wie ein Mann, dem man gerade gesagt hatte, er müsse eine Kegelkugel schlucken und wieder ausscheiden und dann alle Neune damit werfen. Er bat nicht darum, einen Blick auf meinen Arsch zu werfen.
    »Leonard?«, fragte ich. »Alles okay mit ihm?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Was soll das heißen, du weißt es nicht?«
    »Das soll heißen, ich weiß es nicht. Ich bin heute Morgen bei ihm vorbeigegangen. Und hab angeklopft. Er hat nicht aufgemacht. Ich wusste, wie oft du ihn angerufen hast und er sich kein einziges Mal gemeldet hat. Da bin ich etwas nervös geworden. Ich hab sein Schloss geknackt und bin ins Haus rein, aber er war nicht da. Ich hab nachgesehen, ob ihn jemand in den Kleiderschrank gestopft oder versucht hat, ihn in der Badewanne in Stücke zu hacken. Kein Leonard. Nicht mal ein zerhackter. Das Bett war unbenutzt, obwohl er wirklich mal sein Bettzeug waschen sollte. Nichts sah ungewöhnlich aus, aber wo, zum Teufel, ist er? So dicke, wie ihr es miteinander seid, sieht es Leonard gar nicht ähnlich, einfach zu verschwinden, ohne es dir zumindest zu sagen.«
    »Du glaubst, dass irgendwas faul ist? Willst du mir das damit sagen?«
    »Ich will gar nichts sagen. Aber …« »Aber was?«
    »Ich bin noch nicht fertig. Lass mir etwas Zeit. Dieser Motorradfahrer. Mit dem Raul gesehen wurde. Hast du eine bessere Beschreibung als die, die du mir gegeben hast?«
    »Ich hab ihn nie gesehen. Ich hab ihn dir so beschrieben, wie Leonard ihn mir beschrieben hat.«
    »Diese Beschreibung schloss ein, dass er am Leben ist und einen Kopf hat, oder?«
    »Was soll das jetzt wieder heißen?«
    »Letzte Nacht auf der Old Pine Road. Ein paar Autofahrer alias zwei Jugendliche, die am Straßenrand geparkt hatten und sich mit Unzucht amüsierten, haben einen Motorradfahrer gefunden. Seine Harley war gegen einen Baum gefahren, aber das hat ihn nicht umgebracht. So richtig zurückgeworfen hat ihn ein Schuss aus einer Schrotflinte direkt in den Kopf. Es wird ein paar Tage dauern, bis wir alle Zähne und Schädelfragmente eingesammelt haben. Vielleicht finden wir noch

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